Die Szene erschütterte an der EM im letzten Sommer. Christian Eriksen bricht im Spiel gegen Finnland zusammen. Herzstillstand. Der dänische Star wird auf dem Platz reanimiert. Nicht nur Fussball-Fans halten den Atem an, bangen um sein Leben. Als er beim Abtransport ins Spital den Daumen hebt und später Entwarnung gegeben wird, ist die Erleichterung riesig. Daran, dass er je wieder Fussball spielen kann, denkt damals kaum einer.
Eriksen wird darauf ein Defibrillator implantiert, um Herzrhythmusstörungen beheben zu können. Für ihn ist bald klar, dass er wieder spielen will. Doch in Italien ist es auf allen Stufen verboten, mit einem eingesetzten Defibrillator Fussball zu spielen. Deshalb verständigen sich der offensive Mittelfeldspieler und Inter Mailand darauf, den Vertrag aufzulösen.
Der 29-Jährige arbeitet danach an seinem Comeback. Bei seinen Ex-Klubs Odense und Ajax – und in Chiasso. Und kurz vor Transferschluss gibt Premier-League-Aufsteiger Brentford am 31. Januar seine Verpflichtung bis Ende Saison bekannt. Einen Spieler seiner Kragenweite hatte der Westlondoner Klein-Klub, der 2009 noch in der vierten Liga spielte, noch nie. Dass Eriksen dort landet, ist aber kein Zufall. Denn die «Bees» (Bienen) haben mit Thomas Frank einen dänischen Trainer und bereits acht Landsleute im Team.
Dänen-Fraktion bei Brentford
«Vor fünf Jahren hätten die Fans gesagt: Ihr seid verrückt! Doch jetzt spielen wir in der besten Liga der Welt und der Klub macht Fortschritte», sagt Frank, unter dem Eriksen einst in der dänischen U17-Nati spielte.
Der wundersame Rückkehrer äusserste sich unlängst gegenüber dem dänischen TV-Sender «DR1» klar: «Mein Ziel ist es, bei der WM in Katar dabei zu sein. Ich will spielen.»
Doch welches Risiko geht Eriksen ein? «Die Brentford-Fans können versichert sein, dass wir alle Abklärungen getroffen haben, um sicher zu stellen, dass Christian in bestmöglicher Verfassung ist, um in den Wettbewerbs-Fussball zurückzukehren», so Sport-Direktor Phil Giles.
Ex-Inter-Kardiologe warnt
Aus Italien sind aber auch Bedenken zu vernehmen. In einem Interview mit der «Gazzetta dello Sport» sagt der Kardiologe Bruno Carù, dass die Gefahr eines erneuten Herzstillstands durchaus bestehe, weil Eriksens Herz-Probleme vererbt seien. «Es könnte ebenso beim Fussball passieren wie beim Treppensteigen. Allerdings auch ohne eine Anstrengung.»
Wann Eriksen erstmals für Brentford spielen wird, ist offen. Frühestens am Sonntag wird er in London erwartet. Nächste Woche soll er ins Training einsteigen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 16 | 21 | 39 | |
2 | Chelsea FC | 17 | 18 | 35 | |
3 | Arsenal FC | 17 | 18 | 33 | |
4 | Nottingham Forest | 17 | 4 | 31 | |
5 | AFC Bournemouth | 17 | 6 | 28 | |
6 | Aston Villa | 17 | 0 | 28 | |
7 | Manchester City | 17 | 4 | 27 | |
8 | Newcastle United | 17 | 6 | 26 | |
9 | FC Fulham | 17 | 2 | 25 | |
10 | Brighton & Hove Albion | 17 | 1 | 25 | |
11 | Tottenham Hotspur | 17 | 14 | 23 | |
12 | Brentford FC | 17 | 0 | 23 | |
13 | Manchester United | 17 | -1 | 22 | |
14 | West Ham United | 17 | -8 | 20 | |
15 | Everton FC | 16 | -7 | 16 | |
16 | Crystal Palace | 17 | -8 | 16 | |
17 | Leicester City | 17 | -16 | 14 | |
18 | Wolverhampton Wanderers | 17 | -13 | 12 | |
19 | Ipswich Town | 17 | -16 | 12 | |
20 | Southampton FC | 17 | -25 | 6 |