Der CA Osasuna ist kein grosser Klub in Spanien. 2015 wäre der Verein aus Pamplona beinahe in die Drittklassigkeit abgestiegen. Doch seither ging es aufwärts. Die Entwicklung wurde mit Platz sieben und der erstmaligen Qualifikation für die Conference League gekrönt. Doch dann kam dicke Post von der Uefa.
Sie teilte dem Klub mit, dass er für eine Teilnahme am internationalen Geschäft untauglich sei – und deshalb gesperrt werde. Die auf den ersten Blick logische Begründung: ein Spielmanipulations-Fall aus dem Jahr 2014.
Motivationshilfe im Abstiegskampf
Nur: Die spanische Justiz hat den Klub im Rahmen eines Strafprozesses 2020 als «Opfer» der Machenschaften einiger Funktionäre bezeichnet. Konkret ging es darum, dass Osasuna zwei Profis von Real Betis eine monetäre «Motivationshilfe» bot, damit sich diese am vorletzten Spieltag der Saison 2013/14 gegen den Abstiegskampf-Konkurrenten Valladolid auch ja anstrengen. Betis gewann – am Saisonende stiegen aber sowohl Osasuna als auch Valladolid ab.
Im Jahr darauf drohte dem Klub der totale Kollaps. Sportlich war man dem zweiten Abstieg hintereinander nahe, und finanziell musste der Klub sein ganzes Vermögen veräussern und überlebte nur, weil die heutigen Klubbosse tief in die Taschen griffen. 2020 kam es zum Strafprozess, bei dem Profis, Funktionäre und Unternehmer zu teils langen Haftstrafen verurteilt wurden. Eigentlich also alles aufgearbeitet? Nicht bei der Uefa.
Osasuna kämpft – Bilbao könnte profitieren
Diese führte das Zulassungsverfahren «neu» durch, obwohl die Vorfälle fast ein Jahrzehnt zurückliegen und nichts mit der aktuellen Klubführung zu tun haben. Entsprechend erbost sind die neuen Verantwortlichen wegen der Sperre. Nachdem ein Rekurs beim zuständigen Uefa-Komitee gescheitert ist, will der Klub die Sperre nun vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) anfechten.
In einem Statement wird die Entscheidung stark kritisiert, weil sie «die falsche Botschaft an die Fussballwelt sendet, indem sie diejenigen bestraft, die Korruption anprangern und gerichtlich verfolgen». Sollte die Sperre gegen Osasuna bestehen bleiben, profitiert Athletic Bilbao, das als Achter der letzten Saison nachrücken würde. (dti)