Immer mehr deutet alles darauf hin, dass Michael Frey (28) am Mittwoch bei seinem Frust-Ausbruch («Das war Freys letztes Spiel für Antwerpen!») recht hatte. Denn seither absolvierte der Joker wider Willen bei seinem belgischen Klub nur noch individuelle Trainings, am Sonntag im verlorenen Spitzenkampf gegen Saint-Gilloise streicht ihn Trainer Mark van Bommel aus dem Aufgebot.
Der holländische Star-Coach hält aber an seinem Plan fest, dass er einen Stürmer mit den Qualitäten von Frey auf jeden Fall halten wolle und sich alles beruhigen werde. «Am Montag beginnt eine neue Woche», sagt van Bommel am Sonntag nach dem Spiel den belgischen Medien.
Tatsächlich ist Frey am Montag wieder im normalen Team-Training dabei. Ob er am Mittwoch in der nächsten Meisterschaftsrunde gegen Oostende wieder im Kader steht und womöglich doch nochmals das Antwerpen-Dress trägt, bleibt aber zweifelhaft.
Schalke braucht einen neuen Stürmer
Denn nach Blick-Informationen laufen längst die Verhandlungen über den vom Schweizer erwünschten Blitz-Abgang beim Klub, bei dem er letzte Saison mit 24 Toren noch glanzvoll Topskorer war.
Ein Bundesligist will Frey nach Deutschland holen. Es soll sich um Schlusslicht Schalke handeln. Sportvorstand und Wahl-Solothurner Peter Knäbel braucht nach dem Kreuzbandriss von Sebastian Polter (31) dringend einen Ersatz im Sturm.
Frey kennt den deutschen Fussball von seiner Nürnberg-Saison 2019/20 in der 2. Bundesliga. Gelingt nun die Flucht zu Schalke, wäre es sein zweites Engagement in einer der grossen Ligen nach seinem Gastspiel bei Ligue-1-Vertreter Lille.
Noch sind sich die Deutschen und Antwerpen aber nicht einig geworden. Der Marktwert von Frey (Vertrag bis 2024) beträgt rund 4 Millionen Euro. Zudem werden die Belgier den Schweizer erst ziehen lassen, wenn ein Ersatz gefunden ist – denn mit dem Berner und dem gesetzten Holland-Nationalspieler Vincent Janssen (28) hat van Bommel nur zwei echte Stossstürmer im Kader.
«Es kann nicht unser Ziel sein, nur noch mit einem Stürmer dazustehen», sagt van Bommel. Gut möglich, dass sich die Hängepartie um Frey noch hinzieht, denn die Klubs haben noch bis zur Transfer-Deadline am 31. Januar Zeit.