Zu wenig Support in Deutschland?
DFB-Star Havertz kritisiert eigene Fans

DFB-Spieler Kai Havertz und Julian Brandt haben sich vor dem Länderspiel gegen Japan vor die Medien gestellt. Aussagen von Havertz könnten nun eine Welle der Entrüstung im deutschen Fussball auslösen.
Publiziert: 07.09.2023 um 19:58 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2023 um 22:52 Uhr
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Vor den zwei Länderspielen gegen Japan und Frankreich treten Kai Havertz (rechts) und Julian Brand vor die Medien.
Foto: imago/Beautiful Sports

Vor dem Länderspiel zwischen Deutschland und Japan standen die beiden DFB-Stars Kai Havertz (24) und Julian Brandt (27) in Wolfsburg vor den Medien Rede und Antwort. 

Speziell Havertz nutzte die Pressekonferenz für einen Rundumschlag gegen die eigenen Fans. Insbesondere bemängelte er den fehlenden «Support» beim Vorrunden-Aus an der WM in Katar, wo Diskussionen rund um Regenbogenbinden und Menschenrechte die Vorfreude auf das Turnier stark dämpften.

«Wir hatten keine Unterstützung. Das hatte auch andere Gründe, das verstehen wir. Aber auch fussballerisch war kein Support vorhanden», sagte der Offensivspieler: «Da waren wir auf uns allein gestellt.»

Havertz versteht Kritik

Auch sei die Unterstützung aus dem Heimatland ein Faktor für den Erfolg einer Mannschaft. «Das ist wichtig, weil das auch Kraft verleiht», sagte Havertz. «Was andere Mannschaften da für Support hatten – das hat bei uns ein bisschen gefehlt. Man sagt immer, die Fans seien der zwölfte Mann. Das haben wir nicht immer hundertprozentig gespürt.» Er verstehe die Kritik mit Blick auf die Ergebnisse, aber als Fussballer brauche man in diesen schlechten Phasen die Unterstützung der Fans.

Entsprechend besorgt blickt man in Deutschland auf die Heim-EM in einem Jahr. Die sportliche Krise nahm bisher noch kein Ende. Aus den letzten drei Spielen gingen zwei Niederlagen und ein Unentschieden hervor. Unmut und Missgunst gegenüber der deutschen Nationalmannschaft waren lange nicht mehr derart gross. 

Julian Brandt meinte an der Medienkonferenz: «Man kann das Land nur noch auf seine Seite ziehen, indem man liefert. Du musst gut in die EM reinfinden und dann bestenfalls erfolgreich sein.» Am besten schon am Samstag gegen Japan, ehe es am Dienstag Vizeweltmeister Frankreich zu schlagen gilt. (men)

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