1/22
Gökhan Inler – Adana Demirspor.
Foto: Instagram
Nicolas Ledergerber
Party hier, Tränen da – die Emotionen des Fussballs liegen ganz nah beieinander. Das müssen in dieser Saison auch zahlreiche Schweizer Fussballer am eigenen Leib erfahren. Über den ganzen Kontinent verteilt sind hiesige Kicker in einen Abstiegs- oder Aufstiegskampf involviert.
Die (Fast-)Aufsteiger
- Gökhan Inler (36): Ex-Nati-Captain und Mittelfeld-Dirigent in Diensten von Adana Demirspor feiert mit seinen Teamkollegen den Aufstieg in die türkische Süper Lig. Gut möglich, dass er dank einer Vertragsoption nächste Saison wieder im Oberhaus mittun darf. Dort wurde er nämlich schon zweimal Meister: 2017 mit Besiktas, 2020 mit Basaksehir.
- Saulo Decarli (29): Tessiner Ex-U21-Nationalspieler hat mit dem VfL Bochum den Aufstieg noch nicht ganz, aber so gut wie im Sack. Noch fehlt den Bochumern ein Sieg aus den letzten zwei Spielen. Wenns Schützenhilfe gibt, gar weniger. Decarlis Vertrag läuft noch bis 2022.
- Frédéric Veseli (28): Ganz frisch ist der Aufstieg von Salernitana in die Serie A. Der erste des Klubs seit 23 Jahren. Für den Waadtländer, der sich für Albanien entschieden hat, wird es nach 2016/2017 und 2018/2019 (mit Empoli) bereits die dritte Saison in der höchsten italienischen Liga.
- Nedim Bajrami (22) und Nicolas Haas (25): Der Ex-Hopper und der Ur-Luzerner haben mit Empoli den Aufstieg schon länger eingetütet. Haas war zwar von Atalanta nur ausgeliehen, bleibt aber wegen einer Kaufpflicht in der Toskana.
- Josip Drmic (28): Theoretisch ist auch der Nati-Stürmer aufgestiegen. Denn noch gehört er Norwich City, spielt aktuell auf Leihbasis bei Rijeka. Zu den Canaries und damit in die Premier League wird er wohl nicht zurückkehren. Noch besitzt er in Norwich einen Vertrag bis 2022.
- Kevin Bua (27): Der Ex-FCB-Star darf sich mit Leganés berechtigte Hoffnungen auf eine Promotion in LaLiga machen. Aktuell liegt der Klub auf Platz 4 und spielt ziemlich sicher in den Playoffs um den Aufstieg.
Mehr zu den einzelnen Spielern
Die (Fast-)Absteiger
- Simon Sohm (20): Der junge Zürcher Stern ging letztes Jahr auf – Wechsel in die Serie A, Länderspiel-Debüt im Herbst. Jetzt steht Sohm am Scheideweg, denn sein Klub Parma steht schon als Absteiger fest. Macht er den Gang in die Serie B mit?
- Michael Frey (26) und Leonardo Bertone (27): Die beiden Schweizer bei Waasland-Beveren in Belgien sind ebenfalls abgestiegen. Und mit ihnen Sportchef Roger Stilz – ein Ostschweizer. Bertone hätte noch zwei Jahre Vertrag, Frey ist von Fenerbahce ausgeliehen.
- Ridge Munsy (31), Toko Nzuzi (30) und Rolf Feltscher (30): Gleich drei ehemalige GC-Stars müssen gemeinsam mit den Würzburger Kickers den Gang in die 3. deutsche Liga antreten.
- Cédric Brunner (27): Arminia Bielefeld kämpft als Aufsteiger weiter tapfer gegen die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Neben der Arminia spielen noch Köln, Hertha und Bremen gegen den Abstieg.
- Loris Benito (29): Ja, auch der Nati-Verteidiger ist arg abstiegsbedroht. Traditionsklub Bordeaux liegt zwei Spieltage vor Schluss nur zwei Punkte vor Abstiegsplatz 18.
- Saidy Janko (25): Ein weiterer ehemaliger YB-Aussenverteidiger in Nöten. Jankos Klub Valladolid steckt in LaLiga ebenfalls tief im Sumpf. Nach dem 0:2 am Donnerstag gegen Villarreal stehen die Nordspanier gar auf einem Abstiegsplatz. Es bleiben zwei Partien.
- Roy Gelmi (26): Der ehemalige St. Galler und Thuner Abwehrrecken und sein Klub Venlo sind zwei Spieltage vor Schluss auf Platz 17, einem Abstiegsplatz. Der 15. Willem II hat allerdings nur zwei Punkte Vorsprung. Da liegt der direkte Ligaerhalt noch drin. Unvergessen: Venlo verlor in dieser Saison 0:12 gegen Meister Ajax Amsterdam.
- Dimitri Oberlin (23): Seit Januar ist die Ex-FCB-Rakete bei Bayern München unter Vertrag und kommt dort in der zweiten Mannschaft zum Einsatz. Aber ein Jahr nach dem 3. Liga-Titel – Bayern II darf nicht aufsteigen – stehen die Amateure vor dem Abstieg in die Regionalliga.
Apropos Abstiegskampf. Der hat es vor allem in Tunesien in sich. Es ist nur noch ein einziger Spieltag zu spielen … Nassim Ben Khalifa und Espérance Tunis stehen schon länger als Meister fest.
Von Platz 7 bis 13 können noch sieben Teams absteigen.