Wir kennen euch in- und auswendig!
16 (!) Schweizer Nati-Stars sind Bundesliga-erprobt

Für 16 Spieler von Coach Petkovic ist das Spiel gegen Deutschland ein ganz spezielles: Sie verdien(t)en ihr Geld in der Bundesliga. Ein Schweizer geht gar mit dem Gegner ins Bett.
Publiziert: 06.09.2020 um 15:37 Uhr
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Alle Nati-Spieler in der Startelf gegen die Ukraine spielen oder spielten in der Bundesliga.
Foto: TOTO MARTI
Max Kern

Der heutige YB-Chefscout Stéphane Chapuisat (51) ist in den 90er-Jahren der Dosenöffner für die zuvor in der Weltmeister-Liga nur belächelten Kicker aus dem Käse-Land Schweiz: Zuerst bei Bayer Uerdingen, danach aber vor allem bei Dortmund machte Chappi den Begriff «Made in Switzerland» in Deutschland auch für Kicker salonfähig. Der linke Flügel mit dem Hackentrick schoss als erster Ausländer über 100 Bundesliga-Tore: 4 für Uerdingen, 102 für den BVB.

Beim 1:2 in der Ukraine zum Start in die Nations League haben alle elf Spieler in der Startelf einen besonderen Bezug zum grossen Nachbarn: Sie alle verdienen (oder verdienten) in der Bundesliga ihr gutes Geld.

Yann Sommer, Nico Elvedi und Breel Embolo bilden den Gladbacher Block. In Wolfsburg bestens bekannt sind die beiden Aussen­verteidiger Ricardo Rodriguez und Kevin Mbabu. Rodriguez spielte fünfeinhalb Jahre für den VW-Klub, Mbabu seit Sommer 2019. Manuel Akanji steht bei Borussia Dortmund in der Innenverteidigung.

Für Captain Granit Xhaka war nach dem FC Basel Gladbach die erste Station im Ausland. Djibril Sow, der Mann an seiner Seite im defensiven Mittelfeld, spielt für Frankfurt. Stürmer Ruben Vargas läuft in der Bundesliga für den FC Augsburg auf. Und Haris Seferovic, in Lemberg Schütze zum 1:1-Zwischenstand, rettete die Eintracht Frankfurt einst vor dem Abstieg. Steven Zuber kam 2014 aus Russland zur TSG Hoffenheim, ist jetzt nach einer Leihe zum VfB Stuttgart neu ebenfalls bei der Eintracht.

Spieler kennen die Gegner aus der Liga

Auch wenn Nati-Coach Vladimir Petkovic heute gegen Deutschland die eine oder andere Änderung vornimmt, die Mehrheit der Spieler werden die meisten ihrer Gegner aus der Bundesliga kennen. Auch wenn die vier Münchner Champions-League-Sieger Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Serge Gnabry gar nicht im Aufgebot stehen.

In der Ukraine sitzen am letzten Donnerstag fünf weitere Bundes­liga-Erfahrene (zuerst) nur auf der Bank: Renato Steffen (Wolfsburg), Michael Lang (Gladbach), Mario Gavranovic (ex Schalke), Albian Ajeti (ex Augsburg) und Yvon Mvogo (ex RB Leipzig).

Wir kennen euch in- und auswendig

Sie alle sagen sich: Jetzt mal deutsch und deutlich, wir kennen euch in- und auswendig!
Goalie Yann Sommer ist seit letztem Sommer gar mit einer Deutschen verheiratet: Alina aus Köln schenkte ihm im Oktober 2019 Töchterchen Mila.

BVB-Verteidiger Manuel Akanji: «Wir kennen natürlich einige deutsche Spieler. Und die, welche in England spielen, treffen dort auch auf Deutsche. Ich denke, das ist ein Vorteil für uns, dass wir die Deutschen besser kennen. Dass wir sie einschätzen können, was sie können. Und nur weil wir ein kleines Land sind, müssen wir uns vor den Deutschen nicht verstecken.» Der Gladbacher Elvedi sagt: «Ich freue mich, gegen Deutschland zu spielen. Ich kenne einige Spieler sehr gut. Das macht Spass.»

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