Das Ende einer Nati-Ära
Der Mann aus Sursee geht in die Wüste

Haris Seferovic wechselt in die Wüste zum Al-Wasl SC aus Dubai. Damit dürfte auch eine Nati-Ära zu Ende gehen.
Publiziert: 07.07.2023 um 00:55 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2023 um 07:31 Uhr
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Haris Seferovic wechselt nach Dubai.
Foto: TOTO MARTI
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Alain KunzReporter Fussball

Haris Seferovic (31) war schon vor dem Abgang in die Vereinigten Arabischen Emirate nicht mehr erste Wahl gewesen. Genau genommen seit dem Amtsantritt von Murat Yakin (48) als Nati-Coach im August 2021.

Vorher aber, da prägte der gebürtige Surseer, den SRF-Kommentator Sascha Ruefer mit seinem obligaten «Mann aus Sursee» bei jedem Tor des Luzerners zu einer Kultfigur machte, eine ganze Ära. Die beginnt Anfang 2013 und dauert über acht Jahre. In diesen ist der Mittelstürmer auf seiner Position fast immer gesetzt. Mittlerweile stehen 93 Länderspiele zu Buche. Und 25 Tore.

Zuletzt viel Spielzeit und wenig Tore bei Celta Vigo

Mehr werden es kaum werden. Denn mit dem Wechsel in die Wüste verschwindet der schweizerisch-bosnische Doppelbürger noch mehr vom Radar als in Europa. Schon da waren seine Werte nicht mehr überragend gewesen. Zuletzt war er von Benfica Lissabon eine halbe Saison zu Celta Vigo in der spanischen La Liga ausgeliehen gewesen. Aber: Mit einer Ausnahme stand er immer auf dem Platz. Rund die Hälfte der Spiele stand er in der Startformation und schoss drei Tore.

Zuvor in seiner Halbsaison bei Galatasaray kam er zu Beginn der Spielzeit wohl zu vier Startelf-Einsätzen. Danach allerdings zu keinem einzigen mehr. In Istanbul, wo er auch leihweise war, schoss er kein einziges Tor. Und auch die Saison zuvor bei Benfica Lissabon war geprägt von Pleiten, Pech und Pannen. Sprich vor allem von mehreren Verletzungen. Nur vier Startelf-Einsätze und drei Tore. Es war die Epoche, welche Seferovic den Nati-Stammplatz kostete. Mittlerweile haben Breel Embolo (26) und Zeki Amdouni (22) klar die Nase vorne. Für die EM-Quali-Spiele in Andorra und Rumänien war Seferovic auf Pikett und wurde nur wegen des Ausfalls von Embolo nachnominiert. Als Seferovic gegen Rumänien reinkam, macht er eine ziemlich unglückliche Figur.

Al-Wasl dürstet nach dem achten Titel

Welch ein Unterschied zum Beispiel zur Saison 2018/19, als er in der starken portugiesischen Liga mit 23 Treffern Torschützenkönig war und Meister wurde. Der Luzerner hatte wohl noch einen Vertrag bis 2024 in Lissabon. Doch mit dem Zuzug von Weltmeister Angel die Maria wäre seine Situation noch schwieriger geworden.

So ist also ein Wüsten-Wechsel gegen Ende der Karriere nicht frei von Logik. Der Zahltag wird sicher sehr ordentlich ausfallen. Und Al-Wasl dürstet nach einem Meistertitel. Der letzte (von sieben) liegt 16 Jahre zurück. Und auch in der asiatischen Champions League schaffte man es nie über die Gruppenphase hinaus. Trainiert wird der Dubaier Klub neu vom Serben Milos Milojevic, der von Roter Stern Belgrad kam.

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