Als Mauricio Pochettino (51) im Juli beim FC Chelsea das Traineramt von seinem erfolglosen Vorgänger Frank Lampard übernimmt, herrscht so etwas wie Aufbruchstimmung bei den Anhängern und Verantwortlichen. Die Erwartungen an den argentinischen Trainer sind hoch. Wie bei seiner früheren Trainerstation bei den Tottenham Hotspur soll er mit einer jungen und talentierten Mannschaft Chelsea zurück auf die Erfolgsspur bringen.
Kaum zwei Monate nach seiner Anstellung ist die Euphorie jedoch verflogen. Und in London fragt man sich: Ist die Zeit für Pochettino schon bald vorbei? Gerade einmal zwei Siege hat seine Mannschaft nach sieben Spielen auf dem Konto. Und das gegen Liga-Aufsteiger Luton Town (3:0) und im EFL-Cup gegen das unterklassige Wimbledon (2:1). Keine Gradmesser, mit denen sich Chelsea eigentlich messen möchte. Insbesondere nach dem man Transferausgaben von 462 Millionen Euro getätigt hat und auf Einnahmen angewiesen ist. Alleine für den Mittelfeldspieler Moises Caicedo (21) bezahlten die Blues 116 Millionen Euro.
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Anhaltendes Verletzungspech
Insgesamt verpflichtete die Klubführung um Todd Boehly (50) im jüngsten Transferfenster bei 17 Abgängen 16 neue Spieler. Lediglich drei Akteure sind älter als 25 Jahre. Heisst: Pochettino ist gefordert, eine junge und komplett neu zusammengestellte Mannschaft zu einer verschworenen Einheit zu formen und erfolgreichen Fussball zu spielen.
Ist das nicht schon schwer genug, fallen derzeit ein Dutzend Spieler verletzungsbedingt aus. Weswegen sich die verfügbaren Spieler gelegentlich auf ungewohnten Positionen auf dem Platz wiederfinden. Einer davon ist Innenverteidiger Levi Colwill, der auf die linke Seite ausweichen musste, weil die angestammten Linksverteidiger Ben Chilwell und Marc Cucurella ausfallen. Auch Mittelfeldspieler Enzo Fernández spielt momentan in einer offensiveren Rolle, als es ihm lieb wäre.
Missverständnis im Team
Dadurch ist es in den bisherigen Partien zu Missverständnissen beim Spielaufbau gekommen. Nach der jüngsten Niederlage gegen Aston Villa (0:1) hat Pochettino dazu Stellung genommen: «Eine Sache, von der ich enttäuscht bin, ist, dass die Innenverteidiger zu oft versuchen, nach vorne zu gehen. Sie verwirren damit unsere Offensivspieler und geben dem Gegner die Gelegenheit, zu viele Chancen zu erhalten.»
Trotzdem führt auch er die miserable Situation auf die Verletzungen zurück. «Die Realität können wir nicht ändern. Es gibt zu viele Spieler, die uns nicht zur Verfügung stehen. Wir werden stark sein, wenn wir wieder komplett sind. Aber was sollen wir machen?» Die Frage zeigt, wie ratlos Pochettino ist. (men)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Liverpool FC | 11 | 15 | 28 | |
2 | Manchester City | 11 | 9 | 23 | |
3 | Chelsea FC | 11 | 8 | 19 | |
4 | Arsenal FC | 11 | 6 | 19 | |
5 | Nottingham Forest | 11 | 5 | 19 | |
6 | Brighton & Hove Albion | 11 | 4 | 19 | |
7 | FC Fulham | 11 | 3 | 18 | |
8 | Newcastle United | 11 | 2 | 18 | |
9 | Aston Villa | 11 | 0 | 18 | |
10 | Tottenham Hotspur | 11 | 10 | 16 | |
11 | Brentford FC | 11 | 0 | 16 | |
12 | AFC Bournemouth | 11 | 0 | 15 | |
13 | Manchester United | 11 | 0 | 15 | |
14 | West Ham United | 11 | -6 | 12 | |
15 | Leicester City | 11 | -7 | 10 | |
16 | Everton FC | 11 | -7 | 10 | |
17 | Ipswich Town | 11 | -10 | 8 | |
18 | Crystal Palace | 11 | -7 | 7 | |
19 | Wolverhampton Wanderers | 11 | -11 | 6 | |
20 | Southampton FC | 11 | -14 | 4 |