Hoffnung auf friedliches Spiel
«Die Politik hat im Fussball nichts zu suchen»

58’000 Serben leben in der Schweiz, hinzu kommen diverse eingebürgerte Schweizer, die serbische Wurzeln haben. Zu ihnen gehören Vladimir Kordic und Bojan Stojkovic, die für den FC Srbija ZH aktiv sind und das Spiel Schweiz gegen Serbien im Stadion verfolgen werden.
Publiziert: 15.11.2024 um 14:45 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2024 um 15:09 Uhr
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Die serbischen Fans werden auch am Freitag zahlreich erscheinen.
Foto: TOTO MARTI
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Christian FinkbeinerStv. Fussballchef

Am Montag feiert Vladimir Kordic seinen 63. Geburtstag. Seit mehr als 50 Jahren wohnt der gebürtige Serbe in Zürich, kam er doch als Zehnjähriger aus dem ehemaligen Jugoslawien in die Schweiz. Er ist selbständiger Unternehmer in der Baubranche und war jahrelang Funktionär beim FC Srbija ZH. Auch heute hilft er noch aus, wenn beim regionalen Drittligisten Not am Mann ist.

Heute Freitag wird Kordic im Letzigrund sein, wenn es zum Duell zwischen der Schweiz und Serbien kommt. Mit einigen Kollegen hat er sich ein Ticket gesichert – auch, weil das Spiel in der Nähe stattfindet. «Nach Genf wäre ich nicht gefahren.» Für Kordic ist es «ein Spiel wie jedes andere auch». Und doch: Speziell ist es schon, besitzt er doch sowohl den serbischen, als auch den Schweizer Pass. Auch deswegen schlagen in seiner Brust zwei Herzen. «Ich hoffe, dass es ein faires Spiel wird. Der Bessere soll gewinnen.»

Schweizer Pass, serbisches Fussball-Herz

Weniger neutral ist Bojan Stojikovic (42), der mit seiner Tochter und deren Kolleginnen den Match besuchen wird. Der selbständige Sanitär und Immobilienmakler hat nur den Schweizer Pass und fühlt sich «mehr Schweizer als Serbe», trotzdem drückt er heute Abend dem serbischen Team die Daumen.

Allzu optimistisch ist er aber nicht, denn von seinem Namensvetter Dragan Stojkovic, dem serbischen Nati-Trainer, hält er seit der misslungenen EM nicht mehr allzu viel. «Er hat Fehler gemacht und stellt falsche Spieler auf.» Auch deshalb tippt Stojkovic, der Trainer der 1. Mannschaft des FC Srbija ZH ist, auf einen 2:1-Sieg für die Schweiz.

Dass es aufgrund der hitzigen WM-Duelle der beiden Nationen in der Vergangenheit – Stichwort Doppeladler oder Jubel im Jashari-Shirt – rund um das Spiel zu Tumulten kommen könnte, glaubt Stojkovic nicht. «Vielleicht kommt es ausserhalb des Stadions zu vereinzelten Provokationen. Aber in der Schweiz ist das Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen kein Problem, auch wenn jeder seinen Stolz hat.» Er selbst ist als Serbe im Kosovo geboren und hat auch geschäftlich viel mit kosovo-albanischen Kollegen zu tun.

Reizfigur Xhaka

Besonders im Fokus steht natürlich auch am Freitag Granit Xhaka, der Captain- und Rekordspieler der Nati, dessen Eltern aus dem Kosovo stammen. «Er ist ein sehr guter Fussballer, aber leider auch ein Nationalist», sagt Stojkovic. Er rechne schon damit, dass Xhaka auch in Zürich von den serbischen Fans ausgepfiffen werde.

Dass es rund um die Duelle Schweiz gegen Serbien immer wieder zu Provokationen von beiden Seiten gekommen, findet Stojkovic unnötig. «Die Politik hat im Fussball nichts zu suchen.» Ähnlich sieht es Vladimir Kordic. Der Doppeladler-Jubel an der WM 2018 sei schon eine Provokation gewesen. «Aber der Sport sollte Sport bleiben. Man sollte ihn nicht mit der Politik vermischen.»

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