Schaurige Szenen im Estadio do Restelo in Lissabon: Beim Stand von 0:0 in der 85. Minute schlägt Jesus Corona (28) einen hohen Ball vor das Belenenses-Tor. Portos Aussenverteidiger Nanu stürmt in den Strafraum, die Augen auf den Ball gerichtet. Dann wird er vom hechtenden Belenenses-Torhüter Stanislav Kritsyuk (30) abgeräumt und prallt mit dem Kopf voran hart auf dem Boden auf.
Sofort scharen sich Spieler beider Teams um den regungslosen Nanu, gestikulieren wild mit den Armen in Richtung Bank und rufen nach Rettungssanitätern. Auch Portos Trainer Sergio Conceicao (46) rennt mit besorgter Miene zu seinem Spieler.
Minutenlang wird der 26-Jährige auf dem Spielfeld behandelt. Und mit jeder Minute, in der sich sechsfache Nationalspieler aus Guinea-Bissau nicht bewegt, werden die anderen Akteure auf dem Platz besorgter. Manche weinen, andere wenden sich mit aufgewühlter Miene vom Geschehen ab oder beten für ihren Teamkameraden. Schliesslich fährt ein Krankenwagen auf das Spielfeld, um Nanu ins nächste Spital zu bringen.
Gehirnerschütterung und Halswirbelsäulentrauma
Nach dem Spiel, das trotz 18 Minuten Nachspielzeit 0:0 endet, gibt Ex-Real-Madrid-Profi Pepe (37) Entwarnung: «Ich wünsche Nanu eine baldige Genesung. Die Ärzte im Krankenwagen sagten mir, dass es ihm gut geht und er wieder bei Bewusstsein war.»
In der Nacht auf Freitag informiert auch der Klub: «Nanu erlitt eine Gehirnerschütterung und ein Halswirbelsäulentrauma mit Wissensverlust.» Sein Zustand sei aber stabil und bei den Untersuchungen seien keine schweren klinischen Schäden gefunden worden. Zur weiteren Untersuchung bleibt Nanu aber im Spital. (tim)