Mit sechs missbraucht, mit sieben mit dem Rauchen begonnen und mit acht Drogen verkauft. Das Interview von Dele Alli (27) mit Ex-Fussballer Gary Neville (48) ist heftig und hinterlässt einen Kloss im Hals. Dabei spricht der Everton-Spieler über seine Kindheit, Ängste, Traumata und seine Alkohol- und Tablettensucht.
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Das Interview schlägt hohe Wellen. Nach der Veröffentlichung melden sich zig Fussballer und zeigen Alli deren Mitgefühl. «Ich bin stolz auf Dele Alli, dass er darüber spricht und seine Erfahrung teilt, um anderen zu helfen», schreibt England-Captain und Ex-Teamkollege Harry Kane auf Twitter. Auch England-Legende Gary Lineker meldet sich und sagt: «Das ist sehr stark und mutig.»
Im Gespräch sagt Dele Alli, dass er im Alter von sechs Jahren von einem Freund seiner Mutter missbraucht wurde. Nun hat sich die leibliche Mutter Denise Alli des Mittelfeldspielers gemeldet und sagt, dass sie erst durch das Interview davon erfahren hat.
Die Mutter weint
«Es tut mir so leid und bricht mir das Herz, wenn ich daran denke, dass jemand, den ich in mein Haus gelassen habe, mein Vertrauen auf die schlimmste Art und Weise missbraucht haben könnte.» Zudem sagt sie, dass sie seit der Veröffentlichung kaum aufhören kann zu weinen. Dele Alli und seine leiblichen Eltern haben keinen Kontakt mehr.
Alli sagt im Gespräch, dass er im Alter von sieben Jahre zu seinem Vater nach Nigeria geschickt wurde, um Disziplin zu lehren. Mit zwölf wird Dele Alli von der Familie eines damaligen Mitspielers «adoptiert». Dessen Sohn Harry Hickford ist jetzt sein Berater.
Die Karriere des einstigen Supertalents verlief enttäuschend. Mit 19 Jahren verzückte der damalige Tottenham-Spieler die Welt, wurde als Ausnahmetalent gefeiert. Zuletzt wurde sein Leihvertrag bei Besiktas aufgelöst. (jsl)