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Nati-Kampfansage von Yvon Mvogo
«Ich gebe die Nummer 1 nicht auf, ich warte auf meine Chance»

Nati-Torhüter Yvon Mvogo spricht offen über seine schwierige Transfersituation im Sommer. Dass er Angebote als Ersatzgoalie bei Topclubs abgelehnt hat und dass er sich mit der Nummer 2 in der Nati nicht zufrieden gibt.
Publiziert: 18.11.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2024 um 11:33 Uhr
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Die Frohnatur im Nati-Camp: Yvon Mvogo.
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Tobias WedermannFussballchef

Blick: Yvon Mvogo, die Nati ist in der Nations League abgestiegen. Wie gross ist der Spassfaktor im Moment?
Yvon Mvogo:
Ich freue mich immer bei der Schweizer Nationalmannschaft dabei zu sein, viele der Mitspieler und Mitglieder des Staffs sind nach all den Jahren auch Freunde geworden. Die Nati ist etwas sehr Wichtiges für mich.

Ich frage darum, weil es nach dem Abstieg von Lorient in die Ligue 2 unklar war, wie es mit Ihnen weitergeht. Wie sehr waren Sie nach dem Transferfenster im Sommer besorgt um Ihren Platz in der Nationalmannschaft?
Ich bin ehrlich, ich war sehr traurig, wie es lief. Es war keine einfache Zeit. Ich wollte Lorient nach dem Abstieg verlassen, um mich weiterhin auf dem höchstmöglichen Niveau messen und beweisen zu können. Mir war klar, dass es problematisch werden könnte, wenn ich in der 2. Liga spiele.

Warum klappte es nicht mit dem Transfer? Es soll Angebote von Parma, Celtic Glasgow oder Augsburg gegeben haben.
Ja, es gab richtig viele Angebote. Die kamen alle relativ früh. Ich wollte mir zu diesem Zeitpunkt noch etwas Zeit lassen mit der Entscheidung. Ich konnte nicht erahnen, wie schwierig der Markt sich entwickeln würde während des Sommers. Viele Klubs wollten dann ablösefreie Goalies oder solche, die man leihen konnte. Doch ich hatte einen Vertrag bei Lorient, weshalb eine Ablöse fällig geworden wäre.

Kurz vor Ende des Transferfensters kam noch ein Angebot von Strassburg, korrekt?
Ja, ich hatte mich echt riesig darüber gefreut, weil die Gespräche mit dem Trainer sehr positiv waren. Vieles deutete darauf hin, dass der Wechsel klappen würde. Doch schlussendlich scheiterten die Verhandlungen zwischen den Clubs an einzelnen Details und dafür kam ein Goalie von Strassburg-Besitzerklub Chelsea. Das musste ich akzeptieren. 

Wie haben Sie dies verarbeitet?
Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Gespräche mit meiner Mutter und meinen Freunden haben sehr geholfen, auch ein Telefonat mit Nati-Goalietrainer Patrick Foletti. Schlussendlich kam ich zu einem simplen Entschluss: Mach das, was du am besten kannst. Arbeiten, Leistung zeigen und alles wird kommen, wie es kommen muss.

Es gab auch Topclubs, die sich für Sie als Nummer zwei interessiert haben.
Korrekt, Manchester United zum Beispiel. Aber das war keine Option für mich. Ich bin nicht zufrieden, wenn ich nicht auf dem Platz stehen kann. Ich möchte aktuell die Zeit auf dem Feld geniessen, gemeinsam mit Fans und Mitspielern. Ich will um Titel spielen und diese idealerweise auch gewinnen.

Mit Lorient spielen Sie jetzt vorne mit in der Ligue-2-Tabelle. Ist das Ziel Wiederaufstieg und dann ablösefrei in eine neue Herausforderung?
Der Wiederaufstieg mit Lorient im nächsten Frühling ist definitiv mein Ziel. Was danach passiert, werden wir sehen und will ich auch nicht prognostizieren. Ich habe ja jetzt gemerkt, wie schnell alles gehen kann im Fussballgeschäft. 

Wir sprechen jetzt viel über negative Momente im Sommer, aber eigentlich sind Sie für Ihre Positivität und Ihr strahlendes Lachen bekannt. Wissen Sie, dass Murat Yakin ins Schwärmen gerät, wenn er von Ihnen spricht?
(lacht) Ja, ich versuche immer alles positiv zu sehen, auch Leute um mich herum zu motivieren und immer hart zu arbeiten. Ich glaube, der Trainer schätzt mich nicht nur als Fussballspieler, sondern auch als Mensch. Und ich halte ihn für einen Top-Trainer und Top-Mensch. 

Haben Sie sich auch Hoffnungen auf die Nummer 1 gemacht, als über den Rücktritt von Yann Sommer gesprochen wurde?
Ich bin jemand, der sehr stark an sich glaubt und ich habe grosse Ambitionen. Natürlich hätte ich Gregor Kobel gerne Konkurrenz gemacht in dieser Situation. Allerdings war mir auch klar, dass es schwierig wird, wenn ich nicht in der höchsten Liga sowie in der Champions League spiele. Das heisst aber nicht, dass ich die Nummer 1 jetzt aufgebe. Ich werde auf meine Chance warten – mein Ziel ist es zu spielen.

Hat es Sie trotzdem gestört, dass hauptsächlich über die beiden anderen Goalies gesprochen wurde und nicht über Sie, obwohl Sie im Nati-Trikot stets starke Leistungen zeigten?
Ich kann ja nicht beeinflussen, wer was sagt oder schreibt. Ich fokussiere mich auf mich, bleibe motiviert, will ein Teamplayer sein und kämpfe dafür, stets die bestmögliche Leistung zu erbringen. Alles andere entscheide nicht ich und ist ein Bonus. 

Wie erleben Sie diesen Wechsel im Nati Tor von Sommer auf Kobel?
Es sind unterschiedliche Torhüter, aber beide top und mit Leaderqualitäten. Yann hatte eine grosse Erfahrung und eine grossartige Ausstrahlung. Gregor ist sehr ambitioniert und klasse auf der Linie.

Ihre positive Art wird gerade sehr stark benötigt. In der Nations League konnte man nicht die gewünschten Resultate erzielen.
Es wird nach der super EM jetzt wieder viel Negativität verbreitet. Ich verstehe das nicht. Vielmehr sind solche Schwankungen normal im Fussball – und wir hatten auch viel Pech, muss man ehrlich zugeben. Trotzdem sind wir Profisportler und wollen alle Spiele gewinnen. Es ärgert alle von uns genauso, wenn wir es nicht tun.

Es sind in diesem Zusammenzug derzeit viele junge Spieler dabei. Eine Chance oder ein Problem?
Ganz klar eine Chance. Es ist für uns gut, frischen Wind hereinzubekommen und für Sie sind es Möglichkeiten im Leben, die nur wenige Fussballer bekommen. Ich sehe mich auch in der Rolle Ihnen zu sagen, dass sie diese Chance nutzen sollen und nicht Angst haben sollen Fehler zu machen. Niemand erwartet von ihnen, perfekt zu sein.

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