Auf einen Blick
- Jürgen Klopp wird «Head of Global Soccer» bei Red Bull
- Der Dosen-Gigant hat bei vielen Fussball-Klubs das Sagen
- Experten ordnen die Klopp-Verpflichtung ein
Red Bull und Jürgen Klopp – er tritt am 1. Januar 2025 seine Stelle als «Head of Global Soccer» an – erschüttern am Mittwoch die Fussball-Welt. Ausgerechnet der 57-jährige deutsche Kult-Trainer spannt nach Stationen bei Mainz, Dortmund und Liverpool mit dem Dosen-Giganten zusammen.
«Alles ist möglich in Zeiten des modernen, hochkommerzialisierten Fussballs», sagt ZDF-Reporter Thomas Skulski im «Mittagsmagazin» des deutschen TV-Senders. «Für die Fussball-Romantiker ist es ein Schlag in die Magengrube.» Auf Social Media reagieren entsprechend zahlreiche Fussball-Fans mit Unverständnis. «So kann man natürlich auch seinen Ruf in die Tonne kloppen», greift Sport1 eine Fan-Meinung auf.
Gerade in Deutschland ist Bundesligist RB Leipzig, der seit 2016 in der höchsten Liga kickt, für viele weiterhin ein rotes Tuch. Die Initialen «RB» stehen offiziell für «RasenBallsport», weil der DFB keine Werbung im Klubnamen zulässt. Aber ganz ehrlich: Jeder weiss, was sich eigentlich hinter «RB» verbirgt. Nebst dem Verein aus Sachsen hat Red Bull – und somit neu auch Klopp – auch noch bei Salzburg (Österreich), New York (USA), Bragantino (Brasilien) und Omiya Ardija (Japan) das Sagen. Und dann ist da noch die Minderheitsbeteiligung bei Leeds United (England).
Klopps «riesige Challenge»
«Klopp war ein Verfechter der Traditionsvereine. Wir wissen alle: Es ist immer noch eine schwierige Geschichte unter den Traditionalisten in der Fussball-Branche. Das fliegt ihm jetzt schon etwas um die Ohren», beurteilt Sky-Reporter Florian Plettenberg im TV die Lage. «Es ist eine riesige Challenge. Für ihn. Für den Konzern. Und stellt man sich jetzt mal vor: Jürgen Klopp schafft es, dass die, die das Gebilde Red Bull eben nicht mögen, dazu geführt werden, es doch zu mögen.» Ist das Klopp-Engagement also ein genialer strategischer Schachzug von Oliver Mintzlaff? Ist die Strahlkraft des Champions-League-Siegers (2019 mit Liverpool) derart gross? Die Zukunft wird es zeigen.
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Der Red-Bull-Geschäftsführer Mintzlaff selbst sagt: «Wir sind sehr stolz auf diese herausragende und sicherlich stärkste Verpflichtung in der Fussball-Historie von Red Bull. Jürgen Klopp verfügt über aussergewöhnliche Fähigkeiten und ein ebenso grosses Charisma.» Klopp sieht seine Rolle «in erster Linie als Mentor für die Trainer und das Management der Red Bull Clubs» und lobt in der Medienmitteilung die Red-Bull-Organisation, «die einzigartig, innovativ und zukunftsorientiert ist».
«Ich glaube, bei Red Bull denkt man ganz gross – Jürgen Klopp ist ganz gross. Das passt zusammen», ist sich Lothar Matthäus, der deutsche Rekordnationalspieler und heutige TV-Experte, sicher. «Wenn das jemand kritisiert, sage ich: Wir alle sollten offen sein für neue Dinge. Wichtig ist, dass er dem Fussball erhalten bleibt und dem Fussball weiterhin Impulse geben kann», zitiert skysport.de den 63-Jährigen.