Lass dich feiern, Karli!
FCB-Legende Odermatt wird 80

Karli Odermatt wird 80. «Ich feiere einmal ruhig mit meiner Familie und einmal weniger ruhig mit Freunden», sagt die Basler Fussball-Legende.
Publiziert: 17.12.2022 um 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2022 um 08:29 Uhr
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Die Basler Fussball-Legende Karl Odermatt feiert seinen 80. Geburtstag.
Foto: TOTO MARTI
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Michael WegmannStv. Fussballchef

Blick: Karl Odermatt, von Herzen alles Gute zum 80. Geburtstag. Wie feiern Sie?

Karl Odermatt: Einmal gemütlich mit meiner Familie und einmal ein wenig weniger ruhig mit Freunden und Kollegen. Wir machen ab Mittag einen Herren-Bummel mit Guggemusig.

Andere Menschen feiern Ihren Achtzigsten bei einem ruhigen Mittagessen.

Ich weiss. Aber solange ich noch so «zwäg» bin, will ich mehr als nur ruhig essen. Dieses Fest mache ich seit 40 Jahren, und es ist immer der Plausch.

Haben Sie keine Gebrechen?

Keine gröberen. Aber klar bin ich nicht mehr 20 – und ich fühle mich auch nicht mehr so.

Wo spüren Sie Ihr Alter am meisten?

Bei meinen morgendlichen Gymnastikübungen, die habe ich nun sogar eingestellt.

Und wo fühlen Sie sich fast noch wie 20?

Wohl am ehesten, wenn ich mit Kollegen unterwegs bin. Ist Fasnacht, fühle ich mich schon noch sehr jung. Da kann ich bis jetzt noch ganz gut lange mithalten.

Was hält Sie jung?

Meine Familie, meine Lebensfreude und natürlich auch mein grosses Interesse am FC Basel.

Und wo laden Sie Ihre Batterien auf?

Im Kreise meiner Liebsten. Mit meiner Frau Rosmarie und meinen vier Kindern. Sind alle zusammen, fühle ich mich am wohlsten. Zudem gehe ich fürs Leben gern ins Elsass «pilzeln» und koche leidenschaftlich.

Was würden Sie anders machen, wenn Sie nochmals 20 wären?

Nicht so viel. Aber ich denke, mein Leben wäre dennoch ganz anders herausgekommen. Mit meinem Fussballtalent würde ich heute sicher in einer grossen ausländischen Liga spielen.

Dann wären Sie in Basel wohl nicht zu der grossen Legende geworden, die Sie sind. Singen die Menschen noch immer «Karli, none Gool», wenn Sie ein Restaurant betreten?

Ja. Je später der Abend, desto öfter wird gesungen. Lustig dabei ist, dass vor allem viele junge Menschen singen. Solche, die mich gar nie Fussball spielen gesehen haben.

Wie erklären Sie sich Ihre Popularität?

Vielleicht erzählen die Väter ihren Kindern und Enkeln, dass ich einmal ein guter Fussballer gewesen sei, dass wir erfolgreich waren, dass ich immer einer zum Anfassen war. Früher, als ich noch spielte, war meine Popularität aber schon noch grösser.

Wie viele Tore haben Sie in Ihrer Karriere insgesamt erzielt?

Für den FCB waren es über 100, für YB auch ein paar. Und rechnen wir noch diejenigen Tore dazu, die ich für den FC Baudepartement geschossen habe, wirds unzählbar. Da habe ich bei den Senioren und Veteranen gespielt, bis ich 60 war – und dabei habe ich quasi pausenlos Tore erzielt.

Nach dem Tod Ihrer ehemaligen Konkurrenten Köbi Kuhn und Fritz Künzli sind Sie noch der einzige lebende Superstar dieser Generation.

Köbi und Fritz waren nicht nur Konkurrenten, sie waren Freunde. Grandiose Fussballer und sensationelle Menschen. Wir hatten es glatt zusammen, ich vermisse sie. Aber es leben zum Glück ja noch viele meiner ehemaligen Mitspieler. Vor kurzem kam der ehemalige Superstar Teofilo Cubillas zu Besuch, und dabei habe ich auch viele ehemalige FCB-Kumpels wiedergesehen.

Wie war das Wiedersehen mit Cubillas?

Es war für mich ein wenig wie ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk. Emotional. Ich habe gehört, dass er sich auch sehr gefreut habe, mich wiederzusehen.

Die grosse Erfolgsgeschichte war es aber nicht, als 1973 Cubillas zum FCB stiess.

Es war ihm als Peruaner zu kalt bei uns (lacht). Ich denke, dass er einfach zu gut für uns war. Ein genialer Fussballer, einer der besten der Welt in dieser Zeit.

Vor ein paar Jahren meinten Sie im Blick, dass sie 100 Jahre alt würden. Wollen Sie das wirklich? Wenn ich mich so gut fühle wie im Moment, weiterhin fröhlich bleibe und kein Griesgram werde, hätte ich nichts dagegen.

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