«Würde Manu nicht tauschen»
Wie Akanji zum Nati-Abwehrchef gereift ist

Beim Viertelfinal-Knüller gegen England steht ein Spieler besonders im Fokus: Manuel Akanji, seit zwei Jahren Stammspieler bei Manchester City. In der Nati ist er an der EM endgültig zum Abwehrboss gereift.
Publiziert: 05.07.2024 um 00:05 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2024 um 10:19 Uhr
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Grosser Jubel nach dem Sieg gegen Italien: Abwehrchef Manuel Akanji.
Foto: TOTO MARTI

Die Nati könnte mit einem Sieg im EM-Viertelfinal gegen England Sportgeschichte schreiben. Einer der Gründe für den Schweizer Höhenflug ist die Abwehr. Im letzten Herbst noch löchrig wie ein Emmentaler Käse ist sie wieder zu einer Bank geworden. Das hat viel mit Manuel Akanji (28) zu tun. Seine Auftritte an der EM: magistral. In jeder Partie gehört er zu den Besten. Und neben ihm spielen auch Fabian Schär und Ricardo Rodriguez ein starkes Turnier.

«Ich wüsste nicht, mit welchem anderen Verteidiger ich Manu an dieser EM tauschen wollen würde», sagt Bernhard Heusler (60). «Er hat diese Verbindung aus sehr viel Talent und sehr viel Persönlichkeit, was nur ganz grosse Sportler haben.» Der ehemalige FCB-Präsident ist nicht der Einzige, der Akanji in höchsten Tönen lobt. Bundestrainer Julian Nagelsmann sagt nach dem Deutschland-Spiel: «Akanji hat ein herausragend gutes Spiel gemacht, hat den Laden extrem gut zusammengehalten. Er hat ein gutes Tempo, eine gute Körperlichkeit.»

«Wird sehr schwierig, an eure Abwehr vorbeizukommen»
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Journalisten loben Akanji:«Wird sehr schwierig, an eure Abwehr vorbeizukommen»

Wenn man sich bei englischen Journalisten über Akanji erkundigt, dann fallen immer wieder dieselben Worte: smart, anpassungsfähig, physisch stark. Einer der besten Verteidiger der Premier League. «Wenn er am Samstag so spielt wie in den letzten Monaten, dann hat England ein massives Problem», sagt «The Sun»-Reporter Charlie Wyett. Seit zwei Jahren spielt Akanji bei Manchester City, bestritt für die Citizens bereits 96 Spiele und gewann neben der Champions League auch zweimal die Meisterschaft und einmal den FA Cup.

Cool, intelligent, bescheiden

Wiesendangen. Winterthur. Basel. Dortmund. Manchester City. Der Aufstieg Akanjis kennt nur eine Richtung. Nach oben. Dass er einmal zu den besten Verteidigern der Welt gehören wird, war in jungen Jahren aber nicht zwingend absehbar. Sein Talent als Junior ist zwar augenfällig, wohin der Weg aber führen würde – ungewiss. Er habe immer das gemacht, was er habe machen müssen, sei aber nie an seine Leistungsgrenzen gekommen, beschreiben ihn ehemalige Weggefährten.

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2015 erkennt der FC Basel das Potenzial des Winterthurers. «Unser Scout sagte: Dies ist kein Spieler für den FC Basel, sondern einer für einen grösseren Klub», erinnert sich Heusler. Normalerweise seien Scouting-Rapporte ja immer relativierend. Bei Akanji jedoch nicht, sodass dieser von Winterthur zum grossen FCB wechselt. Als er sich in seiner ersten Saison das Kreuzband reisst, lässt er sich ein Tattoo stechen: «Prove them wrong». Beweise ihnen, dass sie falschliegen.

Das gelingt Akanji bereits beim FCB. Er setzt sich durch, wird zweimal Meister, spielt in der Champions League. «Er hatte schon sehr früh eine unglaubliche Reife. Er spielte neben Walter Samuel, aber man hatte nie das Gefühl, dass Manu viel jünger ist», so Heusler. «Manu war ein guter, cooler Typ, sehr intelligent und er hatte diese Grundbescheidenheit. Als ich später auch seinen Vater und eine seiner beiden Schwestern kennenlernte, wusste ich, diese kommt nicht von ungefähr.»

