Der neutrale Beobachter wartet sehnlichst auf einen neuen Bundesliga-Meister – nach zuletzt elf Bayern-Titeln in Serie. Schlecht stehen die Chancen nicht, dass es dieses Jahr so weit sein könnte. Obwohl der Rekordmeister aus München noch alle Chancen auf den Meistertitel hat, geht der Liga-Krösus mit gewissen Problemen in den Spitzenkampf gegen Leader Leverkusen (Samstag, 18.30 Uhr im Blick Liveticker). Eine Niederlage beim Tabellenführer aus Nordrhein-Westfalen könnte für das Meisterrennen vorentscheidenden Charakter haben.
Grosse Personalsorgen
Im Dienstagstraining fehlten noch ganze zwölf Bayern-Profis. Prominenter Abwesender: Star-Torhüter Manuel Neuer (37). Sein Einsatz am Wochenende ist fraglich, nachdem er wegen Knieproblemen am Mittwoch und Donnerstag nicht trainiert hatte. Laut «Kicker»-Informationen soll es sich zwar nur um eine Vorsichtsmassnahme handeln – eine ideale Vorbereitung sieht aber anders aus.
Joshua Kimmich (28) und Dayot Upamecano (25) konnten am Mittwoch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, nachdem sie zuletzt zwei Spiele gefehlt hatten. Ob und wie lange die beiden etatmässigen Stammspieler zum Einsatz kommen werden, lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt jedoch noch schwer abschätzen. Mehr Spielraum auf den Abwehrpositionen sowie im defensiven Mittelfeld würde Trainer Thomas Tuchel (50) sehr entgegenkommen. Immerhin wird Innenverteidiger Kim (27) am Wochenende in den Kader zurückkehren, nachdem er am Dienstag mit Südkorea im Asien-Cup-Halbfinale überraschend an Jordanien gescheitert ist.
Fraglich:
- Manuel Neuer (37, Torwart, Knieprobleme)
- Joshua Kimmich (28, Mittelfeld, Schulterverletzung)
- Dayot Upamecano (25, Verteidigung, Muskelfaserriss)
Sicher out:
- Serge Gnabry (28, Angriff, Muskelverletzung)
- Kingsley Coman (27, Angriff, Innenbandriss)
- Alphonso Davies (23, Verteidigung, Innenbandzerrung)
- Daniel Peretz (23, Torwart, Innenbandverletzung)
- Konrad Laimer (26, Mittelfeld/Verteidigung, Wadenverletzung)
- Bouna Sarr (32, Verteidigung, Kreuzbandriss)
- Tarek Buchmann (18, Verteidigung, Muskelbündelriss im Oberschenkel)
Fraglich:
- Manuel Neuer (37, Torwart, Knieprobleme)
- Joshua Kimmich (28, Mittelfeld, Schulterverletzung)
- Dayot Upamecano (25, Verteidigung, Muskelfaserriss)
Sicher out:
- Serge Gnabry (28, Angriff, Muskelverletzung)
- Kingsley Coman (27, Angriff, Innenbandriss)
- Alphonso Davies (23, Verteidigung, Innenbandzerrung)
- Daniel Peretz (23, Torwart, Innenbandverletzung)
- Konrad Laimer (26, Mittelfeld/Verteidigung, Wadenverletzung)
- Bouna Sarr (32, Verteidigung, Kreuzbandriss)
- Tarek Buchmann (18, Verteidigung, Muskelbündelriss im Oberschenkel)
Unruhen im Verein
Tuchel, der seit März auf der Bayern-Trainerbank sitzt, sieht sich in der aktuellen Saison vermehrt mit Kritik konfrontiert. Vor allem mit «Sky»-Experte Didi Hamann (50) geriet der Coach schon mehrfach aneinander. Zuletzt erklärte Tuchel an einem Fanclubtreffen, dass ihn ein Engagement im Ausland in unbestimmter Zukunft nochmals reizen würde. Dies kommentierte Hamann in der Talkshow «Sky90» scharf: «Er redet darüber, dass er gerne in Barcelona oder Spanien trainieren würde. Das ist eine Frechheit.»
Tuchel reagierte nach dem 3:1-Heimsieg gegen Gladbach am vergangenen Samstag genervt: «Die Dinge, die bei meinem Fanclub-Besuch passiert sind, wurden völlig aus dem Zusammenhang gerissen». Hamanns Entschuldigung wies er zurück – dieser hatte seine Aussagen in der Zwischenzeit zurückgenommen. «Ich nehme es ihm nicht ab», erklärt Tuchel.
Der Meistertrainer begegnet den Medien generell zunehmend dünnhäutig. Während sich der im Verein noch immer mächtige Hoeness (72) in der letzten Saison noch oft öffentlichkeitswirksam vor Tuchel gestellt hatte, meldete er sich zuletzt kaum zu Wort. Die Stimmung an der Säbener Strasse könnte besser sein.
Statistik und Form sprechen für Leverkusen
Im September trennten sich die beiden Teams in München 2:2-Unentschieden, das letzte Gastspiel der Münchner in der BayArena ging mit 1:2 verloren (19. März 2023). Die Werkself von Trainer Xabi Alonso (42) ist in der laufenden Saison noch ungeschlagen (30 Pflichtspiele).
Zu Hause ist man gar seit Mai ohne Niederlage. Und mit dem packenden Sieg im Pokal-Viertelfinal gegen ein starkes Stuattgart haben die Bayer-Kicker nochmals Selbstvertrauen getankt.