«Wurde von Leere verschlungen»
Fagioli spricht über seine Spielsucht

Nicolò Fagioli hat harte Monate hinter sich. Wegen seiner Spielsucht und der Verwicklung in einen Wettskandal wurde der Fussballer gesperrt. Nun gewährt er einen Einblick in seine Gefühlswelt.
Publiziert: 31.05.2024 um 09:51 Uhr
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Nicolò Fagioli kämpft gegen seine Spielsucht.
Foto: DUKAS

Im letzten Herbst erschütterte ein Wettskandal den italienischen Fussball. Mittendrin: Nicolò Fagioli (23). Der Spieler von Juventus Turin wurde wegen illegaler Sportwetten für sieben Monate gesperrt. Nun spricht er mit der «Gazzetta dello Sport» über seine Sucht.

Fagioli schildert, wie ihn das Wetten in einen Abgrund zog. «Das Spiel hat mein Leben aufgefressen, es ist zu einer Besessenheit geworden, zu einem Albtraum», sagt er. Und betont: «Ich weiss, dass ich ein glücklicher Junge bin, dass es Gleichaltrige in dramatischeren Situationen gibt als ich. Aber ich will auch nicht heuchlerisch sein. Ich wurde von einer Leere verschlungen, die niemanden ansieht, nicht nach sozialer Klasse unterscheidet, nicht aufgrund von Talent belohnt oder freispricht.»

Wie ein Tornado

Seit er deswegen gesperrt wurde, kämpft der Italiener mit einer Therapie gegen seine Sucht. Er gibt zu, dass er nie mit jemandem darüber gesprochen hat, weil er sich schämte. Erst als die Polizei vor seiner Tür stand, konnte sich Fagioli nicht mehr verstecken. «Ein externer Faktor beendete eine verdrehte Phase meines Lebens und zwang mich zu wählen: abstürzen oder mich aufrappeln.» Er bezeichnet das Ganze als Tornado, der ihn gegen die Wand schleuderte und dazu zwang, «erwachsen zu werden oder zumindest mehr Verantwortung zu übernehmen».

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Er entschied, gegen die Sucht zu kämpfen. Auch wenn Fagioli weiss, dass sie nie wirklich besiegt sein wird. «Ich wäre ein Lügner, wenn ich behaupten würde, dass sie nicht immer wieder auftaucht, dass sie nicht ab und zu ihr verführerisches Lied anstimmt.»

Ziel: EM-Kader

Trotz allem blickt er hoffnungsvoll in die Zukunft. Er will eine Botschaft an alle leidenden Jugendlichen senden: «Man darf keine Angst haben, um Hilfe zu bitten.» Fagioli betont, dass er nur sich selbst geschadet hat. «Ich habe keine Spiele manipuliert, keine Ergebnisse beeinflusst. Ich habe einen Fehler gemacht, auf illegalen Seiten gespielt und eine Menge Geld verloren.»

In dieser dunklen Zeit geben ihm die Unterstützung seines Vereins und seiner Teamkollegen Kraft. Auch die überraschende Nominierung für die italienische Nationalmannschaft motiviert ihn. «Ich will mein Leben dafür geben, auf der Liste für die Europameisterschaft zu stehen», so Fagioli kämpferisch.

Serie A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
SSC Neapel
SSC Neapel
12
10
26
2
Atalanta BC
Atalanta BC
12
16
25
3
AC Florenz
AC Florenz
12
15
25
4
Inter Mailand
Inter Mailand
12
12
25
5
Lazio Rom
Lazio Rom
12
11
25
6
Juventus Turin
Juventus Turin
12
14
24
7
AC Mailand
AC Mailand
11
6
18
8
Bologna FC
Bologna FC
11
2
18
9
Udinese Calcio
Udinese Calcio
12
-3
16
10
FC Empoli
FC Empoli
12
-1
15
11
FC Turin
FC Turin
12
-3
14
12
AS Rom
AS Rom
12
-3
13
13
Parma Calcio
Parma Calcio
12
-2
12
14
Hellas Verona
Hellas Verona
12
-10
12
15
Como 1907
Como 1907
12
-10
10
16
Cagliari Calcio
Cagliari Calcio
12
-10
10
17
Genua CFC
Genua CFC
12
-13
10
18
US Lecce
US Lecce
12
-16
9
19
AC Monza
AC Monza
12
-5
8
20
FC Venedig
FC Venedig
12
-10
8
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