Auch der erste Liga-Triumph für Antwerpen seit 66 Jahren – der sensationelle Meistertitel, in der 94. Minute der letzten Runde herausgeschossen, – kann zwei holländische Fussball-Legenden im Dienst des belgischen Klubs Antwerpen nicht milde stimmen: Bei Trainer Mark van Bommel (46) und Sportdirektor Marc Overmars (50) gibts für Stürmer Michael Frey (wird am Mittwoch 29) keine zweite Chance mehr.
Der Schweizer kehrt nach seinem im Winter erstrittenen Leihwechsel in die Bundesliga zu Schalke zwar wieder zu seinem Besitzerklub nach Belgien zurück, doch der Empfang in Antwerpen zum Trainingsauftakt des Meisters ist frostig. Frey und weitere vier Spieler gehören zu einer Gruppe, die das Oranje-Duo Overmars/Van Bommel aussortiert. Laut der belgischen Newsplattform Niewsblad dürfen sie nur noch mit der U21 trainieren.
Frey spielt in den Planungen keine Rolle mehr
Nach der Streichung aus dem Profikader gibts für Frey auch bei der Reise ins Trainingslager in Tirol keinen Platz. Die Zukunft im Antwerpen-Sturm soll unter anderem dem neu geholten Superteenager George Ilenikhena (16) gehören.
Das ist bitter für den Berner. Denn noch in der Saison 2021/22 ist er mit 22 Toren in 33 Spielen zweitbester Goalgetter in Belgien, Nati-Trainer Murat Yakin muss Fragen nach dem Nicht-Aufgebot für die Tormaschine beantworten. «Er hat seine Tore nur national, aber nicht international gemacht», sagte dieser damals über die torlose Europa-League-Kampagne des Ex-YB-Juniors.
Der Anfang von Ende in Antwerpen
Ein Jahr darauf ist die Nati für Frey ganz weit weg. Er ist aussortiert. Der Ursprung des Schlamassels liegt im Eklat vom Januar, als er sauer ist und über seine Joker-Rolle den Abgang forciert. Der emotionale Berner poltert nach einem Spiel gegenüber Journalisten: «Das war das letzte Spiel von Frey für Antwerpen!»
Er sollte recht behalten. Der Zoff mit Trainer Van Bommel führt im Januar zur Lösung, dass Frey zum Bundesliga-Schlusslicht Schalke wechselt. Dort bleibt er ohne Tor und kann den Abstieg nicht verhindern.
Frey ist nach der Schalke-Leihe nur noch die Hälfte wert
Und auch jetzt, nach der Rückkehr zu Antwerpen, wird keine Partie mehr dazu kommen. Der vielleicht baldige Champions-League-Klub (wie YB in den Playoffs) will den Schweizer mit seinem Vertrag bis 2024 loswerden, aber nicht gratis. Frey hätte im Winter 4 Millionen Euro gekostet – nicht zuletzt wegen seinen trotz Joker-Rolle starken 7 Toren in 14 Partien. Doch nach der Schalke-Baisse sind nur noch 2 Millionen realistisch.
Mit dem holländischen Klub Utrecht soll sich laut belgischen Medien ein erster Interessent für den U21-Trainingsgast wider Willen gemeldet haben. Eine Rückkehr in die Schweiz ist wegen der Ablöse und des hohen Lohnniveaus unrealistisch.