Es ist wohl eine der verrücktesten Auswärtsreisen in der Fussballgeschichte: Um ihr Spiel in der Runde der letzten 64 des Coupe de France zu spielen, muss die Mannschaft von La Tamponnaise satte 8755 km reisen.
Doch wie kommt so ein Auswärtsspiel zu Stand? La Temponnaise ist ein Verein aus der Stadt Le-Tampon auf der Insel La Réunion, ein französisches Übersee-Departement im Indischen Ozean. Die Teams der heimischen «D1 Promotionelle» (Höchste Fussball-Liga von Réunion) dürfen im französischen Pokal mitspielen.
Und dort schreibt La Temponnaise sein ganz eigenes Märchen, übersteht die ersten zwei Runden und zieht zum ersten Mal in seiner Geschichte in die Runde der letzten 64 ein. In dieser trifft man jetzt auf den Racing-Club Grasse, einen französischen Viertligisten.
12 Stunden Flug
Am Montag hoben die Spieler und der Staff in Richtung Paris ab. Knapp 12 Stunden dauert der Flug in die französische Hauptstadt. Dort angekommen wohnten die Fussballer bis Donnerstag in Clarefontaine und absolvierten am Mittwochabend noch ein Vorbereitungsspiel gegen die Reservemannschaft von PSG.
Ab Donnerstag beziehen sie dann ihr Quartier in Grasse, wo sie schliesslich am Samstag im Stade de la Paoute um den Einzug in die Sechzehntelfinals spielen. Sie wären erst das vierte Team aus Übersee, welches diese Runde des französischen Pokals erreichen.
Und wer weiss, sollte das Märchen der La Temponnaise tatsächlich noch weitergehen, reist vielleicht schon bald ein Ligue-1-Team 8755 km nach Réunion. (bjl)