Kater nach Katar?
Europas Top-Klubs straucheln im Liga-Alltag

Zwei Wochen nach dem WM-Final in Katar laufen diverse europäische Ligen schon wieder auf Hochtouren. Nicht alle Klubs scheinen die enorme Belastung einfach so wegzustecken.
Publiziert: 02.01.2023 um 18:46 Uhr
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Kylian Mbappé bekommt trotz verlorenem WM-Final keine Verschnaufpause.
Foto: keystone-sda.ch

Am 21. Dezember checkte Kylian Mbappé wieder vor den Toren von Paris im Trainingsgelände seines Klubs PSG ein. Im grauen Jogging-Anzug stieg der Superstar aus dem Auto, sein Gesichtsausdruck noch etwas zerknittert.

Nur drei Tage zuvor hatte der 24-Jährige mit Frankreich auf dramatische Weise den WM-Final in Katar verloren. Normalerweise wären den Nati-Stars nach einem so langen Turnier noch ein paar Tage Ferien vergönnt, ehe sie wieder für die Sommer-Vorbereitung bei den Klubs antraben müssten.

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PSG muss Verfolger aufschliessen lassen

Wegen der aussergewöhnlichen Ansetzung der WM 2022 in der Vorweihnachtszeit ist an Strandferien und Entspannung nicht zu denken.

Der Termin-Plan in den grossen europäischen Ligen ist dicht gedrängt: Schon am 28. Dezember standen Mbappé, Neymar und Co. für Paris Saint-Germain wieder fürs erste Duell in der Ligue 1 auf dem Platz. Einzig Weltmeister Lionel Messi darf etwas entspannen, der Argentinier kehrt erst in dieser Woche ins Training zurück.

Die Quittung erhielt der Liga-Krösus jetzt im Spitzenkampf gegen Lens, wo PSG am Neujahrstag mit 1:3 tauchte und so überraschend wieder für etwas Spannung im Titelrennen sorgte.

Gnadenloser Spielplan in England

Die Pariser sind aber nicht die einzigen, die seit der WM noch nicht wieder die gewünschten Resultate liefern. Noch gnadenloser ist der Spielplan mit den englischen Teams. Bereits am zweiten Weihnachtstag standen dort wieder die traditionellen Pflichtspiele am Boxing Day auf dem Plan. Titelverteidiger Manchester City konnte den ersten Match nach Katar noch siegreich gestalten, dann aber folgte der Kater.

Gegen Everton kamen die Citizens am 31. Dezember mit acht WM-Fahrern in der Startaufstellung nicht über ein 1:1 hinaus. Der Rückstand auf Leader Arsenal wuchs so bereits auf sieben Punkte an. Weitere Stolperer leisteten sich in den letzten Tagen auch die Spitzenklubs Chelsea, Newcastle und Tottenham.

Xhaka schon bei 33 Einsätzen

Und auch an Spanien scheint der WM-Blues nicht vollends vorbeigegangen zu sein. So musste sich Tabellenführer Barcelona im Derby gegen Espanyol mit einem Unentschieden begnügen und Rivale Real Madrid wieder heranrücken lassen.

Mental ist die Herausforderung für die Spieler gross. Tottenham-Star und England-Captain Harry Kane gab nach der WM zu, dass er einige Zeit brauchen werde, um das Turnier zu verdauen. Die Zeit hat er dafür bisher nicht wirklich bekommen. Und auch physisch ist die Belastung gross. Arsenal-Söldner Granit Xhaka kommt beispielsweise allein seit der Sommerpause schon auf 33 Einsätze.

Zwar stehen in absehbarer Zeit keine WM-Turniere mehr im europäischen Winter auf dem Plan. Die Beanspruchung der Spieler dürfte aber in Zukunft trotzdem nicht kleiner werden. Die Pläne für neue Wettbewerbs-Formate und noch grössere Turniere liegen bei der Uefa wie auch bei der Fifa längst bereit. (cat)

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