Auch Deals mit Schweizer Klubs werden untersucht
Juve wegen möglichem Transfer-Betrug im Sumpf

Die Staatsanwaltschaft nimmt 22 Transfer-Deals von Juventus Turin unter die Lupe. Auch solche mit Super-League-Klubs.
Publiziert: 10.12.2022 um 15:01 Uhr
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Die zurückgetretene Führung von Juventus soll viele krumme Geschäfte abgewickelt haben.
Foto: imago images/Insidefoto
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Carlo Emanuele FrezzaReporter Fussball

Juventus steckt tief im Schlamassel. Vor gut zwei Wochen tritt nach dem Vorwurf systematischer Bilanzfälschungen die gesamte Klubführung zurück. Präsident Andrea Agnelli? Weg. Vize-Präsident Pavel Nedved? Weg. CEO Maurizio Arrivabene? Weg. Weitere Manager und VR-Mitglieder haben es ihnen gleich getan. Die Turiner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den italienischen Rekordmeister.

Nun kommt langsam Licht ins Dunkel. Wie die «Gazzetta dello Sport» schreibt, nimmt der Chefankläger der Turiner Staatsanwaltschaft – Giuseppe Chiné – in diesen Tagen 22 Spielertransfers unter die Lupe. Darunter sind Deals, die in den vergangenen Jahren auf dem Transfermarkt für Aufsehen gesorgt haben, wie etwa der Pjanic-Arthur-Tausch mit Barcelona oder der Bonucci-Caldara-Tausch mit Milan.

Daneben wird eine Reihe an kleineren Transaktionen untersucht. Hier kommen drei Klubs der Super League ins Spiel. So werden unter anderem die Tauschgeschäfte mit Basel (Sené für Hajdari), Sion (Andersson für Cotter) und Lugano (Kameraj und Macek für Masciangelo und Vlasenko) untersucht.

Saftige Bussen drohen

Doch was soll an diesen 22 Deals falsch sein? Und was hat Juventus für Vorteile daraus gezogen? Als börsenkotiertes Unternehmen gibt Juventus die Werte der einzelnen Spieler in der Bilanz an. Wird ein Spieler für 10 Millionen verpflichtet und erhält einen Fünfjahresvertrag, so ist er nach einem Jahr mit 8 Millionen bilanziert. Verkauft Juve einen Spieler über diesem Wert, kann er den Unterschied als «Plusvalenza», wie der Gewinn aus einer solchen Transaktion in Italien genannt wird, einstreichen. Der Vorteil bei einem Tausch ist, dass die Parteien den Spielerwert künstlich aufblasen können. Dementsprechend kann der Gewinn aus einer Transaktion gesteuert werden.

Solche Plusvalenze sollen es Juventus leichter gemacht haben, nicht gegen das Financial Fairplay der Uefa zu verstossen. Denn wer das tut, dem drohen saftige Bussen bis hin zum Ausschluss vom Europapokal. Und der Gewinn der Champions League war stets das deklarierte Ziel von Agnelli und Co. Unklar ist derzeit noch, wann die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgeschlossen sein werden.

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