Vom Startelf-Spieler zum Komplett-Bankdrücker. DFB-Akteur Leroy Sané durchlebt in der Nations League eine brutale Talfahrt. Beim Duell gegen Europameister Italien (1:1) am vorletzten Samstag stand der Bayern-Spieler noch 90 Minuten auf dem Feld, wusste jedoch in keinster Weise zu überzeugen. Drei Tage später gegen England (1:1) musste sich der Flügelflitzer mit der Joker-Rolle abfinden und am Samstagabend verbrachte er in Ungarn (1:1) den ganzen Abend auf der Bank.
Dabei sorgte insbesondere seine Körpersprache für Diskussionen. In Budapest erschien der Deutsche als Letzter zum Aufwärmen. Die Schulter hingen tief, das Auftreten wirkte lustlos. Selbes Bild, als Sané zum Einlaufen geschickt wurde. Motivations-Funken sprühten keine. Was ist los?
«Du musst dich als Spieler raus kämpfen»
Nationalelf-Direktor Oliver Bierhoff (54) stellte sich zunächst vor seinen Schützling: «Bei Leroy darf man seine Körpersprache auch nicht überinterpretieren, das ist seine Art und Weise.» Bierhoff weiter: «Er weiss, dass er seine Leistung bringen muss. Das ist keine leichte Situation. Wir helfen ihm, aber er muss sich auch selber helfen. Am Ende musst du sich als Spieler da raus kämpfen.»
Bundestrainer Hansi Flick, der als ausgezeichneter Spieler-Versteher gilt, ist gefordert. «Wir werden miteinander reden, viel reden! So wie ich das aus den Gesprächen mitbekommen habe, ist er sehr froh, hier zu sein, er freut sich auf die Aufgabe, auf die Spiele, auf das Training. Wir gehen das an», sagte er zu Beginn der Länderspiel-Reise.
Was geschieht am Dienstag?
Die Gespräche haben jedoch offensichtlich nicht die erhoffte Wirkung erzielt. Wie es in der Causa Sané weiter geht, wird sich am Dienstag weisen. Dann treffen die Deutschen in Gladbach erneut auf Italien. Ob Flick dem Offensivspieler noch einmal eine Chance gibt? Oder ist der Geduldsfaden bereits gerissen? (nab)
