«Den Hattrick-Ball schenke ich meinem Sohn»
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Steffen-Gala gegen Belarus:«Den Hattrick-Ball schenke ich meinem Sohn»

Nati-Star schafft Historisches
Steffen will den Hattrick-Ball seinem Sohn schenken

Renato Steffen schiesst Belarus mit drei Toren ab – und schafft damit Historisches. Mit dem Ball, den er nach Hause nehmen darf, hat der Lugano-Star nun etwas Besonderes vor.
Publiziert: 25.03.2023 um 20:26 Uhr
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Aktualisiert: 25.03.2023 um 22:51 Uhr
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Die Schweizer jubeln zum Auftakt der EM-Quali.
Foto: TOTO MARTI

Die Ambiance ist trostlos. Die Rahmenbedingungen eines EM-Qualifikationsspiels nicht würdig. Auch der Rasen im in die Jahre gekommen Stadion in Novi Sad ist nicht in bester Verfassung. Und als Sekunden vor der Pause der Himmel die Schleusen öffnet, herrscht Tristesse pur.

Immerhin führt da die Nati gegen Belarus bereits mit 3:0, denn einem scheint die triste Atmosphäre egal zu sein: Renato Steffen. Der Aargauer braucht knapp vier Minuten, bis er das erste Mal am richtigen Ort steht. Nachdem der Ball nach Ittens Abschluss vom Pfosten zurückprallt, steht der Lugano-Flügel goldrichtig.

Danach läuft Steffen so richtig heiss. Knapp eine Viertelstunde später profitiert er von der Vorarbeit von Granit Xhaka. Und noch vor Ablauf der ersten halben Stunde macht er den Hattrick perfekt und den Sack für die Nati zu. Diesmal kombiniert sich Ricardo Rodriguez auf der starken linken Seite durch.

62 Jahre nach Goldfüsschen Hügi

Nachdem Steffen zuvor in 28 Länderspiel einmal getroffen hat, braucht er in Novi Sad nur 25 Minuten für deren drei. Er ist der erste Nati-Spieler seit mehr als 60 Jahren (!), der einen klassischen Hattrick erzielt. Seppe Hügi traf am 12. Oktober 1960 beim 6:2 gegen Frankreich fünfmal, dreimal davon innerhalb von 19 Minuten. Steffen macht den Hügi.

Den Namen des 1995 verstorbenen Basler Goldfüsschens hört Steffen erstmals nach dem Spiel, als der Matchwinner mit dem Ball unter dem Arm die Fragen der Journalisten beantwortet. «Ich habe sicherlich schon schwierigere Tore erzielt», sagt Steffen mit einem Lachen. Den Ball will er von seinen Mitspielern unterschreiben lassen und seinem Sohn schenken, der zu Hause vor dem TV mitgefiebert hat.

Trotz seiner drei Tore sieht er seine Leistung aber auch kritisch. «Ich habe, gerade in der Startphase, zu viele Fehlpässe gespielt.» Wie Steffen erwischt auch die Nati einen Kaltstart. Nach 62 Sekunden hämmert Chwatschinski nach einem Pass in die Tiefe den Ball an die Lattenunterkante. Glück gehabt!

Der Weckruf hilft. Danach legt die Nati die nötige Seriosität an den Tag und feiert einen ungefährdeten Sieg. Nach der Pause treffen auch noch Xhaka, der zudem zwei Tore vorbereitet, und Joker Amdouni. Für den Basler Shooting-Star ist es der erste Treffer im zweiten Nati-Spiel.

Ein Vorbild für die Jungen

Der Mann des Abends ist aber Steffen. «Ich bin froh, dass ich das Vertrauen des Trainers für einmal zurückzahlen konnte», so der 31-Jährige. Ansprüche stellt er wegen seines Hattricks aber keine. «Ich habe kein Problem, wenn ich am Dienstag wieder auf der Bank sitze.»

Für Yakin gibt es allerdings keinen Grund, Steffen nicht auch gegen Israel von Anfang an zu bringen. «Er gibt immer 120 Prozent – egal, ob defensiv oder offensiv.» Dank seiner starken Umschaltphase in beide Richtungen sei er auch ein Vorbild für die Jungen. Der Nati-Coach schätzt Steffen auch neben dem Platz: «Er ist immer aufgestellt und zu einem Spass bereit.» Am Samstag hatte Steffen allen Grund dazu – trotz trister Atmosphäre.

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