Das Jahreszeugnis der Nati-Stars
Zweimal die Höchstnote – vier grosse Verlierer

39 Spieler kamen in den 15 Länderspielen der Nati 2024 zum Einsatz. Blick präsentiert das Jahreszeugnis der Nati-Stars.
Publiziert: 20.11.2024 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2024 um 10:21 Uhr

Yann Sommer (35, 7 Länderspiele 2024, 607 Minuten) – Note 4

Bis im Sommer als Nummer 1 gesetzt. Spielt eine gute EM, wichtig in der Kabine, aber kann sich auf dem Feld nur wenig auszeichnen. Nach dem Turnier kam der Rücktritt nach 12 Jahren und 94 Länderspielen.

Yann Sommer beendete nach der EM seine Karriere nach 94 Länderspielen.
Foto: TOTO MARTI

Gregor Kobel (26/5/450) – Note 4

Lange musste sich der BVB-Keeper gedulden, bis er nach der EM Sommer endlich ablöste. Hatte keinen glücklichen Start und kassierte in den ersten fünf Spielen als Nummer 1 elf Tore.

Gregor Kobel hatte einen holprigen Start als Nummer 1.
Foto: TOTO MARTI

Yvon Mvogo (30/4/323) – Note 5

Im Nati-Dress wird der 30-Jährige zum Panther und schafft das, was Kobel noch nicht geschafft hat, gleich mehrmals: In drei von vier Einsätzen ohne Gegentor, gegen Spanien kassiert er drei und gehört trotzdem zu den besten Schweizern.

Auf Yvon Mvogo ist Verlass, auch wenn er in der Ligue 2 spielt.
Foto: TOTO MARTI

Manuel Akanji (29/12/1096) – Note 5

Entwickelte sich pünktlich zur EM zur absoluten Führungsfigur in der Defensive mit ausgeprägten Leaderqualitäten. Hätte die Bestnote 6 verdient, doch im Herbst merkte man ihm die vielen Spiele des Jahres an.

Manuel Akanji entwickelte sich zum unumstrittenen Abwehrboss.
Foto: TOTO MARTI

Aurèle Amenda (21/1/90) – Note 4

Musste bei seinem Nati-Debüt gegen Serbiens Topstürmer Dusan Vlahovic zwar etwas Lehrgeld zahlen, zeigte aber, dass Yakin in Zukunft aufgrund seines Potenzials und seinen körperlichen Voraussetzungen zwingend auf ihn setzen muss.

Pech beim Debüt: Aurèle Amenda verletzt sich am Syndesmoseband und muss operiert werden.
Foto: Toto Marti

Eray Cömert (26/3/270) – Note 4

War kein Thema für die EM und kam im letzten Zusammenzug als Notnagel rein. Stellte mit seinen Monster-Grätschen unter Beweis, dass man auch in Zukunft auf ihn zählen kann.

Eray Cömert überzeugte gegen Serbien und Spanien mit seinen Tacklings.
Foto: TOTO MARTI

Nico Elvedi (28/6/502) – Note 2

Erlebte in der Nati ein Jahr zum Vergessen. Verlor seinen Stammplatz vor der EM, flog gegen Dänemark mit Witz-Rot vom Platz, schoss gegen Serbien ein Eigentor und fehlte zuletzt verletzt.

Nico Elvedi war der Pechvogel des Jahres.
Foto: TOTO MARTI

Edimilson Fernandes (28/4/283) – Note 4

Profitiert von Widmers Formtief und Verletzungen. Kämpft sich im Herbst bei der Nati und bei Klub Brest zurück ins Rampenlicht. Gut möglich, dass er rechts die erste Option bleibt.

Edimilson Fernandes gehörte zu den Gewinnern der Nations League.
Foto: TOTO MARTI

Ulisses Garcia (28/3/111) – Note 3

Kein einfaches Jahr für den 28-Jährigen in der Nati. Bis zur Nations League nicht mehr berücksichtigt. Konnte sich aufgrund der Verletzungsnot im Herbst wieder ins erweiterte Team spielen.

Wegen den vielen Verletzten wird Ulisses Garcia wieder für die Nati aufgeboten.
Foto: Toto Marti

Kevin Mbabu (29/3/38) – Note 3

Konnte bei den wenigen Möglichkeiten, die sich ihm boten, nicht beweisen, dass man vermehrt auf ihn setzen müsste.

