Dass Jogi Löw weiterhin als Trainer der deutschen Nationalmannschaft amten darf, ist bekannt. Die Frage, die sich nun stellt, ist: Wie lange noch? Wenn es nach dem Präsidenten des Deutschen Fussballverbands DFB, Fritz Keller (63), gehen würde, wäre nach der EM 2021 Schluss. Nach 15 Jahren mit dem 60-Jährigen als Trainer.
Wie die «Bild» erfahren hat, habe Keller in den vergangenen Tagen dreimal versucht, den bis 2022 laufenden Vertrag bereits ein Jahr vorher zu beenden. Dazu wollte er Löws Einverständnis.
Den ersten Versuch habe er bei einem gemeinsamen Telefonat gestartet. Kellers Plan sei es der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass nach der EM Schluss für Löw wäre. Sollte die EM erfolgreich verlaufen, könne immer noch über eine längere Zusammenarbeit geredet werden. Der Bundestrainer habe sich dies aber nicht vorstellen können.
Ansprache vor dem Präsidialausschuss
Am Montag habe der DFB-Präsident das Thema nochmals angesprochen – dieses Mal vor dem versammelten Präsidialausschuss. Löw habe sich vor den Kopf gestossen gefühlt, an die Arbeit erinnert, die er bis anhin geleistet hat sowie Rückendeckung und Geschlossenheit gefordert. Am Ende waren die restlichen Mitglieder des Ausschusses aufseiten des Trainers. Der Entscheid pro Löw ist gefallen.
Dennoch habe es Keller ein weiteres und letztes Mal versucht. Zu diesem Zeitpunkt soll Löw gar nicht mehr im Raum gewesen sein. Doch wieder sei niemand auf ihn eingegangen. Geschlossenheit geht anders …
Sollte die Bundestrainer-Debatte bei unseren nördlichen Nachbarn nun wirklich vorbei sein, könnte sie nach der EM im Sommer wieder neu entflammen. Denn im Vertrag Löws soll eine Klausel bestehen, die besagt, dass der DFB den Vertrag nach der EM vorzeitig auflösen könne. (red)