Soll ich gehen oder bleiben? Nach dem Abstieg mit Parma habe er sich solche Gedanken schon gemacht, gesteht Simon Sohm. Immerhin ist das ehemalige FCZ-Juwel erst 20 und die Serie B nicht gerade der ganz grosse Fussball-Traum. Die Zweifel waren aber schnell weggefegt, Sohm bleibt. «Ich habe gespürt, dass man hier auf mich setzen will. Ich will nun so viel wie möglich ‹tschutten› und mit Parma sofort wieder aufsteigen. Die Qualität dafür haben wir», sagt der Mittelfeldspieler zu Blick.
Trotz Serie B, Sohm spielt dennoch im Rampenlicht. Und das hat vor allem mit seinem prominentesten Mitspieler zu tun, dem 43-jährigen Gianluigi Buffon. Italiens Goalie-Legende ist auf diese Saison hin von Juventus Turin zu Parma zurückgekehrt. Dorthin, wo er im November 1995 als 17-Jähriger sein Debüt gefeiert hatte. Damals war Teamkollege Sohm (Jahrgang 2001) noch gar nicht geboren. «Ein ganz Grosser des Weltfussballs», sagt Sohm, «vom Alter her könnte er mein Vater sein.»
«Buffon ist hilfsbereit und ein netter Kerl»
Buffon war Welttorhüter, Weltmeister und zehnfacher italienischer Meister. Sein Auftreten in der Kabine aber ist total angenehm. «Er ist ein Riesencharakter und hat eine tolle Ausstrahlung. Aber er ist sehr sympathisch und hilfsbereit – ein total netter Kerl. Und er ist immer noch fit.»
Sohm fühlt sich in Parma wohl. Klub und Stadt haben es ihm angetan. Er wohnt alleine in einer Wohnung. Einsam fühlt er sich deshalb nicht. Sohm: «Manchmal treffe ich mich zum Essen mit Teamkollegen, und es kommen mich auch Kollegen aus Zürich besuchen. Und ein bisschen allein zu sein zwischendurch, stört mich auch überhaupt nicht.»
Am Freitag nehmen Papi Buffon und Sohm den Aufstiegskampf in Angriff. Serie-B-Auftakt gegen Frosinone. Gelingt Buffon, was er sich vornimmt, steht dem sofortigen Wiederaufstieg nichts mehr im Weg. Buffon beantwortete kürzlich in der «Welt» die Frage, welchen sportlichen Rekord er noch aufstellen wolle, mit: «Ich bin krampfhaft auf der Suche nach der perfekten Saison, ohne auch nur ein einziges Gegentor.»
Buffons Söhne sind enttäuscht
Buffon hat übrigens auch drei leibliche Söhne. Louis Thomas, David Lee und Leopoldo Mattua sind vierzehn-, zwölf- und zehnjährig. Im Gegensatz zu Sohm sind sie nicht ganz so erfreut, dass ihr Papa nun in der Serie B spielt. Buffon verrät: «Ich muss gestehen, dass meine Söhne nach Höherem streben. Wissen Sie, die haben ihren super Papa in der Nationalelf, bei Juve und beim PSG spielen sehen, und es fällt ihnen dementsprechend schwer, ihn sich in einem anderen Umfeld vorzustellen. Aber ich denke, wenn sie älter sind, werden sie es verstehen, dass es auch schön sein kann, mal einen Schritt zurückzugehen.»
Youngster Sohm tut dasselbe – doch im Gegensatz zu Buffon will er in der Serie B seine Karriere nicht langsam ausklingen lassen, sondern so richtig lancieren. «Mein Ziel ist die Nationalmannschaft», sagt er selbstbewusst, «das war es schon immer.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Atalanta BC | 16 | 22 | 37 | |
2 | SSC Neapel | 16 | 13 | 35 | |
3 | Inter Mailand | 15 | 25 | 34 | |
4 | AC Florenz | 15 | 17 | 31 | |
5 | Lazio Rom | 16 | 7 | 31 | |
6 | Juventus Turin | 16 | 14 | 28 | |
7 | AC Mailand | 16 | 9 | 26 | |
8 | Bologna FC | 16 | 3 | 26 | |
9 | FC Turin | 17 | -3 | 20 | |
10 | Udinese Calcio | 16 | -6 | 20 | |
11 | FC Empoli | 16 | -2 | 19 | |
12 | AS Rom | 16 | -5 | 16 | |
13 | Genua CFC | 16 | -11 | 16 | |
14 | US Lecce | 16 | -17 | 16 | |
15 | Como 1907 | 16 | -10 | 15 | |
16 | Hellas Verona | 17 | -19 | 15 | |
17 | Parma Calcio | 16 | -5 | 15 | |
18 | Cagliari Calcio | 16 | -11 | 14 | |
19 | AC Monza | 16 | -7 | 10 | |
20 | FC Venedig | 16 | -14 | 10 |