«Ich hätte in Frankreich Sportchef werden sollen»
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Gelson Fernandes sagt Adieu:«Ich hätte in Frankreich Sportchef werden sollen»

Gelson Fernandes sagt ohne Europa League Adieu
«Ich hätte in Frankreich Sportchef werden können»

Gelson Fernandes war immer anders als alle anderen Fussballer. So verabschiedet er sich auch speziell von denjenigen, die 17 Jahre lang über ihn berichtet haben.
Publiziert: 09.07.2020 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 10.07.2020 um 01:25 Uhr
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Gelson Fernandes lädt zum Abschied.
Foto: ALAIN KUNZ
Alain Kunz

Gelson? Immer ein Spruch auf Lager. Immer gutgelaunt. Immer über die Nasenspitz hinausdenkend. Ein Fussballer, der kein Klischee über Fussballer bedient. Gelson (33) eben.

So verwundert es auch nicht, dass er sich im Carlton in Lausanne von den Journalisten verabschiedet, die ihn seine 17 Profi-Jahre begleitet haben. Von Sion über Manchester City bis zuletzt Eintracht Frankfurt. Mit den Zwischenstationen Saint-Etienne, Chievo Verona, Leicester, Udinese, Sporting Lissabon, Freiburg, Rennes und eben die SGE.

Eine erstaunliche Kariere für jemanden, der … weder über einen guten Schuss verfügte. Noch einen präzisen langen Pass drauf hatte. Dessen linker Fuss quasi nicht existent war. Ebenso sein Kopfballspiel. Und dieses Urteil ist nicht jenes des Schreibenden, sondern von … Gelson. Er staunt selber. «Aber», erklärt er, «ich habe ein grosses Herz. Und ich habe den Kopf benützt.»

Zwischen Karrierist und Familienvater

Das wird er auch in Zukunft tun, bei einem noch zu definierenden Job. «Ich hätte bei mehreren Klubs in Frankreich Sportchef werden sollen. Aber das ist zu früh. Zuerst will ich bei einigen Grossklub schnuppern gehen. Und meine zehnjährige Tochter geht in Sion zur Schule. Ich will in dieser Phase bei ihr sein. Für mich geht es nun darum, die Balance zwischen einem Karrieristen und einem Familienvater zu finden.»

Karriere wird der Junge machen, auch in langen Hosen. Er hat jetzt schon ein Netzwerk, das ihm alle Türen und Tore öffnet. Und er spricht sieben Sprachen. Kapverdisch inklusive …

Mit den Journalisten ein Glas Wein trinken

Doch warum verabschiedet sich Gelson offiziell? Die Eintracht ist doch noch europäisch? Spielt im August im Europa-League-Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Basel. Gelson klärt auf: «Als im Januar die Uefa-Listen erstellt wurden, war ich verletzt. Monatelang, dachte man damals jedenfalls. Deshalb bin ich nicht gemeldet worden.»

Und warum ein Abschied von den Journalisten? «Nun, die haben mich 17 Jahre lang begleitet. Ich weiss, dass deren Job nicht einfach ist. Und mit zwei Communiqués Adieu zu sagen – eines für die Nati und eines für die Eintracht – das bin nicht ich. Ich hatte kaum je Zeit, mit den Journis ein Glas Wein zu trinken. Das hole ich jetzt nach.»

Im persönlichen Kontakt. Gelson eben. Cheers.

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