Reporter bittet um Remis-Deal, doch Yakin lehnt ab
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Lacher bei Nati-PK:Reporter bittet um Remis-Deal, doch Yakin lehnt ab

Wer ist hier der Chef?
Witziger Schlagabtausch zwischen Yakin und Xhaka

Der Nati-Captain stellt sich einen Tag vor dem emotionalen Spiel in Pristina den Medien.
Publiziert: 09.09.2023 um 00:20 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2023 um 10:14 Uhr
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Warmer Empfang für Granit Xhaka im Kosovo.
Foto: Toto Marti

Um 17.33 Uhr landet die Nati in Pristina. Weil das Abschlusstraining bereits am Freitagmittag im Wallis stattfindet, fährt das Team direkt vom Flughafen ins Hotel. Ausser Captain Granit Xhaka (30) und Trainer Murat Yakin (48), die mit Polizeieskorte zum Fadil-Vokrri-Stadion gebracht werden. Dort angekommen, sind alle Augen auf Xhaka gerichtet: Hier eine Umarmung mit einem Sicherheitsmitarbeiter, dort ein Selfie mit einem kosovarischen Journalisten.

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Was vorausgesagt wurde, tritt auch ein: Obwohl Xhaka nicht für das Heimatland seiner Eltern, sondern für sein Geburtsland Schweiz spielt, erhält er einen äusserst warmen Empfang. Captain bei Gladbach und Arsenal, jetzt zurück in der Bundesliga als Mittelfeld-Boss bei Leverkusen: Im Kosovo ist man stolz auf die grossartige Karriere Xhakas, die Menschen sehen ihn als einen von ihnen. Auch, weil er immer wieder betont, zwei Herzen in seiner Brust zu haben: Schweiz und Kosovo.

Kosovo-Captain: «Natürlich schaue ich zu Xhaka hoch»

«Natürlich schaue ich zu ihm hoch und es ist eine Ehre, ihn zu kennen und gegen ihn zu spielen. Bei jedem seiner Tore für die Schweiz habe ich mich für ihn gefreut», sagt Amir Rrahmani, der Captain der kosovarischen Nationalmannschaft.

Als Xhaka den Medienraum betritt, wird er von Papa Ragip begleitet. Der erste Teil der Fragerunde gehört den kosovarischen Journalisten – und natürlich wollen sie die Bedeutung des Spiels für Xhaka wissen. «Ich habe schon viele besondere Spiele gemacht, aber dieses wird nochmals spezieller. Meine Familie ist hier, ich komme jeden Sommer in den Kosovo, um Verwandte zu besuchen. In den jeweils sieben bis zehn Tagen, die ich hier bin, kann ich mich frei bewegen und habe meine Ruhe. Die Leute respektieren mich, umgekehrt genauso.» Das Fadil-Vokrri-Stadion weckt auch Kindheitserinnerungen bei ihm: Als er für den Blick-Fotografen vor der Haupttribüne posiert, erzählt er, dass es von ihm ein Bild als Teenager an der genau gleichen Stelle gibt.

«Die Leute rufen ‹Hopp Schweiz› oder ‹Hopp Kosovo›, wenn sie mich sehen»
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Blick-Reporterin in Pristina:«Die Leute rufen ‹Hopp Schweiz› oder ‹Hopp Kosovo›, wenn sie mich sehen»

Xhaka weiter: «Ich habe auch zu einigen Spielern vom Kosovo eine enge Beziehung. Wenn das Spiel beginnt, will ich die drei Punkte für die Schweiz holen und das Drumherum ausschalten. Aber sonst will ich die Tage hier auch geniessen.»

Auf die Frage eines Journalisten, ob er bereit wäre für den Deal, dass sich der Kosovo und die Schweiz die Punkte teilen, antwortet Xhaka lachend: «Keine Antwort.» Da funkt plötzlich Yakin dazwischen, sagt: «Lasst uns vor und nach dem Spiel Freunde sein. Meine Spieler sind Profis, können mit solchen Situationen umgehen und wollen das Beste für die Schweiz. Das erwarte ich von ihnen.»

Xhaka: Länderspiel 116 für die Nati

In der Folge entwickelt sich ein witziger Schlagabtausch zwischen Captain und Nati-Trainer, der bei allem Schalk auch tief blicken lässt. Xhaka: «Beim Freundschaftsspiel gegen den Kosovo im vergangenen Jahr hat mich der Trainer früh ausgewechselt. Ich hoffe, das wird dieses Mal nicht so sein. Es ist ja ein Ernstkampf.» Auf die Anschlussfrage, ob man als Captain wünschen dürfe, wie lange man auf dem Platz stehen wolle, antwortet Xhaka keck: «Das ist kein Wunsch.» Grosses Gelächter – aber jeder spürt: Dieser Satz ist völlig ernst gemeint. Und die Frage liegt im Raum: Wer ist hier der Chef?

Zurück zur emotionalen Bedeutung des Spiels für Xhaka. Sein 116. Länderspiel in Pristina ist zweifelslos ganz weit oben einzureihen. «Es bedeutet mir als Basler Junge sehr viel, hier in Pristina zu spielen. In der Heimat meiner Eltern, die sie verlassen mussten, um mir und meinem Bruder ein besseres Leben zu ermöglichen.» 

Ist es gar das emotionalste Länderspiel? Immerhin gab es ja an der EM 2016 auch noch das Bruderduell gegen Taulant, im ersten Gruppenspiel zwischen der Schweiz und Albanien. Wird das vom Spiel gegen die eigenen Wurzeln nun getoppt? «Ein EM-Spiel gegen den eigenen Bruder, das spricht für sich. Ich möchte keinen Unterschied machen, beide Spiele sind für mich emotional auf der gleichen Ebene.» 

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