Noch mehr Spiele?
Uefa plant neues Turnier – und erntet mächtig Kritik

Die Uefa sorgt mit Plänen zu einem weiteren Klubwettbewerb einmal mehr für Ärger. Die französische Spielervereinigung reagiert auf äusserst sarkastische Art und Weise.
Publiziert: 16.06.2022 um 13:53 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2022 um 17:03 Uhr
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Die Uefa um Präsident Aleksander Ceferin plant ein Mini-Turnier in den USA.
Foto: AFP

Die Uefa plant schon wieder ein neues Klubturnier. So soll es im Sommer ein Mini-Turnier mit vier Teams geben, die im K.o.-System gegeneinander spielen. Das Turnier soll in den USA ausgetragen werden. Die Begründung: Die Klubs befinden sich in ihrer Vorbereitung sowieso auf Reisen um den Globus. Ein Teilnehmer soll zudem der Champions-League-Sieger sein.

Hintergedanken ist, dass den Fussballfans so das Format des «Final-Four-Turniers» schmackhaft gemacht werden soll. Die Uefa plant nämlich, auch in der Champions League die vier Halbfinalisten in einem K.o.-System ohne Rückspiele gegeneinander antreten zu lassen. Dieses «Eröffnungsturnier», wie es vom europäischen Fussballverband genannt wird, soll ab der Saison 2024/25 vor der CL-Gruppenphase stattfinden.

Heftige Kritik für Uefa

Erst im vergangenen Jahr sorgte die Einführung der Conference League bei Klubs, Spielern und Fans für Unmut, mit der Ansetzung der kürzlich erfolgten Nations-League-Spielen ebenfalls. Da ist es beinahe schon logisch, dass es auch bei dieser Idee wieder Kritik hagelt.

Die Vereinigung der französischen Fussballprofis (UNFP) reagiert äusserst ironisch: «Wie kann man einen ohnehin schon wahnsinnigen internationalen Zeitplan entlasten, wenn nicht, indem man einen Wettbewerb hinzufügt? Man hätte darauf kommen können. Und die Uefa tat es.»

Präsident verteidigt Vorhaben

Der Spielkalender würde dadurch nur gedrängter werden, die Fussballer hätten zwischen den Saisons noch weniger Zeit zur Regeneration. Im gleich sarkastischen Ton erklärte die Vereinigung, was der Sinn hinter dem Mini-Turnier sei: «Das wird all jenen den Mund verbieten, die glauben, dass die Uefa nur ihre Kassen füllen will, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Spieler, ohne Rücksicht auf das Spektakel. Und des Fussballs.»

Uefa-Präsident Aleksander Ceferin (54) will die Kritiker besänftigen. Der Slowene beteuert, dass man alles daran setzen werde, die Befürchtungen zu zerstreuen, dass es eine zusätzliche Belastung des Terminkalenders geben würde. Die Antwort weiterer Verbände und von Spieler und Klubs sind wohl aber nur eine Frage der Zeit. (che)

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