Ronaldo, Haaland und Co setzen auf Biohacking
Das sind die verrückten Fitnesstricks der Superstars

Von Klavierklimpern bis zum Nickerchen-Marathon. Wie immer mehr Topspieler versuchen, mit besonderen Methoden ein paar Extra-Prozente aus ihrem Körper herauszukitzeln.
Publiziert: 19.07.2021 um 17:20 Uhr
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Aktualisiert: 20.07.2021 um 08:41 Uhr
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Der Meister im Nickerchenmachen: Cristiano Ronaldo.
Foto: Stuart Patience for The Red Bulletin
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EM-Torschützenkönig und überragender Serie-A-Knipser auch noch mit 36? Kann er! Cristiano Ronaldo verblüfft auch als Fussballer-Oldie. Wie er das schafft? CR7 gehört zu den Top-Stars, die vom Ehrgeiz getrieben nicht nur auf dem Trainingsplatz alles geben wollen, sondern auch daneben.

Die Extra-Prozente wollen sie mit dem sogenannten Biohacking herausholen. Bio-was? Biohacking! Also all das, was der Mensch tut, um seine Gesundheit und Leistunsfähigkeit eigenverantwortlich zu optimieren. Das können nur schon Saunagänge oder Meditationen sein. «The Red Bulletin» hat verschiedene Methoden der Fussballstars zusammengefasst.

Und los gehts!

Ronaldo schwört vor wichtigen Spielen auf erholsamen Schlaf. Über 24 Stunden hält er sechs 90-minütige Nickerchen – und dabei soll er bei jedem Schläfchen auch noch einen neuen Pyjama anziehen. Dazu kommen sechs Mahlzeiten am Tag, also Frühstück, zwei Mittagessen, ein Snack und zwei Abendessen.

Nicht aussen vor lässt der Juve-Goalgetter zudem die Kältekammer, womit wir bereits bei Milan-Stürmer Zlatan Ibrahimovic wären. Der alte Schwede wirkt auch mit 39 noch frisch wie ein Youngster. In einer Art Negativsauna, in der es bis zu minus 82 Grad kalt ist, verbringt er je nach Saisonphase drei Minuten täglich. Warum? Weil er damit seinen Körper in einen Schockzustand versetzt: Die Blutgefässe verengen sich, um sich später wieder zu weiten und den Körper mit Blut voller entzündungshemmender Stoffe zu fluten.

BVB-Angreifer Erling Haaland (20) setzt wie Ronaldo auf guten Schlaf. Dabei bedient er sich einer sogenannten Blueblocker-Brille, einem Gestell mit orangen Gläsern, welche die Augen abends vor dem Blaulicht-Frequenzbereich – etwa vom Handy – schützen. So will er die Hemmung des Ein- und Durchschlafhormons Melatonin verhindern.

Kuchen vor der Hauptspeise

Robert Lewandowski (32) hat von seiner Frau Anna, einer Fitnesstrainerin, einen neuen Ernährungsplan aufgetischt bekommen. Der Bayern-Torjäger isst zuerst den Dessert, dann die Vorspeise, dann das Hauptgericht! «Weil Kohlenhydrate schneller verdaut werden als Proteine», sagt «Lewa», der überdies keine Kuhmilchprodukte, kein Weizen und kaum Zucker zu sich nimmt.

Eine ganz ausgefallene Vorgehensweise in Sachen Körperoptimierung hat sein Teamkollege Serge Gnabry (26). Der Bayern-Flügel setzt zusammen mit einem Neuroathletik-Coach auf Koordination, Raumgefühl und Geschicklichkeit. Und: Gnabry nimmt Klavierstunden! «Es verbessert das Rhythmusgefühl. Das bedeutet, Synapsen neu zu verknüpfen und neu anzusteuern. Das macht Serge zu einem bessern Fussballer», ist sich sein Berater Hannes Winzer sicher.

Funktioniert das alles denn auch überhaupt? Ja, sagt Deutschlands bekanntester Biohacker Andreas Breitfeld. Er stuft gegenüber «The Red Bulletin» alle Methoden als sehr wirksam ein. Nur bei der Durchführbarkeit für Nicht-Profis hat er Zweifel. Sechs Mal am Tag 90 Minuten ein Nickerchen abhalten wie Ronaldo? «Kein Mensch schafft das. Das lässt sich weder mit einem halbwegs normalen Berufs- noch mit einem erträglichen Familienleben vereinbaren.» (mpe)

Die detaillierten Vorgehensweisen der Stars und die Kommentare der Experten dazu lesen Sie in «The Red Bulletin».

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