Fabio Capello wusch Pep Guardiola zuletzt den kahlen Kopf. Jenen Kopf, der zuletzt von Kratz- und Blutspuren gezeichnet war, die sich der katalanische ManCity-Chef während und nach einer Niederlage darauf gleich selbstzerstörerisch zufügte.
Capello also, der grosse italienische Trainer, 78-jährig inzwischen und dekoriert mit Meistertiteln in Italien und Spanien, einem Champions-League-Sieg und zahlreichen persönlichen Auszeichnungen sowie einem Wohnsitz in Lugano, urteilte gnadenlos: «Guardiola mag ein grossartiger Trainer sein. Aber er ist arrogant und überheblich.»
In Capellos Diktion: Guardiola wolle aller Welt seine Genialität vor Augen führen, indem er entscheidende Spieler draussen lasse oder auf überraschenden Positionen bringe – nur um zu zeigen, dass seine verblüffende taktische Disposition den Sieg gebracht habe. «Darum hat er auch wichtige Spiele verloren», folgert Capello. «Aus eigener Eitelkeit.» Eine Eigenschaft, die nicht nur Guardiola eigen sein mag, sondern auch anderen Trainern – und sicher auch Journalisten.
Guardiola ganz selbstkritisch
Gleichwohl wars ein vernichtender Abgesang auf den Trainer, der bis heute nicht nur für Ottmar Hitzfeld als einer der genialsten und besten Trainer der Welt gilt. Für den Erfinder des Tiki-Taka und Erfolgsgaranten schlechthin, in Spanien, Deutschland und nun in England.
Der jetzt aber 9 Niederlagen in 12 Partien zu verantworten hat, wettbewerbsübergreifend, zuletzt bei Aston Villa 1:2, und der darum so ganz anders auftrat, als ihn Signore Capello kürzlich beschrieb. «Ich bin nicht gut genug», sagte Guardiola. «Ich bin der Chef, der Trainer, ich muss Lösungen finden, und bis jetzt habe ich das nicht geschafft. Das ist die Wirklichkeit.»
«Ohne Haaland wärs noch schlimmer»
Während Experten wie Didi Hamann, einst selbst Mittelfeldmann bei Bayern, Liverpool oder City, eben erst meinten, Guardiola stehe kurz davor, aufzugeben, erhält dieser Rückenschutz von seinen Spielern. Und nicht von irgendwelchen. Erling Haaland etwa sagt im Namen des Teams: «Guardiola hat die Premier League sechsmal in sieben Jahren gewonnen. Das vergessen wir nicht. Er wird eine Lösung finden. Das macht er jedes Jahr. Wir glauben immer noch an ihn. Auch ich bin im Moment nicht gut genug.»
Und nun? Was Pep, der erstmals in seiner Karriere über Wochen Gescholtene? Er bleibt auf Kurs Selbstkritik: «Ich widerspreche Haaland. Ohne ihn wäre die Lage noch viel schlimmer. Aber ich mag es, wenn Spieler wie er denken. Es ist die einzige Chance, dass wir besser werden.»
Der Rückstand auf Liverpool beträgt vor deren heutigem Spiel neun Punkte, und die Reds haben erst noch zwei Spiele weniger ausgetragen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Liverpool FC | 16 | 21 | 39 | |
2 | Chelsea FC | 17 | 18 | 35 | |
3 | Arsenal FC | 17 | 18 | 33 | |
4 | Nottingham Forest | 17 | 4 | 31 | |
5 | AFC Bournemouth | 17 | 6 | 28 | |
6 | Aston Villa | 17 | 0 | 28 | |
7 | Manchester City | 17 | 4 | 27 | |
8 | Newcastle United | 17 | 6 | 26 | |
9 | FC Fulham | 17 | 2 | 25 | |
10 | Brighton & Hove Albion | 17 | 1 | 25 | |
11 | Tottenham Hotspur | 17 | 14 | 23 | |
12 | Brentford FC | 17 | 0 | 23 | |
13 | Manchester United | 17 | -1 | 22 | |
14 | West Ham United | 17 | -8 | 20 | |
15 | Everton FC | 16 | -7 | 16 | |
16 | Crystal Palace | 17 | -8 | 16 | |
17 | Leicester City | 17 | -16 | 14 | |
18 | Wolverhampton Wanderers | 17 | -13 | 12 | |
19 | Ipswich Town | 17 | -16 | 12 | |
20 | Southampton FC | 17 | -25 | 6 |