Hier schiesst Haller die Elfenbeinküste zum Afrika-Cup
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Mit der Fussspitze:Hier schiesst Haller die Elfenbeinküste zum Afrika-Cup

Vom Krebs-Patienten zum Helden am Afrika-Cup
Haller-Märchen inspiriert die Elfenbeinküste

Der Sieg von Gastgeber Elfenbeinküste am Afrika-Cup ist eigentlich schon Märchen genug. Aber Final-Held Sébastien Haller setzt mit seiner ganz persönlichen Geschichte noch einen obendrauf.
Publiziert: 12.02.2024 um 11:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2024 um 11:27 Uhr
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Hallers Tor zum 2:1 beschert der Elfenbeinküste den Sieg am Afrika-Cup.
Foto: AFP

Hodentumor, vier Chemotherapien und zwei Operationen – Sébastien Haller (27) musste gesundheitlich so richtig unten durch. Jetzt ist der Stürmer wieder ganz oben – auf dem Fussball-Thron Afrikas. 

«Wir haben so oft von diesem Moment geträumt. Diese Szenen der Freude, das hat das Land auch verdient», sagt Haller, nachdem er die Elfenbeinküste mit seinem Treffer zum 2:1-Sieg im Final des Afrika-Cups gegen Nigeria geschossen hat. Dabei überkommen ihn die Emotionen: Haller fällt Ex-Profi und TV-Reporter Basile Boli in die Arme, gemeinsamen vergiessen sie Tränen der Freude. Für die «Elefanten» ist es nach 2015 und 1992 der dritte Titel – nun sogar im eigenen Land. 

Der Triumph ist besonders emotional, weil er vor Wochen noch undenkbar war. Nach zwei Niederlagen in der Vorrunde wurde Trainer Jean-Louis Gasset rausgeworfen, nur dank fremder Schützenhilfe kamen die Gastgeber überhaupt weiter. Auch im Final stehen die Ivorer mit dem Rücken zur Wand. Doch Franck Kessie (63.) und Haller (81.) drehen den 0:1-Rückstand noch um. 

Wiederauferstehung

Für Final-Held Haller ist es erneut eine kleine Wiederauferstehung: Vor 18 Monaten bekam er die Krebs-Diagnose, nach seiner Genesung war er bei Borussia Dortmund der grosse Hoffnungsträger im letztlich verlorenen Titel-Rennen gegen die Bayern. Diese Saison ist Haller beim BVB nur noch zweite Wahl. In den zehn letzten Spielen kam er lediglich von der Bank oder gar nicht zum Einsatz. 

Ganz anders am Afrika-Cup: Hier ist er der Held einer ganzen Nation. Und dies, obwohl sich der ivorisch-französische Doppelbürger erst spät für das Heimatland seiner Mutter entschied. Bei den Junioren spielte er noch für die Auswahlen Frankreichs. Weil er im A-Team gegen die Benzemas und Mbappés keine Perspektiven sah, fiel die Wahl doch auf die Elfenbeinküste. Im von Bürgerkriegen gebeutelten Land ist er ein Symbol für Widerstandsfähigkeit und Durchhaltewillen. 

«Wir sind stolz darauf, dass wir all diese Menschen glücklich gemacht haben», sagte Haller schon nach seinem Siegtreffer im Halbfinal. Nach dem Final sagen Hallers Tränen dann mehr als 1000 Worte. (cmü)

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