Es sollte der Anfang einer grossen Karriere sein: 2009 krönte sich Charyl Chappuis (30) mit der U17-Nati zum Weltmeister. Eine Sternstunde im Schweizer Fussball. Der Zürcher trumpfte in der Innenverteidigung auf, war Stammspieler und Teamstütze. An seiner Seite liefen unter anderem Granit Xhaka (29), Pajtim Kasami (29) und Haris Seferovic (30) auf. Alle drei entwickelten sich prächtig, unterschrieben gut dotierte Verträge und absolvierten Spiele in der A-Nati.
Und Chappuis? Der damalig 17-Jährige hatte nach dem sensationellen WM-Triumph das Interesse des HSV und Juventus Turin auf sich gezogen. Es standen ihm alle Türen offen. Er schlug jedoch die Angebote aus, wollte bei seiner Familie bleiben, kickte weiter in der GC-Jugend.
Asien-Wechsel: Glücksfall und Millionen-Segen
Der Durchbruch gelang ihm nicht, nach Stationen bei Locarno und Lugano landete er in Thailand. Buriram United nahm den thailändisch schweizerischen Doppelbürger unter Vertrag. Der endgültige Abstieg in die Fussball-Provinz – könnte man meinen.
Der Wechsel nach Südostasien hatte sich als Glücksfall und Millionen-Segen entpuppt. Er gewann in anderthalb Jahren fünf Titel. An der Südostasien-Meisterschaft spielte er im Dress der thailändischen Nationalmannschaft ein überragendes Turnier – schoss sein Team zum Titel. Drei Millionen Menschen jubelten dem Team auf den Strassen zu, als es mit dem Pokal durch Bangkok gefahren wurde.
Bekannter als Yann Sommer
Chappuis erreichte Helden-Status, wurde zum Instagram-Star. Mittlerweile hat er auf der Social-Media-Plattform 1,4 Millionen Follower. Während seine Zeit im Fussball wohl langsam aber sicher abläuft – kommt beim FC Port nicht über die Ersatzrolle hinaus – ist er in der Werbe-Branche ein gefragter Mann.
Zum Beispiel als Werbe-Gesicht der Marke «Nivea», wie das Fussballmagazin «zwölf» berichtet. Auch Nati-Goalie Yann Sommer (557'000 Insta-Follower) steht dort unter Vertrag. Muss den inoffiziellen Titel als bekanntestes Schweizer Nivea-Gesicht jedoch Chappius überlassen. Auf dem Platz hat der Doppelbürger nicht immer zu überzeugen gewusst, daneben gehört er aber zu den ganz grossen des Schweizer Fussballs. (nab)