Kevin Mbabu hat seine Chance nicht genutzt.
Foto: Toto Marti

Miro Muheim (26/1/90) – Note 4

Nicht wenige Fussballfans haben den HSV-Verteidiger aus der 2. Bundesliga schon länger auf dem Radar. Ausgerechnet gegen Europameister Spanien kriegt er seine Chance zum Debüt. Ob es mittelfristig für mehr reicht, wird sich zeigen.

Miro Muheim kommt gegen Europameister Spanien zum Nati-Debüt.
Foto: Toto Marti

Becir Omeragic (22/3/125) – Note 3

Hätte im Herbst zu den grossen Gewinnern in der Innenverteidigung avancieren können. Der 22-Jährige bekam gegen Dänemark und Spanien seine Chancen, seither aber wieder verletzt – und dadurch in der Rangordnung wieder zurückgefallen.

Becir Omeragic wird von einer Verletzung ausgebremst.
Foto: Toto Marti

Ricardo Rodriguez (32/12/1047) – Note 5

Spielte eine Top-EM, extrem ruhig und verlässlich. Der Zahn der Zeit nagt an ihm, kann dies aber mit seiner Spielintelligenz und Ballsicherheit aber noch fast immer kaschieren.

Auf ihn ist Verlass, auch wenn er nicht mehr der Schnellste ist: Ricardo Rodriguez.
Foto: TOTO MARTI

Fabian Schär (32/8/740) – Note 6

Bei Yakin praktisch auf dem Abstellgleis, wird er dank des Systemwechsels mit der Dreierkette zum Stammspieler und zeigt eine starke EM. Wie sehr der Newcastle-Verteidiger fehlt, zeigte die Nations League.

Wird seit der EM schmerzlich vermisst: Fabian Schär.
Foto: TOTO MARTI

Leonidas Stergiou (22/5/88) – Note 3

Stiess bei Teileinsätzen an der EM an seine Grenzen, fehlte im Herbst verletzt. Trotzdem muss man ihn weiter auf dem Radar haben.

Leonidas Stergiou kam an der EM an seine Grenzen und fehlte zuletzt verletzt.
Foto: TOTO MARTI

Silvan Widmer (31/10/692) – Note 3

Gilt als Rechtsverteidiger zu Beginn des Jahres noch als alternativlos. Konnte nach einer Verletzung aber nicht mehr an seine Leistungen von früher anknüpfen – auch an der EM nicht – und wurde zuletzt nicht mal mehr nominiert.

Silvan Widmer verlor auf der rechten Seite seinen Stammplatz.
Foto: TOTO MARTI

Gregory Wüthrich (29/2/127) – Note 4

Kam mit 29 Jahren zu seinem Nati-Debüt. Aufgrund seines Alters und der Konkurrenz aber ein Wackelkandidat.

Sein Alter macht Gregory Wüthrich zu einem Wackelkandidaten.
Foto: Toto Marti

Cédric Zesiger (26/1/14) – Note 3

Was denkt sich der 26-Jährige wohl zum Thema Nati? Mal dabei, mal nicht. Wenn dabei, kriegt er keine Einsatzminuten. Der letzte Zusammenzug exemplarisch für seine unglückliche Rolle: Nicht nominiert, dann für Spanien nachnominiert und ohne Minuten wieder nach Hause.

Cédric Zesiger hat in der Nati eine unglückliche Rolle inne.
Foto: Toto Marti

Michel Aebischer (27/13/891) – Note 4

Eine der Entdeckungen der EM, als er beim Startsieg gegen Ungarn mit einem Tor und einem Traum-Assist seine Sternstunde erlebt. Konnte im Herbst seine Leistungen aber nicht bestätigen.

Michel Aebischer erlebte seine Sternstunde an der EM gegen Ungarn.
Foto: TOTO MARTI

Granit Xhaka (32/14/1182) – Note 5

Aufgrund seiner überragenden Leistungen an der EM würde der Nati-Captain eigentlich eine klare 6 verdienen. War auf und neben dem Platz einer der wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Kampagne in Deutschland. Im Herbst allerdings in einem Nati-Formtief – ein Grund, warum es nicht lief.

