Saudis bieten für Chelsea-Reservisten
Geht bei diesen Transfers alles mit rechten Dingen zu?

Chelsea London steht unter finanziellem Druck. Der Klub muss Spieler verkaufen. Da kommen Millionenofferten aus dem arabischen Raum gerade recht. Geschäftliche Verflechtungen zwischen den Besitzern geben den Transfers aber einen faden Beigeschmack.
Publiziert: 21.06.2023 um 20:22 Uhr
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Bei Chelsea sollen mehrere Edelreservisten vor einem Wechsel nach Saudi-Arabien stehen.
Foto: AFP

Über 600 Millionen hat Chelsea London in der letzten Saison ausgegeben. Jetzt muss man Spieler verkaufen. Stichwort: Financial Fairplay. Da kommt die Transferoffensive der arabischen Scheichs gerade rechtzeitig. Den Blues winken dabei wichtige Einnahmen. Nur: Viele fragen sich, ob bei den Transfers alles mit rechten Dingen zu und hergehen würde.

Grund für die weit verbreitete Skepsis sind die Besitzerverhältnisse der jeweiligen Vereine. Es geht um den arabischen Public Investment Fonds (PIF), der vor eineinhalb Jahren bei Newcastle United eingestiegen ist und mit seinen Investitionen Verbindungen weit über die Sportwelt hinaus besitzt. Unter anderem sollen mehrere Milliarden in der US-amerikanischen Investmentgesellschaft Clearlake stecken. Jener Firma, der seit einem Jahr 60 Prozent der Anteile des Chelsea FC gehören.

Unhaltbare Vorwürfe?

Inzwischen besitzt der PIF Anteile an den vier grössten Vereinen der saudischen Pro League. Die Klubs, die Chelsea für fünf Edelreservisten über 100 Millionen geboten haben. Spitzenverdiener wie Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang (34), Flügelspieler Hakim Ziyech (30), Innenverteidiger Kalidou Koulibaly (32) und Torhüter Edouard Mendy (31) könnten so von der Gehaltsliste gestrichen werden. Alle vier Akteure sollen kurz vor einem Wechsel stehen. Einzig Romelo Lukaku (30) soll die Offerte aus Saudi-Arabien abgelehnt haben.

Für viele Fans und Experten scheint dieser Ausweg zu einfach, sie wittern einen faulen Finanztrick. Sky-Experte Gary Neville forderte auf seinen Kanälen bereits, dass die Liga diesen «saudischen Handel» untersuchen muss.

Chelsea wird wohl einfach davon profitieren

Eine Untersuchung wird wohl schwierig, denn es scheint nicht so, als ob irgendwelche Regeln gebrochen würden. Aus einem Bericht von «The Ahtletic» geht hervor, dass der PIF zwar mit hoher Wahrscheinlichkeit eine beträchtliche Summe in die Investmentgesellschaft Clearlake investiert habe – so wie viele andere halt auch. Im Gesamtbild der Kapitalbeteiligungsgesellschaft macht sie aber wohl nur einen geringen Prozentsatz aus.

Es sei wahrscheinlicher, dass Chelsea einfach von der Situation profitieren könne: Die Saudi Pro League will unbedingt ihre Bekanntheit steigern und dafür grosse Namen anlocken. Sie bedient sich dafür bei einem Verein, der im Nahen Osten sehr populär ist und genau jene grossen Namen loswerden muss. (dti)

Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
27
38
64
2
Arsenal FC
Arsenal FC
26
28
53
3
Nottingham Forest
Nottingham Forest
26
11
47
4
Manchester City
Manchester City
26
15
44
5
Newcastle United
Newcastle United
26
10
44
6
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
26
14
43
7
Chelsea FC
Chelsea FC
26
12
43
8
Aston Villa
Aston Villa
27
-2
42
9
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
26
4
40
10
FC Fulham
FC Fulham
26
3
39
11
Brentford FC
Brentford FC
26
5
37
12
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
26
15
33
13
Crystal Palace
Crystal Palace
26
-1
33
14
Everton FC
Everton FC
26
-4
31
15
Manchester United
Manchester United
26
-7
30
16
West Ham United
West Ham United
26
-17
30
17
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
26
-18
22
18
Ipswich Town
Ipswich Town
26
-30
17
19
Leicester City
Leicester City
26
-34
17
20
Southampton FC
Southampton FC
26
-42
9
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