Knüller in Pristina
Diese sieben Kosovo-Schweizer wollen die Nati ärgern

Im EM-Quali-Spiel in Pristina steht unserer Nati ganz schön viel Schweiz gegenüber.
Publiziert: 07.09.2023 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2023 um 10:35 Uhr
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Kosovo-Goalie Arijanet Muric ist in Zürich aufgewachsen.
Foto: PIUS KOLLER
Fanol Ajdari

Am Samstag kommt es in der EM-Quali zum Bruder-Duell. Die Schweiz trifft in Pristina auf den Kosovo. Ein Highlight für die Nati-Stars Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Uran Bislimi, die ihre Wurzeln im Kosovo haben. Doch auch für die Gegenseite ein sehr spezielles Spiel, immerhin gibts gleich sieben Kosovo-Kicker, die das Fussballspielen in der Schweiz gelernt haben.

Arijanet Muric (24, FC Burnley)

Vor drei Jahren bekam der Ex-GC-Junior trotz Corona Damenbesuch im Teamhotel, ein paar Monate später soll er benebelt im Nati-Training erschienen sein und wurde von Bernard Challandes aus dem Kader gestrichen. Während Challandes mittlerweile nicht mehr Kosovo-Trainer ist, ist der Mann aus Schlieren ZH trotz der Eskapaden jetzt Stammkeeper. Ebenfalls kurios: Weil der ehemalige U21-Goalie Montenegros nicht die albanische Sprache spricht, verständigt sich Muric mit seinen Vorderleuten auf Englisch oder Deutsch.

Florent Hadergjonaj (29, Alanyaspor)

Im Juni 2017 debütierte der im Emmental aufgewachsene Rechtsverteidiger noch für die Schweizer Nati, bevor er wenig später dem Ruf des Kosovo folgte. Warum? Weil die Konkurrenz auf seiner Position in der Schweiz schlicht zu gross war. Der Länder-Tausch war möglich, weil der ehemalige YB-Spieler in einem Test- und keinem Pflichtspiel debütiert hatte.

Fidan Aliti (29, Alanysaspor)

Die Familie des gebürtigen Baslers kommt aus Preshevë – einer aus überwiegend Albanern bevölkerten Gegend in Südserbien. Er selbst machte zuerst zwei Testspiele für Albanien, ehe er zum Kosovo-Dauerbrenner avancierte und mittlerweile 46 Einsätze für Kosovos Nationalmannschaft hat. Platz 4 in der Geschichte des Landes. Auch auf Vereinsebene läufts dem Verteidiger: So wurde Aliti Meister mit dem FCZ (2022), Meister in Albanien (2018 mit Skenderbeu) und Meister in Moldawien (2016 mit Sheriff Tiraspol).

Kreshnik Hajrizi (24, FC Lugano)

Der gebürtige Walliser wechselte mit 14 in den Nachwuchs von YB, spielte dort bis in die U21. Der Durchbruch gelang ihm nicht und er fand über Chiasso zum FC Lugano. Mit den Bianconeri wurde der 1,85m-Verteidiger gleich in seiner ersten Saison Cupsieger und ist mittlerweile zum absoluten Stammspieler gereift. Im Kosovo ist er dies zuletzt nicht – seine letzte Berufung liegt knapp ein Jahr zurück. Nun will es der ehemalige Schweizer U17-Natispieler allen zeigen.

Ismajl Beka (23, FC Luzern)

Im April 2022 lief er mit Rapperswil-Jona noch in der Promotion League auf, ein Jahr später könnte Beka ausgerechnet gegen die Schweiz zum Kosovo-Debüt kommen. Im Blick-Interview verrät der Frauenfelder, der mittlerweile Stammspieler beim FC Luzern ist, dass das erste Aufgebot nicht nur für ihn besonders war: «Meine Mutter weinte, als sie davon erfahren hat.»

Andi Hoti (20, 1. FC Magdeburg)

Im Sommer 2020 wechselte Willy Gnonto vom grossen Inter in die überschaubare Super League zum FCZ. Den umgekehrten Weg schlug wenige Monate vorher Youngster Hoti ein. Der Mann aus Volketswil ZH schaffte es bei Inter zwar nie ins A-Team, sammelte dennoch viele Erfahrungen in der Jugendabteilung der Nerazzurri. Neben Albanisch, Deutsch und Englisch kann der Ex-FCZ-Junior auch fliessend Italienisch. Hoti – der inzwischen in der 2. Bundesliga spielt – steht erstmals im Kosovo-Aufgebot.

Betim Fazliji (24, FC St. Gallen)

Die Familie von Fazliji kommt ebenfalls aus Preshevë. Er selbst wuchs in Rebstein, einer Gemeinde im St. Galler Rheintal, auf und wurde früh mit dem FCSG-Gen infiziert. Nach einem Abstecher bei St. Pauli ist der Publikumsliebling zurück – und freut sich auf das Spiel in Pristina: «Wir haben bereits in einem Freundschaftsspiel gegen die Schweiz gespielt, aber das ist jetzt etwas ganz Besonderes. Das wird ein echtes Gefühlschaos», so der ehemalige Schweizer Junioren-Internationale.

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Dänemark
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