Der grosse Leader der Nati: Rekordspieler und Captain Granit Xhaka.
Foto: TOTO MARTI

Remo Freuler (32/15/1260) – Note 5

Hat im Alter vom 32 nochmals zugelegt an Führungsqualitäten, scheint in der internen Hierarchie weiter aufgestiegen zu sein und zeigt dies auch gegen Aussen. Der Marathonmann und stets hart arbeitende Zuverlässige im Mittelfeld.

Der Marathonmann: Remo Freuler spielte am meisten Minuten in der Nati 2024.
Foto: TOTO MARTI

Fabian Rieder (22/12/549) – Note 4

Ein grosser Gewinner der EM, spielte sich mit dem dritten Gruppenspiel gegen Deutschland in die Startelf. Formkurve steigt auch auf Klubebene. In der Nations League aber kein grosser Faktor.

Fabian Rieder gehört zu den Aufsteigern des Jahres, auch wenn er zuletzt in der Nations League nicht überzeugen konnte.
Foto: TOTO MARTI

Xherdan Shaqiri (33/6/274) – Note 4

Der Mann für die gewissen Momente. Traf im Testspiel gegen Irland per Freistoss und mit einem Traumtor an der EM gegen Schottland zum 1:1. Sein Corner ans Lattenkreuz im EM-Viertelfinal gegen England wäre zum Abschluss seiner herausragenden Nati-Karriere die Krönung gewesen.

Er setzte ein paar Glanzpunkte, bevor er nach der EM der Nati Adieu sagte: Xherdan Shaqiri.
Foto: TOTO MARTI

Vincent Sierro (29/10/217) – Note 4

Mit seinem starken Debüt im März in Irland sicherte er sich gleich das EM-Ticket. Kommt aber an den gesetzten Xhaka und Freuler nicht vorbei.

Vincent Sierro bei seinem Debüt gegen Irland.
Foto: Toto Marti

Simon Sohm (23/1/60) – Note 4

Kehrt vier Jahre nach seinem Debüt in die Nati zurück und zeigt, welche Fortschritte er in Italien gemacht hat. Könnte sich mittelfristig zu einem Faktor entwickeln.

Vier Jahre nach seinem Debüt kehrt Simon Sohm in die Nati zurück.
Foto: Toto Marti

Filip Ugrinic (25/2/68) – Note 2

Erlebte, dass Klub und die Nati zwei verschiedene Paar Schuhe sind. Konnte sich nicht für höhere Aufgaben empfehlen.

Filip Ugrinic verpasst es, Werbung in eigener Sache zu machen.
Foto: Toto Marti

Christian Witzig (23/1/1) – Note 3

Wurde für seine guten Leistungen im Klub mit dem Nati-Debüt in seiner Heimat St. Gallen belohnt. Allzu viele weitere Länderspiele werden aber vorerst kaum dazukommen.

Wird für starke Leistungen im Klub mit dem Nati-Debüt belohnt: Chrisitan Witzig.
Foto: Toto Marti

Denis Zakaria (27/5/210) – Note 2

Mit unglaublichen Anlagen, aber die Diskrepanz zwischen den Leistungen im Klub und in der Nati ist riesig. An der EM wegen einer Verletzung kein Faktor, gegen Spanien (1:4) fiel er als Xhaka-Ersatz durch und fehlte danach aus teils fragwürdigen Gründen.

Denis Zakaria gab 2024 in der Nati Rätsel auf.
Foto: TOTO MARTI

Zeki Amdouni (23/14/665) – Note 4

An der EM nur Joker und kein Faktor, in der Nations League der grosse Gewinner. Ein Strassenfussballer wie aus dem Lehrbuch und mit einem Torriecher ausgestattet. Muss in Zukunft gesetzt sein.

Der beste Schweizer in der Nations League: Zeki Amdouni.
Foto: TOTO MARTI

Breel Embolo (27/10/695) – Note 3

Kämpfte sich aus einer schweren Verletzung zurück, begeisterte mit seinen Einsätzen und zwei Toren an der EM, obwohl er längst nicht bei 100 Prozent war. Im gesunden und fitten Zustand in der Nations League dann aber sehr enttäuschend.

Ein Bild für die Ewigkeit: Breel Embolo verliert seine Bandage und trifft danach zum 3:1 gegen Ungarn.
Foto: TOTO MARTI

Kwadwo Duah (27/6/166) – Note 4

Die Überraschung im EM-Kader von Murat Yakin. Sein Führungstor gegen Ungarn im ersten Gruppenspiel war der Startschuss zur Sommer-Euphorie in der Schweiz. Aktuell nicht mehr im Kader. Ein One-Hit-Wonder?

