Nach 0:6-Pleite gegen Rennes
Wars das für Petkovic in Bordeaux?

Ex-Nati-Coach Vladimir Petkovic kassiert in Rennes gleich sechs Ohrfeigen. Es ist die vierte Niederlage en suite. Die eine zuviel?
Publiziert: 16.01.2022 um 16:58 Uhr
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Aktualisiert: 16.01.2022 um 18:00 Uhr
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Wirkt ratlos: Vladimir Petkovic.
Foto: imago images/PanoramiC

Noch im Sommer lag ihm halb Fussballeuropa zu Füssen! Weltmeister-Besieger! Die Equipe Tricolore im EM-Achtelfinal gebodigt. Schweizer Sportgeschichte! Vladimir Petkovic war auf dem Höhepunkt seiner Karriere.

Nun, ein halbes Jahr später, ist der 58-Jährige am Tiefpunkt angelangt. 0:6 in Rennes. Es ist die vierte Pleite in Folge. Auf dem zweitletzten Platz liegt Girondins Bordeaux. Bloss 17 Punkte in 21 Spielen, die Bilanz eines Absteigers! Mickrige 0,85 Zähler hat der Schweizer pro Spiel gesammelt, von einer «naufrage» schreibt die französische Equipe nach dem Spiel in Rennes. Zu Deutsch: Schiffbruch!

Ist eine Entlassung zu teuer?

Klar, dass Issouf Sissokho gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Rote Karte kassiert und Bordeaux über 40 Minuten lang in Unterzahl antreten muss, spielt Pektovic nicht unbedingt in die Karten. Dass sich seine Mannschaft am Ende aber ein halbes Dutzend Ohrfeigen fängt, spricht nicht für einen baldigen Turnaround. Im Gegenteil: Gehts so weiter, dann ist der Traditionsklub im Sommer zum ersten Mal seit 1992 nicht mehr erstklassig.

An der Gironde läuten deshalb die Alarmglocken! Und es stellt sich jene Frage, die sich nach einer 0:6-Pleite, der vierten in Folge, meistens stellt: Wars das für Pektovic?

Klub-Besitzer Gérard Lopez hatte vor der Saison als Saisonziel einen Platz in der vorderen Tabellenhälfte ausgerufen, davon ist die Mannschaft derzeit weit entfernt. Was den Tessiner retten könnte, ist die angespannte finanzielle Lage des Vereins. Die regionale Tageszeitung «Sud Ouest» schrieb ihm Herbst, das ein Verkauf drohe, das Geld knapp sei. Und man die Lizenz erst auf den letzten Drücker erhalten habe. Eine Entlassung von Petkovic, der einen Vertrag bis 2024 besitzt, wäre teuer.

Noch teurer aber wäre ein Gang in die Zweitklassigkeit. Laut französischen Medien soll Bordeaux-Sportchef Admar Lopes bereits einen möglichen Nachfolger im Visier haben. João Sacramento, ein langjähriger Assistent von José Mourinho. Und wohl nicht die teuerste Lösung.

Petkovic selbst steckt den Kopf trotz 0:6-Pleite nicht in den Sand. «Ich bin ein Kämpfer», sagt der Tessiner nach dem Spiel. Eine Eigenschaft, dies im Abstiegskampf dringend braucht. (skr)

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