Sein Aufstieg: der Schweizer Weg

Für Heusler ist Akanjis Weg «ein Musterbeispiel und eine Erfolgsgeschichte des Schweizer Fussballs». Wie so viele Nati-Spieler vereint auch Akanji Wurzeln aus zwei Kulturen. Sein Vater stammt aus Nigeria. Auch sein Ausbildungsverein Winterthur profitiert finanziell, als der FCB Akanji im Winter 2018 für mehr als 20 Millionen Euro nach Dortmund verkauft. Und sein Jugendklub Wiesendangen bekommt noch heute für seinen ehemaligen Junior einen kleinen Beitrag aus England überwiesen.

60 Länderspiele hat Akanji bis vor der EM absolviert. Doch erst in Deutschland ist er in der Nati in jener Rolle angekommen, die ihm aufgrund seiner Fähigkeiten und Leistungen im Klub seit Jahren zugedacht ist: jener des unumstrittenen Abwehrchefs. «Im Vergleich zu seiner Zeit in Dortmund ist er ein anderer Spieler», sagt Johan Djourou (37), Akanjis Vorgänger in der Nati. «Was ich an ihm mag: Er spielt einfach. Das ist auch das, was grosse Trainer immer fordern. Und wenn er einen Fehler macht, kommt er stark und ruhig zurück. Das macht grosse Persönlichkeiten aus.»

«Akanji ist einer der besten Verteidiger der Welt»
3:57
Babbel adelt den Abwehr-Chef:«Akanji ist einer der besten Verteidiger der Welt»
Liga A, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Portugal
Portugal
6
8
14
2
Kroatien
Kroatien
6
0
8
3
Schottland
Schottland
6
-1
7
4
Polen
Polen
6
-7
4
Liga A, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Frankreich
Frankreich
6
6
13
2
Italien
Italien
6
5
13
3
Belgien
Belgien
6
-3
4
4
Israel
Israel
6
-8
4
Liga A, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
6
14
14
2
Niederlande
Niederlande
6
6
9
3
Ungarn
Ungarn
6
-7
6
4
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
6
-13
2
Liga A, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Spanien
Spanien
6
9
16
2
Dänemark
Dänemark
6
2
8
3
Serbien
Serbien
6
-3
6
4
Schweiz
Schweiz
6
-8
2
Liga B, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
6
1
11
2
Ukraine
Ukraine
6
0
8
3
Georgien
Georgien
6
1
7
4
Albanien
Albanien
6
-2
7
Liga B, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
6
13
15
2
Griechenland
Griechenland
6
7
15
3
Irland
Irland
6
-9
6
4
Finnland
Finnland
6
-11
0
Liga B, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
6
8
13
2
Österreich
Österreich
6
9
11
3
Slowenien
Slowenien
6
-2
8
4
Kasachstan
Kasachstan
6
-15
1
Liga B, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Wales
Wales
6
5
12
2
Türkei
Türkei
6
3
11
3
Island
Island
6
-3
7
4
Montenegro
Montenegro
6
-5
3
Liga C, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Schweden
Schweden
6
15
16
2
Slowakei
Slowakei
6
5
13
3
Estland
Estland
6
-6
4
4
Aserbaidschan
Aserbaidschan
6
-14
1
Liga C, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Rumänien
Rumänien
6
15
18
2
Kosovo
Kosovo
6
3
12
3
Zypern
Zypern
6
-11
6
4
Litauen
Litauen
6
-7
0
Liga C, Gruppe 3
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordirland
Nordirland
6
8
11
2
Bulgarien
Bulgarien
6
-3
9
3
Belarus
Belarus
6
-1
7
4
Luxemburg
Luxemburg
6
-4
3
Liga C, Gruppe 4
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
6
9
16
2
Armenien
Armenien
6
-1
7
3
Färöer
Färöer
6
-1
6
4
Lettland
Lettland
6
-7
4
Liga D, Gruppe 1
Mannschaft
SP
TD
PT
1
San Marino
San Marino
4
2
7
2
Gibraltar
Gibraltar
4
1
6
3
Liechtenstein
Liechtenstein
4
-3
2
Liga D, Gruppe 2
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Moldawien
Moldawien
4
4
9
2
Malta
Malta
4
0
7
3
Andorra
Andorra
4
-4
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