Wechselt er diesen Sommer?
Das steckt hinter dem Mbappé-Beben

Kylian Mbappé will seinen aktuellen Vertrag nicht verlängern. Das hat zur Folge, dass ihn PSG diesen Sommer verkaufen will. Ansonsten könnte er im nächsten Jahr ablösefrei wechseln.
Publiziert: 13.06.2023 um 14:10 Uhr
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Aktualisiert: 16.08.2023 um 13:47 Uhr
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Dieses Bild könnte es ab der nächsten Saison nicht mehr geben: Kylian Mbappé will den Vertrag mit PSG nicht verlängern.
Foto: Getty Images

Messi und Benzema gaben mit ihren Wechseln zuletzt ordentlich zu reden, doch nun erwartet die Fussballwelt eine echte Erschütterung. Kylian Mbappé (24) hat Paris Saint-Germain laut der «Équipe» in einem Brief mitgeteilt, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Der Vertrag wurde erst letztes Jahr angepasst, er läuft bis Juni 2024 und beinhaltet eine Option auf ein weiteres Jahr. Diese Klausel will der Superstar nun nicht ziehen.

Für PSG bedeutet das, dass sie den Weltmeister von 2018 vorzeitig verkaufen müssen, wenn sie etwas mit ihm verdienen wollen. Ansonsten kann sich Mbappé im Sommer 2024 als ablösefreier Spieler jedem Klub anschliessen.

Enttäuschung über Champions-League-Fiasko

Als wahrscheinlichster Abnehmer gilt Real Madrid. Die Königlichen haben erst kürzlich über einen Transfer Mbappés gesprochen. Präsident Florentino Perez sagte jedoch, dass man ihn zwar verpflichten werde, aber «nicht in diesem Jahr». Macht Real nun eine Kehrtwende? Oder wusste der spanische Rekordmeister schon von Mbappés Absichten und wartet nun auf den ablösefreien Transfer?

Neben Real sollen auch in der Premier League einige Klubs am Franzosen interessiert sein, der englische «Guardian» spricht von Liverpool, Manchester United und dem FC Chelsea. Laut dem Internationalen Zentrum für Sportstudien CIES hat der Stürmer einen Marktwert von etwa 250 Millionen Franken, aber weil sein Vertrag nur noch ein Jahr läuft und Paris unbedingt was verdienen wollen wird, ist es gut möglich, dass Mbappé weit unter seinem Wert verkauft wird. Die spanische «AS» schreibt, dass Real Madrid diese Summen gut stemmen könnte, auch mit den Ausgaben für den Bellingham-Transfer (ca. 105 Mio.), und in England fliesst das Geld ja wie sonst nirgendwo, die grossen Klubs hätten auch die Mittel, um den Superstar zu holen. Das Rennen wird wohl demnächst eröffnet werden.

Aktienpaket als Teil des neuen Vertrags

Die PSG-Verantwortlichen sind derweil ausser sich. Sie erfuhren zuerst durch eine Medienanfrage von den Plänen Mbappés, das Schreiben flatterte einen Tag später ins Büro der Sportdirektion. Laut der «Équipe» können sie es nicht verstehen, die letzten Wochen hätten konstruktive und positive Gespräche stattgefunden, unter anderem sollen die katarischen Besitzer sogar – ähnlich dem Messi-Deal – Anteile ihres Unternehmens angeboten haben, um Mbappé zu halten. Seit der letzten Verlängerung hat er ein Gehalt von kolportierten 80 Millionen Franken, dazu gab es damals einen Unterschriftsbonus von 300 Millionen. Es soll weiterhin an einer Verlängerung gearbeitet werden, die PSG-Leute sind aber sauer und ihrem Rekordtorschützen gegenüber nicht mehr so wohlgesinnt.

Im Brief an die sportliche Leitung soll Mbappé seine Enttäuschung darüber kundgetan haben, dass PSG kaum einen Schritt näher am Triumph in der Champions League gekommen sei – PSG scheiterte im Achtelfinal an den Bayern. Im Büro der Pariser empfindet man die Aktion als Affront, man spricht sogar von einer Art Kriegserklärung. Laut dem Transferexperten Fabrizio Romano wird PSG den Superstar – falls keine neue Vereinbarung getroffen wird – nicht ablösefrei ziehen lassen, was bedeutet, dass Mbappé dann wohl ab sofort auf der Transferliste stehen wird und bereits im Sommer bei einem neuen Klub in die Vorbereitung starten könnte.

Mbappé hat 2017 von der AS Monaco zu PSG gewechselt, für 180 Millionen Franken. Seither hat der Stürmer in 260 Spielen 212 Tore geschossen und ist Rekordtorschütze (148 Tore) in der Ligue 1 für den Klub aus der französischen Hauptstadt.

Mbappé reagiert mit öffentlicher Erklärung

Nach dem scharfen Ton von PSG reagiert Mbappé mit einer Erklärung gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Dort drin betont er, dass er mit dem Verein nie über eine Vertragsverlängerung über 2024 hinaus gesprochen habe. «Der Vorstand ist seit dem 15. Juli 2022 über meine Entscheidung informiert, nicht über 2024 hinaus zu verlängern, und der gesendete Brief sollte nur bestätigen, was ich ihnen bereits gesagt habe», lässt sich Mbappé zitieren. Ausserdem habe er nicht um einen vorzeitigen Abgang gebeten, sondern dem Verein lediglich die Nichtaktivierung seines zusätzlichen Jahres bestätigt.

Er bedaure, dass der Brief den Weg an die Medien gefunden habe. Mbappé und sein Gefolge sind überzeugt, dass damit nur seinem «Image geschadet werden soll». (nsa/sme)

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