Lindner zwar gegen Sion im FCB-Tor, aber …
Drei Gründe, die für Nikolic als Nummer 1 beim FCB sprechen

Nach seinem überragenden Auftritt gegen Servette steht Heinz Lindner (30) auch gegen Sion im FCB-Kasten. Trotzdem könnte Djordje Nikolic (23) bald zurückkehren.
Publiziert: 09.12.2020 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 09.12.2020 um 15:47 Uhr
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Weiter auf Lindner setzen ...
Foto: Sven Thomann
Stefan Kreis

Lindner oder Nikolic? Ciriaco Sforza runzelt an der Pressekonferenz die Stirn. «Keine Diskussion» seis, weil Nikolic sich nach seiner Corona-Infektion noch im Aufbau befinde und man alle Zeit der Welt habe.

Aus diesem Grund wird der Serbe morgen Mittwoch gegen Sion nicht im Kader stehen – und Lindner zwischen den Pfosten. Auf die Folgefrage, obs auch in Zukunft so bleibt, antwortet Sforza: «Wir haben Heinz Lindner als Nummer 2 verpflichtet, Nikolic soll wieder fit werden, dann schauen wir von Spiel zu Spiel.»

Klingt so, als bleibe Nikolic die Nummer 1. Drei Gründe, an dieser Entscheidung festzuhalten:

1. Das Alter

Nikolic ist erst 23 Jahre jung. Zum Vergleich: Yann Sommer, der für den FCB 170 Pflichtspiele absolvierte, war im selben Alter, als er in Basel zur Nummer 1 wurde. Zuvor absolvierte der langjährige Nati-Goalie zwei Gaststpiele bei Vaduz und GC, um sich die nötige Spielpraxis zu holen. Nikolic ging denselben Weg. Via Schaffhausen, Thun und Aarau zurück nach Basel.

2. Der Marktwert

Yann Sommer wurde für zehn Millionen nach Gladbach verkauft, auch für Nikolic könnten – auch wenn der Vergleich zu Sommer derzeit hinkt – die Basler irgendwann einen Transfererlös erzielen. Goalie-Trainer Massimo Colombo hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass er die Keeper weiterentwickeln kann. Nach Sommer wurden auch Vaclik (zu Sevilla) und Omlin (zu Montpellier) für hohe Millionenbeträge verkauft. Lindner hingegen ist bereits 30 Jahre alt und dürfte in seiner Karriere keine allzugrosse Marktwertsteigerung mehr erfahren.

3. Das Vertrauen

Ciriaco Sforza hat vor der Saison klar gemacht, dass er auf die Jungen setzen möchte. Wenn er jetzt, bei der ersten Gelegenheit, gleich umschwenkt und auf den 30-jährigen Lindner baut, könnte das ein fatales Zeichen an die anderen Talente sein. Dass Nikolic ein guter Goalie ist, hat er bewiesen, unvergessen bleibt sein Top-Spiel gegen Getafe (1:0) in der letzten Europa-League-Gruppenphase.

Gegen ihn sprechen dessen Unsicherheiten in den vergangenen Monaten. Sowohl im Europa-League-Viertelfinal gegen Donezk (1:4) als auch im Cupfinal gegen YB (1:2) und zum Saisonstart gegen Vaduz (2:2) leistete sich der Serbe Patzer. Stellt er die nicht ab, helfen ihm all die oben genannten Gründe nicht viel.

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