Kwadwo Duah gab mit seinem Tor gegen Ungarn den Startschuss zur erfolgreichen EM.
Foto: TOTO MARTI

Dereck Kutesa (26/3/122) – Note 3

Bekam im März eine Mini-Chance, bei der er sich nicht für die EM empfehlen konnte. Als Super-League-Topskorer nun zurück im Kader, doch hat mit viel Konkurrenz zu kämpfen und muss noch Erfahrung auf höchstem Level sammeln.

Dereck Kutesa hat auf seiner Position mit viel Konkurrenz zu kämpfen.
Foto: Toto Marti

Joël Monteiro (25/4/87) – Note 4

Mit der pünktlichen Einbürgerung ein kleiner Hoffnungsträger in der Nati-Offensive für die EM, doch den Cut für Deutschland schaffte er nicht. Nutzte die Nations League allerdings, um sich für mehr zu empfehlen.

Joël Monteiro könnte dank seiner Physis und seinem Torinstinkt in Zukunft zu einem Faktor werden.
Foto: TOTO MARTI

Noah Okafor (24/5/186) – Note 1

Der Verlierer des Jahres. Wurde von Yakin schon im März öffentlich kritisiert, blieb an der EM ohne Einsatz und fiel durch eine schlechte Körpersprache auf, worauf er im Herbst mit zwei Nicht-Nominationen abgestraft wurde. Am Scheideweg, aber vom Potenzial her einer, auf den die Nati nicht verzichten kann.

Der Verlierer des Jahres: Noah Okafor.
Foto: TOTO MARTI

Dan Ndoye (24/11/881) – Note 6

Der Nati-Aufsteiger des Jahres. Ist dank seines Speeds und seines Laufvermögens aus der Nati nicht mehr wegzudenken. Und wenn er noch regelmässig zu treffen beginnt, sind ihm keine Grenzen gesetzt.

Der Aufsteiger des Jahres: Dan Ndoye.
Foto: TOTO MARTI

Renato Steffen (33/3/30) – Note 3

Der Yakin-Liebling bekam ein EM-Ticket und einen Kurzeinsatz im Achtelfinal gegen Italien, weil er seine Rolle akzeptiert und im Training auch bei den Reservisten für die nötige Ernsthaftigkeit sorgt. Im Herbst blieb er aber aussen vor.

Renato Steffen war an der EM wichtig für das Team, war zuletzt aber nicht mehr dabei.
Foto: TOTO MARTI

Ruben Vargas (26/10/734) – Note 5

Wirbelt sich auf dem linken Flügel in die Nati-Startelf. Begeistert an der EM, inklusive Achtelfinal-Tor gegen Italien und gehörte zum Nations-League-Start zu den Besten. Mit mehr Effizienz vor dem Tor und weniger Verletzungspech ein Kandidat für die Bestnote.

Ruben Vargas gehörte zu den positiven Erscheinungen 2024.
Foto: TOTO MARTI

Andi Zeqiri (25/4/98) – Note 3

Konnte sich nicht aufdrängen, schoss gegen Spanien immerhin sein erstes Länderspiel-Tor. Ob er das Schweizer Sturm-Problem in Zukunft lösen wird? Wohl kaum.

Andi Zeqiri erzielt gegen Spanien sein erstes Nati-Tor.
Foto: Toto Marti

Steven Zuber (33/4/162) – Note 3

Wurde länger nicht berücksichtigt, rückte in der EM-Vorbereitung aber plötzlich voll in den Fokus. Gewinnt im Training die Gunst von Yakin, doch verletzt sich im letzten Test vor der EM. Während der EM dann nur noch Teileinsätze und anschliessend nicht mehr im Kader.

Steven Zuber hatte Pech, dass er sich unmittelbar vor der EM verletzte.
Foto: TOTO MARTI

Anmerkung: Uran Bislimi, Albian Hajdari, Ardon Jashari, Pascal Loretz, Marvin Keller, Philipp Köhn, Jonas Omlin und David von Ballmoos erhielten 2024 zwar ein Nati-Aufgebot, kamen aber nicht zum Einsatz.

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