Nach dem 0:3 gegen Lugano im Tourbillon hat Christian Constantin keine Lust, sich öffentlich zu äussern. Sein Sohn Barth muss den Job übernehmen und macht keinen Hehl aus seinem Ärger. Sie seien angewidert vom Resultat, aber auch von der Art und Weise, wie sich die Mannschaft derzeit präsentiere, so der Filius. «In den letzten Tagen hatten wir den Fokus auf den Teamgeist, die Motivation und den Dialog gelegt. Leider hat das nicht ausgereicht.»
Die erhoffte sportliche Wende bleibt auch mit dem Klub-Boss an der Linie aus. Sion verliert erstmals ein Cupspiel mit CC als Trainer und bleibt in diesem Jahr weiter ohne Sieg. Es herrscht Frust pur im Wallis. Für den zwanzigminütigen Streik der Fans zu Beginn des Spiels hat Barth Constantin Verständnis: «Sie reisen in der ganzen Schweiz herum, bezahlen ihre Tickets. Ich kann ihre Frustration verstehen.»
Doch wie geht es nun weiter? Vor dem neuerlichen Duell gegen Lugano am Sonntag in der Liga stellen sich vor allem zwei Fragen. Tut sich Constantin das Ganze als Trainer noch einmal an oder kehrt er bereits am Sonntag auf die Tribüne zurück? Und wer spielt den Feuerwehrmann?
Dass der für eine Woche beurlaubte Fabio Celestini noch einmal an die Linie zurückkehrt, ist nicht anzunehmen. Als mögliche Nachfolger werden Paolo Tramezzani (52) und Bernard Challandes (71) gehandelt.
Tramezzani oder Challandes?
Tramezzani wurde unmittelbar nach dem Ende der Vorrunde von CC entlassen. Der Italiener hat noch immer keinen Verein gefunden und wohnt aus familiären Gründen weiterhin an der Waadtländer Riviera. Er stand schon dreimal beim FC Sion unter Vertrag – warum nicht ein viertes Mal?
Auch Challandes wäre ein alter Bekannter. Der Neuenburger trainierte die Walliser in der Saison 2010/11 knapp acht Monate und ist heute regelmässiger Gast im Tourbillon. Seit seiner Entlassung als kosovarischer Nati-Trainer im Oktober 2021 ist er ohne Trainer-Job, beim TV-Sender «Blue» tritt er gelegentlich als Experte auf.
Egal ob Tramezzani, Challandes oder ein Mister X, der Auftrag für den Neuen ist klar: Den Abwärtstrend im Wallis muss er so schnell wie möglich stoppen, sonst droht der Fall ans Tabellenende.