Geld-Wahnsinn in Paris
Die Mama jongliert mit den Mbappé-Millionen

Neuer Sommer, neue Spekulationen über Ausnahmefussballer Kylian Mbappé. Dabei spielt seine Mutter eine wichtige Rolle.
Publiziert: 18.06.2023 um 18:01 Uhr
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Mbappé stellt ein grosses Fragezeichen hinter seine Zukunft.
Foto: AFP
Jonas Lang

Auf Kylian Mbappé (24) ist Verlass. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch, wenn es um das allsommerliche Transfertheater in Paris geht. 2021 wollte er ein erstes Mal Paris Saint-Germain verlassen, damals lehnten die Bosse ein 200-Millionen-Angebot von Mbappés Traumdestination Madrid ab.

2022 schien der Abgang zur Real Madrid eigentlich schon eingetütet. Der Vertrag lief aus, in Spanien war bereits alles angerichtet. In letzter Sekunde kam die 180-Grad-Wende: Mbappé schwörte PSG die Treue, unterschrieb bis 2024 plus Option auf ein weiteres Jahr.

Ein Brief verärgert PSG

Das Durchatmen in Paris – vorerst. Boss Nasser Al-Khelaifi dachte wohl, er habe sein Aushängeschild nun endgültig überzeugt. Doch Mbappé hat seinen eigenen Kopf und seine eigenen Vorstellungen, wie seine Karriere verlaufen soll. Vor einer Woche wird publik, dass der Franzose PSG brieflich informiert hat, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird.

In der PSG-Chefetage ist man fuchsteufelswild, hat man Mbappé doch mit Gold überschüttet, gehätschelt und ihm jeden Wunsch von den Lippen abgelesen.

Lässt Mbappé nun seinen Vertrag in einem Jahr auslaufen, geht PSG nicht nur eine saftige Ablösesumme flöten, die Pariser müssen dem Franzosen auch noch einen saftigen Treuebonus auszahlen.

70 Millionen Euro bekommt Mbappé, bleibt er bis 2024. Würde er die Option auf ein weiteres Jahr bis 2025 ziehen, würden nochmals 80 Millionen auf Mbappés Konto überwiesen. Bei einer Verlängerung über die Saison 24/25 hinaus, gäbe es nochmal verrückte 90 Millionen obendrauf.

Ehemalige Handballerin zieht die Fäden

Gewinnen tut Mbappé aber sowieso. Bei einem ablösefreien Wechsel nächsten Sommer gingen dem Spieler zwar 170 Millionen Treuebonus flöten, diese würde er bei einem Wechsel via Handgeld aber auch bekommen. Die Fäden im Hintergrund bei diesem finanziellen Wahnsinn zieht Mbappés Mutter Fayza Lamari. Sie ist eine ehemalige algerische Handballspielerin, die in den späten Neunzigern und bis Anfang der 2000er-Jahre in der französischen Division 1 für die AS Bondy gespielt hatte. Lamari hat gerade eine eigene Spielerberatungsagentur gegründet.

Sie betreut neben Sohn Kylian auch dessen Bruder Ethan Mbappé (16), der ebenfalls bei Paris unter Vertrag steht. Ihr stehen mühsame Verhandlungen bevor. Denn für den Klub gibt es in dieser Transfer-Saga nur zwei Möglichkeiten: Mbappé verlängert, damit sein Transfer nächsten Sommer noch Geld in die vom Financial Fair Play gut beobachteten PSG-Kassen spült, oder er verlässt Paris noch in diesem Sommer. Dass der Superstar PSG 2024 ablösefrei verlässt, ist für die Katarer keine Option.

Ist PSG mit dem Superstar-Projekt gescheitert?

David Beckham, Edinson Cavani, Zlatan Ibrahimovic, Neymar, Lionel Messi oder Kylian Mbappé. Viele Weltstars haben sich in jüngerer Vergangenheit das Trikot des Nobel-Klubs PSG übergestreift. Allesamt haben sie das grosse Ziel des Klubs – den Gewinn der Champions League – krachend verfehlt.

Nun droht der grosse Umbruch. Lionel Messi ist schon weg (Inter Miami), Neymar soll eher heute als morgen verkauft werden und Kylian Mbappé will ebenfalls gehen.

Als Nachfolger steht PSG vor der Verpflichtung einiger unbekannter Spieler. Kang-in Lee und Cher Ndour sind zwei Namen, die selbst dem Fussballkenner kein Begriff sind. Der 22-jährige Südkoreaner und der 18-jährige Italiener werden in Frankreich unterschreiben. Manuel Ugarte – Innenverteidiger – wird folgen. Die Transfers sollen damit eine neue Zeitenwende einleiten. Weg von den Mega-Stars.

Zur neuen PSG-Strategie würde auch der gehandelte Trainer passen: Julian Nagelsmann (35) wurde lange heiss gehandelt, hat Paris aber abgesagt. Nun soll Arsenal-Trainer Mikel Arteta (41) ganz oben auf der Wunschliste stehen.

David Beckham, Edinson Cavani, Zlatan Ibrahimovic, Neymar, Lionel Messi oder Kylian Mbappé. Viele Weltstars haben sich in jüngerer Vergangenheit das Trikot des Nobel-Klubs PSG übergestreift. Allesamt haben sie das grosse Ziel des Klubs – den Gewinn der Champions League – krachend verfehlt.

Nun droht der grosse Umbruch. Lionel Messi ist schon weg (Inter Miami), Neymar soll eher heute als morgen verkauft werden und Kylian Mbappé will ebenfalls gehen.

Als Nachfolger steht PSG vor der Verpflichtung einiger unbekannter Spieler. Kang-in Lee und Cher Ndour sind zwei Namen, die selbst dem Fussballkenner kein Begriff sind. Der 22-jährige Südkoreaner und der 18-jährige Italiener werden in Frankreich unterschreiben. Manuel Ugarte – Innenverteidiger – wird folgen. Die Transfers sollen damit eine neue Zeitenwende einleiten. Weg von den Mega-Stars.

Zur neuen PSG-Strategie würde auch der gehandelte Trainer passen: Julian Nagelsmann (35) wurde lange heiss gehandelt, hat Paris aber abgesagt. Nun soll Arsenal-Trainer Mikel Arteta (41) ganz oben auf der Wunschliste stehen.

Mbappé will Vertrag erfüllen

Aber genau das sieht Mbappé vor: Er will seinen Vertrag erfüllen und noch ein letztes Jahr für PSG spielen. «Ich glaube nicht, dass mein Schreiben irgendwen umgebracht hat», sagte der Franzose wortkarg vor dem EM-Quali-Spiel gegen Gibraltar. Berichte darüber, dass er mit seinem Verhalten eine Freigabe erpresst, schmettert Mbappé als «Lüge» ab.

Die Causa Mbappé wurde aber schon lange zum Politikum. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat sich bereits im vergangenen Jahr für einen Verbleib des Superstars eingesetzt und auch dieses Jahr will er ihn zum Bleiben überzeugen.

Real Madrid kann warten

Und was macht eigentlich Real Madrid? Die Königlichen machen aus ihren Vorstellungen kein Geheimnis: Kylian Mbappé wechselt nach Real Madrid, ein anderer Klub kommt auch gar nicht in Frage. Aber wann? Real-Präsident Florentino Perez glaubt alle Trümpfe in der Hand. Er sagte kürzlich, nach der Verpflichtung von Mbappé gefragt: «Ja, aber nicht dieses Jahr». Unterdessen haben die Verantwortlichen in Paris und Madrid wohl den gleichen Wunsch: endlich das Transfer-Theater um Kylian Mbappé beenden.

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