Es läuft das Hinspiel des Playoff-Viertelfinals zwischen St. Gallen und Basel (1:1) im Kybunpark, als die Ex-Nati-Trainerin der Schweiz, Martina Voss-Tecklenburg, zum Pauseninterview beim SRF auftaucht. Noch im letzten Sommer stand Voss-Tecklenburg an der Seitenlinie der deutschen Nationalmannschaft bei der WM. Nach dem enttäuschenden Vorrunden-Aus wurde die 56-Jährige krankgeschrieben. Lange fiel Voss-Tecklenburg aus, und es gab ein grosses Fragezeichen um ihre Person. Im November verkündete der DFB dann die Vertragsauflösung nach knapp fünf Jahren. Doch was macht Voss-Tecklenburg bei dem Spiel Ende April zurück in der Schweiz?
Kurzferien! Am Donnerstag fuhr die Deutsche in die Schweiz und besuchte am Samstag bereits den Viertelfinal zwischen GC und YB in Niederhasli. Zuvor traf sie sich mit ihrem ehemaligen Assistenztrainer Simon Steiner und der ehemaligen Nachwuchstrainerin Nora Häuptle. Dabei sei Voss-Tecklenburg auch erkannt worden: «Ganz viele haben uns auf der Strasse angesprochen, als wir spazieren waren. Das war ein tolles Gefühl.»
Mittlerweile geht es Voss-Tecklenburg wieder gut. Gesundheitlich sei alles wieder im Lot, und auch in Zukunft werden spannende Dinge auf die ehemalige Schweizer Nati-Trainerin zukommen. «Ich höre mir gerade sehr vieles an», sagt sie, ohne genauer auf die Projekte einzugehen. Den Schweizer Fussball hat Voss-Tecklenburg aber auch während ihrer Zeit in Deutschland verfolgt. «Ich habe zwei Herzen – nach Deutschland ist die Schweiz klare Nummer 2, das wird auch im Sommer bei der EM so sein.»
Begeistert von der neuen Nati-Trainerin
Der Schweiz steht im Sommer 2025 ein grosses Highlight bevor – die EM im eigenen Land. Das könne ganz viel auslösen, sagt Voss-Tecklenburg. Allerdings müsse man den Grossanlass gut promoten, weil das Publikum extrem wichtig sein wird. Beim neuaufgestellten Staff in der Nationalmannschaft kommt die ehemalige Nati-Trainerin ins Schwärmen: «Den Clou, Nadine Angerer zu holen, habe ich gefeiert. Pia Sundhage ist eine herausragende Trainerin, die ich sehr schätze.» Sundhage habe Voss-Tecklenburg nach dem Aus bei der deutschen Nationalmannschaft Grüsse ausrichten lassen.
Die EM sei aber auch wichtig für die Liga im eigenen Land. Aus dem Grossanlass könne man Nachhaltigkeit für die Vereine schaffen. Es müsse noch mehr in die Infrastruktur und die Trainingsintensität investiert werden, auch wenn sie nach diesem Wochenende erkannt hat, dass die Liga einen weiteren Schritt vorwärtsgemacht hat. Es gebe jetzt eine Internationalität, die der Liga guttut. Mit der EM soll aber vor allem die Sichtbarkeit noch mehr gesteigert werden.