Er hat die Wahl: Champions League oder Mega-Salär
Erliegt Puertas mit 25 dem Lockruf der Wüsten-Millionen?

Er ist neben Dan Ndoye der begehrteste Schweizer auf dem Transfermarkt. Nur ist Cameron Puertas auf dem Papier nach wie vor einzig Spanier. Und er liebäugelt schon mit Saudi-Arabien.
Publiziert: 27.07.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2024 um 09:56 Uhr
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Auch bei den Fans beliebt: Cameron Puertas beim belgischen Klub Union Saint-Gilloise.
Foto: IMAGO/Isosport
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Alain KunzReporter Fussball

Cameron Puertas (25) hat eine Topsaison mit dem belgischen Vizemeister Union Saint-Gilloise hinter sich. Den Meistertitel haben die Brüsseler in den Playoffs zwar knapp verpasst, doch sie haben sich mit dem Cupsieg schadlos gehalten. Und am letzten Wochenende den belgischen Supercup gegen Meister FC Brügge gewonnen. Torschütze zum 1:0: der beste Mann auf dem Platz. Puertas!

Der beste Passgeber der Jupiler Pro League ist überdies zum Spieler des Jahres in der belgischen Eliteliga gewählt worden. Eine Topliga, klar besser als unsere.

Gladbach und Fulham? Kein Interesse

Klar, dass ein solcher Leistungsausweis Sehnsüchte weckt. Jene des gebürtigen Waadtländers heisst: Champions League!

Es gibt die Möglichkeit, diesen Traum bei Saint-Gilloise erfüllt zu sehen. Die Belgier müssen dazu zwei Runden überstehen, die erste gegen Slavia Prag. Machbar. Doch Puertas hat andere Optionen.

Vier Klubs aus Topligen (England, Frankreich, Italien sowie der VfB Stuttgart) buhlen um ihn. Drei sind fix in der Königsklasse, darunter Stuttgart, einer muss sich noch qualifizieren. Hinter ihm her sind aber auch zum Beispiel Borussia Mönchengladbach und Fulham aus der Premier League. Doch mangels Champions-League-Option sind das keine Klubs, die den Spanier interessieren.

Nach zwei, drei Jahren ausgesorgt

Ganz im Gegensatz zu einer anderen Offerte, wie Puertas’ Agent Fahd Adamson sagt. «Für Cameron ist auch ein Angebot aus Saudi-Arabien eingegangen, er schaut sich dieses ganz genau an.» Der Grund: Es sei fast schon unmoralisch. Mit zwei, drei Saisons dort hätte der junge Mann ausgesorgt. Das wäre dann weit weg von Champions League. Aber wenn zig Millionen locken …

Unterdessen wartet Nati-Coach Murat Yakin mit Ungeduld darauf, dass Puertas endlich den Schweizer Pass kriegt. Der Junge hatte den Führerausweis abgeben müssen und sich um einen Tag geirrt, als es darum ging, wieder Autofahren zu dürfen. Er fuhr einen Tag zu früh wieder – genau genommen waren es rund zwei Stunden – und geriet prompt in eine Kontrolle! Weshalb seine Einbürgerung wegen des eingeleiteten Strafverfahrens sistiert wurde.

So verpasste er die EM wegen eines läppischen Irrtums – und zwei Stunden. Eigentlich auch ein bürokratischer Verhältnismässigkeits-Wahnsinn.

Schweizer Pass erst Ende 2025?

Und er muss weiter warten. Möglicherweise gar noch weit über ein Jahr. Es sei denkbar, dass er den Pass erst Ende 2025 kriege, sagt Adamson. Das würde bedeuten: kein einziges Nations-League- und WM-Qualifikationsspiel. Puertas wäre erst Anfang 2026 für die Testspiele im Hinblick auf die Amerika-WM aufbietbar.

Vielleicht ist die Sache auch unter dem Aspekt der erwähnten Verhältnismässigkeit beschleunigbar. Im nationalen (Fussball-)Interesse. Denn einen Spielertypus wie ihn – eine torgefährliche Nummer zehn – hat Yakin nach dem Rücktritt von Xherdan Shaqiri nicht mehr. Puertas wäre eine ungemeine Bereicherung.

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