Verband riet Gavranovic zum Rücktritt vom Rücktritt
«Das war nicht korrekt!»

Der Rücktritt von Mario Gavranovic (32) aus der Nationalmannschaft. Verkündet nur wenige Stunden nach jenem von Roger Federer. Dafür gibts Gründe. Und Hintergründe. Der Tessiner erläutert sie.
Publiziert: 17.09.2022 um 22:19 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2023 um 10:18 Uhr
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Mario Gavranovic wird nicht mehr für die Schweizer Nati auflaufen.
Foto: TOTO MARTI
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Alain KunzReporter Fussball

Den Gedanken trägt der gebürtige Luganese schon länger mit sich herum. Gespräche mit Familie, Freunden und Berater bekräftigen ihn im Entscheid, nach dem letzten Nati-Spiel im Juni Schluss zu machen. Der Entscheid steht. Und Gavra teilt ihn Coach Murat Yakin mit. Doch dann kommt alles anders.

Der Stürmer erzählt: «Der Mister bat mich, mit dem Rücktritt noch zuzuwarten. Ich solle mir zumindest in den Ferien nochmals Gedanken machen. Yakin sagte, ich sei für ihn ein wichtiger Spieler. Nicht der 23. Mann, wie er das öffentlich antönte. Und dass er mich an der WM brauche.» Gavranovic, der seine Tore derzeit für Kayserispor in der türkischen Süper Lig schiesst, das zweite in dieser Saison am Freitag beim 4:0 gegen Hatayspor per Penalty in der 90. Minute, spricht nochmals mit seiner Entourage.

«Er hat viel für die Nationalmannschaft geleistet»
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Yakin zu Gavranovic Rücktritt:«Er hat viel für die Nationalmannschaft geleistet»

Gavranovic fehlt im Aufgebot

Nati-Direktor Pierluigi Tami trifft sich nach dessen Sommerferien mit Gavranovic im Tessin. «Ich kenne ihn ja schon sehr lange, wir haben ein sehr gutes Verhältnis.» Und so lässt sich der 41-fache Natispieler (16 Tore) erweichen. «Am Ende des Gesprächs habe ich Pier gesagt: Okay, dann mache ich das nochmals. Sechs Monate. Und die WM. Und das sehr gerne.»

Am Donnerstag dann erlässt Murat Yakin sein Aufgebot für die Nations-League-Spiele gegen Tschechien und Spanien. Ein Name fehlt. Jener des «wichtigen Spielers» Gavranovic. Der nicht der 23. Mann sein soll.

Rücktritt am selben Tag wie Federer

Und nun das! Enttäuschung? «Nein. Aber es kam unerwartet. Es war nicht korrekt, nicht richtig, dass sie mich den Rücktritt nicht dann haben machen lassen, als ich das wollte. Mit diesen drei letzten Monaten bin ich nicht einverstanden. Es wäre einfacher gewesen, sie hätten gesagt: Okay, das ist deine Entscheidung. Wir akzeptieren das. Basta.»
Und so reagiert Gavranovic. Um 18.31 Uhr postet er auf Instagram, dass er zurücktrete.

Kurz nach King Roger. «Zufall», sagt Gavra. Ja. Aber es gab keinen anderen möglichen Zeitpunkt. Das musste sofort passieren. Nicht, dass noch was dazwischenkommt.
Und so bleibt dieser dunkle Flecken in Gavranovics Nati-Karriere, die natürlich geprägt ist von diesem 3:3 gegen Weltmeister Frankreich an der EM 2021, das am Anfang stand des grössten Nati-Sieges aller Zeiten!

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