Er war MLS-Champion und Publikumsliebling in Toronto, kickte bei Chicago Fire an der Seite von Bastian Schweinsteiger und trug den Dress von Kansas City.
Aber er erlebte auch, wie skrupellos es im nordamerikanischen Fussball zugehen kann. Etwa, als er von heute auf morgen ohne Mitspracherecht von Toronto zu Chicago getradet wurde, weil ein Platz frei werden sollte. Thun-Mittelfeldspieler Nicolas Hasler (30) kennt die Sonnen- und Schattenseiten der Major League Soccer (MLS) ganz genau.
Erstere würden allerdings überwiegen, meint er schmunzelnd: «Ich bin echt ein Fan der MLS geworden – und ich glaube, auch Xherdan Shaqiri wird der Fussball dort und das Leben drum herum gut gefallen!»
«Dann wird es ein riesiges Abenteuer für ihn»
Shaqs Wechsel von Lyon zu Chicago Fire dürfte in den nächsten Tagen fix werden. Und Hasler schwärmt dem Nati-Star von der «Windy City» schon mal vor: «Chicago ist eine absolute Sportstadt. Da gibts mit den Bears (American Football, d. Red.), Blackhawks (Eishockey), Bulls (Basketball) und den Cubs (Baseball) lauter Traditionsteams. Und auch im Fussball ist da sehr viel Potenzial.»
Der Umzug ins Soldier-Field-Stadion, das Platz für über 60’000 Fans bietet und mitten im Zentrum steht, würde noch mehr Massen anlocken. «Wenn Shaqiri in dieser Stadt eine Euphorie entfachen kann, wird es ein riesiges Abenteuer für ihn.»
Ist Shaqiri das fehlende Puzzleteil?
Die amerikanischen Fans würden auf Spektakelspieler wie Shaq so richtig abfahren. «Da kann es auch mal vorkommen, dass man eine Partie mit 2:3 verliert, die Zuschauer aber dennoch zufrieden nach Hause gehen, weil man ihnen Top-Unterhaltung bot. So tickt der Fan dort.»
Allerdings warnt Hasler auch davor, den einen grossen Fehler zu machen: «Shaqiri darf das Niveau in den USA nicht unterschätzen.» Die MLS würde stetig wachsen, immer mehr Talente aus dem südamerikanischen Raum würden in jungen Jahren eher den Schritt in die USA statt nach Europa machen. «Weil sie so näher an ihrer Heimat sind.» Und ausserdem: «Auch auf die enormen Distanzen muss man sich einstellen, auf die langen Flüge, die Zeitumstellungen, die Temperaturunterschiede.»
Was Chicago Fire selbst betrifft, zeigt sich Hasler zuversichtlich, dass die Mannschaft nach Jahren des Mittelmasses wieder vorne mitmischen könnte: «Ich habe damals den Wechsel zum jetzigen Eigentümer Joe Mansueto noch miterlebt. Unter ihm, und auch unter Sportdirektor Georg Heitz, ist ein Ruck durch den Klub gegangen. Ein kreativer Spieler wie Shaqiri fehlt ihnen noch – er könnte das fehlende Puzzleteil für den Erfolg sein.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Inter Miami CF | 34 | 30 | 74 | |
2 | Columbus Crew | 34 | 32 | 66 | |
3 | FC Cincinnati | 34 | 10 | 59 | |
4 | Orlando City SC | 34 | 9 | 52 | |
5 | Charlotte FC | 34 | 9 | 51 | |
6 | New York City FC | 34 | 5 | 50 | |
7 | New York Red Bulls | 34 | 5 | 47 | |
8 | CF Montreal | 34 | -16 | 43 | |
9 | Atlanta United FC | 34 | -3 | 40 | |
10 | DC United | 34 | -18 | 40 | |
11 | FC Toronto | 34 | -21 | 37 | |
12 | Philadelphia Union | 34 | 7 | 37 | |
13 | Nashville SC | 34 | -16 | 36 | |
14 | New England Revolution | 34 | -37 | 31 | |
15 | Chicago Fire | 34 | -22 | 30 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Los Angeles FC | 34 | 20 | 64 | |
2 | Los Angeles Galaxy | 34 | 19 | 64 | |
3 | Real Salt Lake | 34 | 17 | 59 | |
4 | Seattle Sounders | 34 | 16 | 57 | |
5 | Houston Dynamo | 34 | 8 | 54 | |
6 | FC Minnesota United | 34 | 9 | 52 | |
7 | Colorado Rapids | 34 | 1 | 50 | |
8 | Vancouver Whitecaps FC | 34 | 3 | 47 | |
9 | Portland Timbers | 34 | 9 | 47 | |
10 | Austin FC | 34 | -9 | 42 | |
11 | FC Dallas | 34 | -2 | 41 | |
12 | Saint Louis City SC | 34 | -13 | 37 | |
13 | Sporting Kansas City | 34 | -15 | 31 | |
14 | San Jose Earthquakes | 34 | -37 | 21 |