Roboter-Schiri schon an der WM in Katar?
Jetzt kommt die Offside-Revolution im Fussball

Bei der Klub-WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird zurzeit ein neues Offside-System getestet. Innert Sekunden ist klar, ob ein Abseits vorliegt oder eben nicht.
Publiziert: 09.02.2022 um 16:13 Uhr
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Die Schiedsrichter bei der Klub-WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten werden von einem neuen Offside-System unterstützt.
Foto: keystone-sda.ch

Es nervt die Fussball-Fans: die elenden VAR-Unterbrechungen. Seit der Einführung des Video-Assistenten kommts immer wieder zu langen Minuten des Bangens. Der Schiedsrichter mit dem Finger am Ohr, auf ihn einmotzende Spieler, mühsames Warten bei den Fans.

Besonders die Offside-Entscheidungen sorgen oft für Kopfschütteln. Ein klares Offside wird laufengelassen, nur um dann gefühlte Minuten später doch noch vom Assistenten mit der Fahne abgewedelt zu werden.

«Seid bereit für den Robo-Ref!»

Das soll sich in Zukunft ändern. Und die Zukunft beginnt bereits jetzt. Denn an der Klub-WM in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird ein neues System eingesetzt, wie Ex-Fifa-Schiri Mark Clattenburg (46) in der «Daily Mail» erklärt. «Seid bereit für den Robo-Ref!», schreibt Clattenburg.

Die neue Technologie – ein halb-automatisches Offside-System – wird nun erstmals auf offizieller Ebene getestet und bietet einen Blick in die Zukunft des Fussballs. Das System hat die Fifa schon länger im Ärmel. Und sollten die Tests erfolgreich sein, soll es bereits bei der WM 2022 in Katar zum Einsatz kommen.

12 Kameras fangen 29 Datenpunkte pro Spieler ein

Der grosse Vorteil des neuen Systems: Innert Sekundenbruchteile wird registriert, ob in einer Situation eine Abseitsstellung vorliegt – oder eben nicht. Und vor allem wichtig für die Fans: Es liefert schnell ein Bild auf die Stadion-Bildschirme, um den Entscheid auch für die Fans klarzumachen.

Dafür wurden zwölf Kameras unter dem Stadion-Dach in Abu Dhabi installiert, die jegliche Handlungen auf dem Feld verfolgen. An jedem Spieler erkennt die Technik 29 Daten-Punkte und erkennt so sofort, wo der vorderste Punkt liegt. Ein äusserst komplexer, technischer Prozess.

Clattenburg: «Alles was sie wissen müssen, ist das: Die Technologie ist so ausgeklügelt, sie kann in Echtzeit erkennen, ob ein Torschütze im Offside steht oder nicht und dies sofort an den VAR weiterleiten.»

Die Schiedsrichter würden das neue System mit offenen Armen begrüssen, so der ehemalige Spitzen-Ref. Das Wichtige dabei aber sei zu sehen, ob es auch den Fans gefällt. (wst)

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