Nein, den Zürcher Letzigrund tut sich Ex-FCB-Spieler Zdravko Kuzmanovic (37) nicht freiwillig an. «Hätte das Spiel im Basler Joggeli stattgefunden, wäre ich gekommen», witzelt der 51-fache serbische Nationalspieler. Er habe eine Einladung vom serbischen Verband erhalten, werde aber in Belgrad bleiben, statt in die Schweiz zu fliegen. Er habe einen wichtigen Termin und deshalb auch dem serbischen TV absagen müssen.
Das Spiel aber schaut sich Kuzmanovic selbstverständlich im Fernsehen an. Und er glaubt, dass die Schweiz einen heissen Tanz vor sich hat. «Die Mannschaft ist unter Druck. Wenn sie verliert, dann steigt sie ab. Nach der EM läuft nicht mehr viel rund.»
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Zudem sei Juve-Stürmer Dusan Vlahovic zurück im Kader der Serben, so Kuzmanovic. Der habe Differenzen mit Coach Dragan Stojkovic gehabt, diese seien mittlerweile aber ausgeräumt. «In Bezug auf die individuelle Klasse sind die Serben besser einzuschätzen als noch im Oktober», so Kuzmanovic.
Damals verliert die Schweiz diskussionslos mit 0:2, hat gegen taktisch gut eingestellte Serben fast keinen Stich. Das werde sich in Zürich ändern, sagt Kuzmanovic. Weil der Rasen im Letzigrund besser sei als jener in Serbien. Und weil die Schweizer auf Revanche sinnen würden.
Kuzmanovic trug lange das Schweizerkreuz
Für Kuzmanovic selbst ist das Duell eine besondere Affiche. Bis zur U21-Nati trägt der Mittelfeldspieler das Schweizerkreuz, steht unter anderem mit Stephan Lichtsteiner, Blerim Dzemaili und Tranquillo Barnetta auf dem Platz, ein A-Nati-Aufgebot aber bekommt der damalige Fiorentina-Söldner nicht. «Die Schweiz hat nicht an mich und meine Qualitäten geglaubt», sagt Kuzmanovic.
Mit 19 Jahren und 8 Monaten debütiert er deshalb für die serbische A-Nati, absolviert insgesamt 51-Länderspiele, nimmt unter anderem an der WM 2010 in Südafrika teil. Eine tolle Zeit sei es gewesen. Nur etwas hätte zur Krönung seiner Nationalmannschaftskarriere gefehlt: «Leider habe ich nie gegen die Schweiz gespielt, das wäre ein Traum gewesen.»