Manchester City in der Krise
Guardiola stürzt immer tiefer – Haaland stützt ihn

Den genialsten Trainer der Welt hat das Glück verlassen: Pep Guardiola verliert im neunten von zwölf Pflichtspielen, gestern bei Aston Villa. Eines aber bleibt dem Katalanen offenbar gewiss – das Vertrauen seiner Spieler.
Publiziert: 22.12.2024 um 09:08 Uhr
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Harte Zeiten für Pep Guardiola und ManCity.
Foto: AFP
Michael Schifferle
Michael SchifferleReporter Sport

Fabio Capello wusch Pep Guardiola zuletzt den kahlen Kopf. Jenen Kopf, der zuletzt von Kratz- und Blutspuren gezeichnet war, die sich der katalanische ManCity-Chef während und nach einer Niederlage darauf gleich selbstzerstörerisch zufügte.

Capello also, der grosse italienische Trainer, 78-jährig inzwischen und dekoriert mit Meistertiteln in Italien und Spanien, einem Champions-League-Sieg und zahlreichen persönlichen Auszeichnungen sowie einem Wohnsitz in Lugano, urteilte gnadenlos: «Guardiola mag ein grossartiger Trainer sein. Aber er ist arrogant und überheblich.»

In Capellos Diktion: Guardiola wolle aller Welt seine Genialität vor Augen führen, indem er entscheidende Spieler draussen lasse oder auf überraschenden Positionen bringe – nur um zu zeigen, dass seine verblüffende taktische Disposition den Sieg gebracht habe. «Darum hat er auch wichtige Spiele verloren», folgert Capello. «Aus eigener Eitelkeit.» Eine Eigenschaft, die nicht nur Guardiola eigen sein mag, sondern auch anderen Trainern – und sicher auch Journalisten.

Guardiola ganz selbstkritisch

Gleichwohl wars ein vernichtender Abgesang auf den Trainer, der bis heute nicht nur für Ottmar Hitzfeld als einer der genialsten und besten Trainer der Welt gilt. Für den Erfinder des Tiki-Taka und Erfolgsgaranten schlechthin, in Spanien, Deutschland und nun in England.

Der jetzt aber 9 Niederlagen in 12 Partien zu verantworten hat, wettbewerbsübergreifend, zuletzt bei Aston Villa 1:2, und der darum so ganz anders auftrat, als ihn Signore Capello kürzlich beschrieb. «Ich bin nicht gut genug», sagte Guardiola. «Ich bin der Chef, der Trainer, ich muss Lösungen finden, und bis jetzt habe ich das nicht geschafft. Das ist die Wirklichkeit.»

«Ohne Haaland wärs noch schlimmer»

Während Experten wie Didi Hamann, einst selbst Mittelfeldmann bei Bayern, Liverpool oder City, eben erst meinten, Guardiola stehe kurz davor, aufzugeben, erhält dieser Rückenschutz von seinen Spielern. Und nicht von irgendwelchen. Erling Haaland etwa sagt im Namen des Teams: «Guardiola hat die Premier League sechsmal in sieben Jahren gewonnen. Das vergessen wir nicht. Er wird eine Lösung finden. Das macht er jedes Jahr. Wir glauben immer noch an ihn. Auch ich bin im Moment nicht gut genug.»

Und nun? Was Pep, der erstmals in seiner Karriere über Wochen Gescholtene? Er bleibt auf Kurs Selbstkritik: «Ich widerspreche Haaland. Ohne ihn wäre die Lage noch viel schlimmer. Aber ich mag es, wenn Spieler wie er denken. Es ist die einzige Chance, dass wir besser werden.»

Der Rückstand auf Liverpool beträgt vor deren heutigem Spiel neun Punkte, und die Reds haben erst noch zwei Spiele weniger ausgetragen.

Premier League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Liverpool FC
Liverpool FC
21
30
50
2
Arsenal FC
Arsenal FC
22
22
44
3
Nottingham Forest
Nottingham Forest
22
11
44
4
Chelsea FC
Chelsea FC
22
17
40
5
Manchester City
Manchester City
22
15
38
6
Newcastle United
Newcastle United
22
12
38
7
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
22
10
37
8
Aston Villa
Aston Villa
22
-1
36
9
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
22
5
34
10
FC Fulham
FC Fulham
22
4
33
11
Brentford FC
Brentford FC
22
1
28
12
Crystal Palace
Crystal Palace
22
-3
27
13
Manchester United
Manchester United
22
-5
26
14
West Ham United
West Ham United
22
-16
26
15
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
22
10
24
16
Everton FC
Everton FC
21
-10
20
17
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
22
-19
16
18
Ipswich Town
Ipswich Town
22
-23
16
19
Leicester City
Leicester City
22
-25
14
20
Southampton FC
Southampton FC
22
-35
6
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