Nicht alle nutzten ihre Chance
Die Gewinner und die Verlierer der «Nati-Revolution»

Nati-Direktor Tami lobt die Verjüngung des Schweizer Teams gegen Spanien trotz 2:3-Niederlage als Revolution. Yakin habe viele positive Antworten über neue und junge Spieler erhalten.
Publiziert: 19.11.2024 um 11:05 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2024 um 11:37 Uhr
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Später Nackenschlag für die Nati.
Foto: TOTO MARTI
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Tobias WedermannFussballchef

Voll des Lobes war Nati-Direktor Pierluigi Tami (63) nach der 2:3-Niederlage gegen Spanien für das Schweizer Team: «Wir wollten eine Verjüngung im Kader und das war eine Revolution.» Murat Yakin habe in diesen Nations-League-Monaten viele Antworten betreffend neuen sowie jungen Spielern erhalten. «Und die meisten Antworten sind positiv. Das macht mich optimistisch für die Zukunft», bilanziert Tami. 

Verletzungsbedingte Absagen führten dazu, dass Yakin diversen Spielern gegen Serbien und Spanien mehr Spielminuten und Chancen geben konnte, als vielleicht ursprünglich geplant war. Der wohl grösste Gewinner des Nati-Castings ist YB-Flügel Joël Monteiro. Der 25-Jährige brachte in beiden Spielen umgehend frischen Wind aufs Feld, überzeugte mit seiner Technik am Ball und seiner Physis im Zweikampf. Ausgerechnet gegen Spanien klappt es zudem mit seinem ersten Länderspiel-Tor. Erst seit Frühling eingebürgert und für die Schweiz spielberechtigt, gehört der gebürtige Walliser wenige Monate später zu den wenigen Lichtblicken der Nati. 

«Mir hat die Solidarität auf dem Platz gefallen»
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Tami zufrieden mit jungem Team:«Mir hat die Solidarität auf dem Platz gefallen»

Zwei Youngsters und ein Altbekannter mit Bewerbungsschreiben

Ein Weiterer ist Simon Sohm. Der 23-jährige Parma-Stammspieler steht gegen Spanien überraschend im offensiven Mittelfeld in der Startelf – und zeigt gegen den Europameister, dass er auf diesem Niveau mitspielen kann. Vier Jahre musste der frühere FCZ-Junior auf sein zweites Länderspiel warten, nach Montag ist gut möglich, dass das nächste nicht mehr so lange auf sich warten lassen wird. 

Seine Chance genutzt hat auch Aurèle Amenda (21), der gegen Spanien verletzt ausfiel, aber gegen Serbien bei seinem Debüt mit seiner Grösse, Physis und Ballbehandlung vielversprechende Ansätze gezeigt hat. In der Innenverteidigung spielte sich zudem auch ein altbekannter Name in den Fokus: Eray Cömert (26) spielte zweimal in Folge über die vollen 90 Minuten. Seit er 2019 zur Nati gestossen ist, gab es das noch nie. Mit seiner Leidenschaft, seinem Einsatz und einigen überragenden Grätschen in prekären Situationen hat sich Cömert womöglich zurück in den engeren Kreis der Nati gespielt. 

YB-Star enttäuscht

Super-League-Topskorer Dereck Kutesa (26) sowie Lüttich-Stürmer Andi Zeqiri (25) bekamen ebenfalls deutlich mehr Einsatzminuten. Trotz soliden Auftritten haben sie sich aktuell nicht für mehr als die Rolle eines Ergänzungsspielers beworben. Auf ganz hohem internationalen Level konnten sie nicht restlos überzeugen. Auch bei HSV-Linksverteidiger Miro Muheim (26) darf man gespannt sein, wie sein Weg in der Nati nach einem soliden Debüt weitergehen wird. Der Schritt von der 2. Bundesliga zum Duell gegen den Europameister war nicht ohne.

Enttäuschend war derweil der Auftritt von Filip Ugrinic, an den Yakin grössere Erwartungen hatte. Der 25-Jährige gehörte in der YB-Krise zu den besten Spielern und zeigte in den vergangenen Wochen auch gute Leistungen in der Champions League. Gegen Serbien musste er mit muskulären Problemen passen, gegen Spanien war nach einer schwachen Leistung in der Halbzeitpause Schluss.

Bedauerlich ist ausserdem, dass Ardon Jashari (22) weiter auf seinen ersten richtigen Einsatz mit der Nati warten muss, nachdem er 2022 in zwei Spielen für jeweils eine Minute zum Einsatz gekommen war. Bei seinem Klub Brügge kommt er immer mehr in Fahrt und wurde im Oktober von den Fans zum Spieler des Monats gewählt. Auch Lugano-Profi Albian Hajdari (21) bekam keine Einsatzminute im laufenden Nati-Casting, um sich bei Yakin für künftige Aufgaben aufzudrängen. 

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