Breel-Ohrfeigen von Gladbach-Legende
«Die Bayern hätten Embolo rausgeschmissen»

Wolfgang Kleff (74) ist eine lebende Gladbach-Legende, das hindert den Kult-Goalie nicht daran, sich unmissverständlich zum Fall Embolo zu äussern.
Publiziert: 04.02.2021 um 13:57 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2021 um 11:57 Uhr
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Wolfgang Kleff wurde mit Gladbach in den Siebzigern fünf Mal Meister.
Foto: imago sportfotodienst

Wolfgang Kleff? Oh ja, eine deutsche Fussball-Legende, unvergessen wie der Goalie mit seinen langen blonden Haaren Gladbach in den Siebzigern zu fünf Meistertiteln hexte. Und heute? Ist der Gute 74-jährig und noch längst nich fussballmüde. Die «Bild» hat ihn als neuen Kolumnisten engagiert. Und darin klefft er gleich mal so richtig los.

Und zwar zum Thema Embolo. «Hömma! Was hat der Embolo sich dabei eigentlich nur gedacht? Party in Corona-Zeiten – mit so vielen Menschen ...» leitet Kleff seine Schimpftirade ein. «Eine Katastrophe! Wie steht unser Verein denn jetzt da? Sein nächtlicher Ausflug nach Essen ist genau das Gegenteil von dem, was uns seit Jahren ausmacht: Ehrlichkeit und Glaubwürdigkeit. Denn nur das honorieren die Leute in Mönchengladbach.»

Oh weh, da bekommt der Schweizer aber sein Fett ab. Vom Klub wurde er mit einer hohen Geldbusse bestraft und sportlich muss er sich wieder hintenanstellen, neu beweisen. Am Mittwoch beim Pokalsieg in Stuttgart durfte er erst nach einer Stunde ran.

Für Kleff ist diese Bestrafung allerdings viel zu mild. «Der Junge sendete ein schlimmes Zeichen! Und der Verein? Der sperrt ihn gerade einmal für ein Spiel ...» Bayern, da ist sich die Legende sicher, hätte ganz anders reagiert. «Die Bayern hätten Embolo rausgeschmissen!»

Aber Gladbach sei halt nicht Bayern: «Hömma, so dicke haben wirs dann ja auch nicht» und meint die Kohle. Gladbach kann sich einen Rausschmiss des Schweizers schlicht nicht leisten, erhofft sich im Gegenteil noch eine schöne Ablösesumme bei einem künftigen Transfer.

«Ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht», schreibt Kleff. Und spricht aus, was wohl viele denken: «Ich hoffe nicht, dass er noch mehr unter der Decke hält. Oder in seinem Fall: unter der Badewanne!»

Fan-Ärger bleibt Embolo erspart

Denn noch gibt es zwei Versionen der Geschichte: Die Polizei ist sich sicher, dass Embolo an der Party war und während der Razzia übers Dach durch ein nahe gelegenes Fenster floh und sich dort in der Badewanne versteckte, bis er von der Polizei aufgefunden wurde. Er sei allein gewesen in dieser Wohnung.

Breel aber schwört, dass er nicht an der Party war, sondern sich mit einem Freund Basketball am TV anschaute. Nicht nur Kleff macht sich so seine Gedanken und sagt: «Ich finds jedenfalls gut, dass die Medien darüber berichten. Die kritisieren ihn ja nicht einfach so aus dem Nichts. Embolo hat diesen Mist gebaut – sonst niemand!»

Embolo könne froh sein, dass aktuell keine Zuschauer im Stadion seien. «Von 50'000 Gladbach-Fans wäre er bestimmt nicht so nett aufgenommen worden. Da hätte er schon fünf Tore schiessen müssen, und selbst dann hätte es ihm wohl nicht viel genutzt.»

Auch Kleff ist nachts mal ausgebüxt

Am Schluss gesteht der Keeper aber doch noch das: «Ich bin als Spieler ganz sicher auch kein Heiliger gewesen! Ich habe auch mal Mist gebaut. Wir waren bestimmt nicht harmlos! Auch ich habe mal die Ausgangssperren vom Trainer ignoriert. Ich erinnere mich da an ein Hallenturnier in Berlin, da bin ich nachts ausgebüxt, weil ich feiern gehen wollte. Heute kann ich es ja zugeben. Das war ähnlich vereinsschädigend ...» (pam)

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