Fabio Celestini sagts wie Edith Piaf in ihrem berühmtesten Lied: «Non, je ne regrette rien». Er bereue nicht, dass er beim FC Sion angeheuert habe. Diesem Chaos-Klub, wo Trainer meist schon Geschichte sind, bevor sie richtig loslegen können. Celestini ist Trainer Nummer 28 (!) in den vergangenen zehn Jahren. Nach sechs Spielen (und zwei Punkten) wird der Waadtländer gefeuert.
In Tränen bricht der 46-Jährige deswegen aber nicht aus. Au contraire. Der Mann siehts positiv. «Man lernt enorm viel aus einer solchen Geschichte, das Ganze macht mich stärker», sagt Celestini. Er habe bereits im Trainingslager in Marbella gemerkt, dass es nicht gut kommen werde mit dieser Mannschaft. Balotelli und Co. hätten die nötige Mentalität vermissen lassen. Von einer fehlenden «Kultur der Arbeit», spricht Celestini. Jenen Wert, den ihm sein Vater mit auf den Weg gegeben habe. Von sieben Uhr früh bis sieben Uhr spät sei er zusammen mit seinem Staff auf dem Trainingsgelände in Martigny gewesen. Seine Mannschaft aber habe nicht mitgezogen.
Das sieht auch Sion-Boss Christian Constantin so. Der putzte die Spieler nach der Entlassung von Celestini öffentlich runter, gegen den Trainer verliert er – anders als bei anderen entlassenen Coaches – kein schlechtes Wort. Auch der Gefeuerte selbst ist voll des Lobes, als er auf seinen ehemaligen Chef angesprochen wird: «Ich kann mir vorstellen, erneut mit Constantin zusammenzuarbeiten. Wir haben uns jeden Freitag zum Kaffee getroffen, es waren fantastische Gespräche.»
Celestini hat Geschichte geschrieben
Celestini ist derzeit zwar ohne Klub, die Super League aber lässt ihn trotzdem nicht los. Runterfahren? Ist für den Fussballverrückten fast nicht möglich. Am liebsten würde er schon morgen bei einem neuen Klub unterschreiben. Bei Lausanne, Lugano und Luzern war er schon, bei allen Klubs ist er zur Trainerlegende geworden. Seinen Herzensverein Lausanne führt er zum Aufstieg, mit Lugano schafft er es sensationell in die Gruppenphase der Europa League und mit dem FC Luzern holt er den Cupsieg, den ersten Titel seit 29 Jahren.
Gleichwohl wird er später bei allen drei Vereinen vorzeitig entlassen, weil die Resultate nicht mehr stimmen und alles in sich zusammenbricht. Die Sinnfrage stellt sich Celestini deswegen aber nicht. «Ich bevorzuge es, zehnmal entlassen zu werden, wenn ich zuvor Geschichte schreiben kann.» Trainer würden kommen und gehen. Internationale Erfolge und Titel aber bleiben. Und der Hunger danach sei noch längst nicht gestillt. Er wolle bei einem Klub arbeiten, wo es in erster Linie um Fussball gehe, wo man hinter seiner Idee stehen würde, wo man etwas aufbauen könne.
Bei Sion hat er dafür keine Zeit bekommen. Celestini und 27 weitere Trainer in diesem Jahrzehnt können ein Lied davon singen.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Zürich | 14 | 7 | 26 | |
2 | FC Basel | 14 | 20 | 25 | |
3 | FC Lugano | 14 | 6 | 25 | |
4 | Servette FC | 14 | 2 | 25 | |
5 | FC Luzern | 14 | 4 | 22 | |
6 | FC St. Gallen | 14 | 6 | 20 | |
7 | FC Lausanne-Sport | 14 | 2 | 20 | |
8 | FC Sion | 14 | 0 | 17 | |
9 | BSC Young Boys | 14 | -5 | 16 | |
10 | Yverdon Sport FC | 14 | -10 | 15 | |
11 | FC Winterthur | 14 | -21 | 11 | |
12 | Grasshopper Club Zürich | 14 | -11 | 9 |