Polizei durchsucht Büros
Bestechungs-Affäre um Barça spitzt sich zu

Der FC Barcelona steht unter dem Verdacht der «aktiven Bestechung». Am Donnerstag wurden Räumlichkeiten des spanischen Fussballverbandes durchsucht.
Publiziert: 29.09.2023 um 07:46 Uhr
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Aktualisiert: 29.09.2023 um 09:21 Uhr
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Gegen den FC Barcelona wird wegen des Vorwurfs der «aktiven Bestechung» ermittelt.
Foto: Getty Images

Die Bestechungs-Affäre rund um den FC Barcelona und den ehemaligen Vizeboss des spanischen Schiedsrichter-Ausschusses, José Maria Enriquez Negreira (78), spitzt sich zu. Die spanische Polizei hat am Donnerstag Räumlichkeiten des nationalen Fussballverbandes RFEF in Madrid durchsucht. Dies berichten der spanische Staatssender RTVE und andere Medien.

Ein Polizeisprecher bestätigte diese Informationen. Die Durchsuchungen der Räumlichkeiten erfolgen als Teil der laufenden Ermittlungen wegen «möglicher systemischer Korruption» innerhalb des spanischen Schiedsrichter-Ausschusses. Die Ermittlungen werden auf Barça als Verdächtigen ausgedehnt, dies wegen des Verdachts der «aktiven Bestechung».

Ermittlungen seit März

Nach einer Anzeige der Staatsanwaltschaft wurden die Ermittlungen im März aufgenommen. Barcelona überwies demnach zwischen 2001 und 2018 7,3 Millionen Euro an Negreira, dieser war damals Vizechef des Schiedsrichter-Ausschusses. Es gibt den Verdacht, dass Negreira dafür bezahlt wurde, um Barça bei Schiedsrichter-Entscheidungen zu bevorteilen.

Barça überrascht mit Gewinn und drückt Schuldenberg

Der von finanziellen Nöten geplagte spanische Topklub FC Barcelona hat in der abgelaufenen Saison einen deutlichen Gewinn erzielt und seine Schulden etwas getilgt. Die Katalanen erwirtschafteten in der Saison 2022/23 einen Überschuss von 304 Millionen Euro nach Steuern, wie der Verein am Donnerstag bekannt gab.

Nach Angaben des Klubs wurde die Nettoverschuldung von 680 Millionen Euro im Juni 2021 auf 552 Millionen Euro gesenkt, für die laufende Saison rechnet Barça jedoch nur mit einem Gewinn von elf Millionen Euro vor Steuern.

Der hohe Gewinn sei unter anderem auf massive Umsatzanstiege im Merchandising-Bereich und Verbesserungen beim Kartenverkauf und Sponsoring zurückzuführen, so der Klub. Vor allem durch den Verkauf von TV- und Marketing-Rechten konnte die Einnahmeseite deutlich geschönt werden. (AFP)

Der von finanziellen Nöten geplagte spanische Topklub FC Barcelona hat in der abgelaufenen Saison einen deutlichen Gewinn erzielt und seine Schulden etwas getilgt. Die Katalanen erwirtschafteten in der Saison 2022/23 einen Überschuss von 304 Millionen Euro nach Steuern, wie der Verein am Donnerstag bekannt gab.

Nach Angaben des Klubs wurde die Nettoverschuldung von 680 Millionen Euro im Juni 2021 auf 552 Millionen Euro gesenkt, für die laufende Saison rechnet Barça jedoch nur mit einem Gewinn von elf Millionen Euro vor Steuern.

Der hohe Gewinn sei unter anderem auf massive Umsatzanstiege im Merchandising-Bereich und Verbesserungen beim Kartenverkauf und Sponsoring zurückzuführen, so der Klub. Vor allem durch den Verkauf von TV- und Marketing-Rechten konnte die Einnahmeseite deutlich geschönt werden. (AFP)

Negreira und Vereinsvertreter von Barcelona bestätigen die geschäftlichen Verbindungen, weisen den Vorwurf der Korruption aber zurück. Barça-Präsident Joan Laporta (61) und Negreira bestehen darauf, dass die Firma von Negreira Barcelona in Schiedsrichterfragen beraten haben soll. So zum Beispiel, wie man sich im Spiel gegenüber dem Unparteiischen verhalten soll.

Nimmt Uefa Verfahren wieder auf?

Die Uefa hatte entschieden, dass Barcelona an der laufenden Champions League teilnehmen darf. Dies stand wegen der Ermittlungen im März kurzzeitig auf der Kippe. Das Verfahren könnte aber nach den neusten Erkenntnissen wieder aufgenommen werden.

Die Anzeige richtet sich gegen Negreira, Barcelona und die früheren Klub-Präsidenten Sandro Rosell (59) und Josep Maria Bartomeu (60). (jsl)

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